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Einer der weltweit größten Mobilfunkbetreiber, NTT DoCoMo in Japan, erhält einen Breitband-Vektor-Channel-Sounder, entwickelt vom Fachgebiet Elektronische Messtechnik der TU Ilmenau in Zusammenarbeit mit den Firmen MEDAV, Erlangen, sowie VAD und IRK, beide Dresden. Das mit seinen technischen Parametern einmalige Hitech-Messgerät wird in Japan zur Messung der Wellenausbreitung im Mobilfunk eingesetzt, um Mobilfunksysteme der 3. und 4. Generation entwickeln zu können.
Im Unterschied zu den derzeitigen Systemen der 2. Generation (GSM-Standard bzw. D-Netz und E-Netz) werden diese Systeme einen drahtlosen, multimediafähigen Zugang zum Internet erlauben. UMTS, der neue Standard der 3. Generation, wird gegenüber GSM eine bis zu 200 mal höhere Übertragungsgeschwindigkeit ermöglichen. Damit kann das Internet von einem mobilen Terminal, z.B. auch aus einem Fahrzeug heraus, genauso effektiv genutzt werden wie an einer herkömmlichen ISDN-Steckdose. Die Mobilität der Teilnehmer wird allerdings die Möglichkeiten bei der Nutzung der neuen elektronischen Medien wesentlich erweitern und das tägliche Leben noch stärker beeinflussen, als es durch das mobile Telefonieren bereits geschieht.
Ein Problem ist allerdings die für Multimediadienste (Daten, Video und Audio) benötigte riesige Übertragungskapazität, da freie Frequenzbänder nur begrenzt zur Verfügung stehen.Die UMTS-Bänder werden inzwischen für Milliardenbeträge versteigert.
Die Betreiber sind deshalb gezwungen, die teuer ersteigerten Frequenzbänder mit höchster Effektivität zu nutzen. Das soll u.a. durch sogenannte "intelligente Antennen" geschehen, die gleichzeitig mehrere Teilnehmer gezielt ansprechen können und somit die Übertragungskapazität wesentlich erhöhen.
Gerade für die Entwicklung solcher Systeme wird das neuartige Messgerät benötigt, mit dem u.a. Messungen in der im Bild gezeigten Airbus-Montagehalle in Hamburg-Finkenwerder durchgeführt wurden. Eine derartig komplizierte Industrieumgebung ist typisch für die zukünftigen drahtlosen lokalen Netze (HIPERLAN), die bereits zu den Systemen der 4. Generation gerechnet werden können und eine weitere Verzehnfachung der Übertragungsgeschwindigkeit versprechen. Das Foto zeigt neben dem Messgerät eine "intelligente Antenne" mit 14x14 einzelnen Elementen.
Am Institut für Kommunikations- und Messtechnik, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Ilmenau, werden in mehreren Forschungsprojekten (BMBF, EU, DFG) neue Prinzipien für Mobilfunksysteme der 3. und 4. Generation entwickelt.
Kontakt/Information:
TU Ilmenau
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Institut für Kommunikations- und Messtechnik
Prof. Reiner Thomä
Tel. 03677-69 26 21
e-mail: tho@e-technik.tu-ilmenau.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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