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31.10.2007 09:55

Neues Bayreuther Forschungsprojekt zur Erschließung der Archive in Windsor und Coburg

Christian Wißler Hochschulmarketing
Universität Bayreuth

    Die Quellen zu den deutsch-britischen Beziehungen im 19. Jahrhundert in den Archiven von Windsor und Coburg für die Geschichtswissenschaft zu erschließen - dieser Aufgabe widmet sich ein neues von der Universität Bayreuth koordiniertes Forschungsvorhaben. Es wird zu gleichen Teilen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und von der Oberfrankenstiftung für einen Zeitraum von 18 Monaten mit insgesamt 176.000 € gefördert.

    Bayreuth (UBT). Die Quellen zu den deutsch-britischen Beziehungen im 19. Jahrhundert in den Archiven von Windsor und Coburg für die Geschichtswissenschaft zu erschließen - dieser Aufgabe widmet sich ein neues von der Universität Bayreuth koordiniertes Forschungsvorhaben. Es wird zu gleichen Teilen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und von der Oberfrankenstiftung für einen Zeitraum von 18 Monaten mit insgesamt 176.000 € gefördert. Die Projektleitung liegt bei Professor Dr. Franz Bosbach, Inhaber des Bayreuther Lehrstuhls für die Geschichte der Frühen Neuzeit und Präsident der Prinz-Albert-Gesellschaft. Kooperationspartner sind das Bayerische Staatsarchiv in Coburg, die Royal Archives in Windsor Castle, das Deutsche Historische Institut in London und die Kingston University in London.

    Die Königlichen Archive in Schloss Windsor und das Staatsarchiv Coburg enthalten wertvolle archivalische und künstlerische Bestände insbesondere aus der Zeit Königin Victorias (1819-1901) und ihres Gemahls Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819-1861). Für die Erforschung der deutsch-britischen Beziehungen, der Dynastie Sachsen-Coburg-Gotha und der politischen Geschichte Europas im 19. Jahrhundert sind diese Quellen von herausragender Bedeutung. Gleichwohl sind die Archivalien an beiden Standorten bisher nicht in systematischer Form und in ihrem thematischen Zusammenhang erschlossen. Hier setzt das Forschungsvorhaben an, dessen Förderung von der DFG jetzt zugesagt wurde. Projektziel ist die Erstellung eines Findbuches, das die in Windsor und Coburg vorhandenen Quellen zu den deutsch-britischen Beziehungen vollständig und systematisch erfasst. Es handelt sich bei diesen Beständen insbesondere um Briefwechsel zu politisch-dynastischen Fragen, Akten zu wirtschaftlichen und finanziellen Angelegenheiten oder um kulturhistorisch bedeutsame Dokumente, die sich auf museale Sammlungen beziehen. Das fertige Inventar wird ein sicheres Wissen um die an beiden Standorten vorhandenen Bestände und ihre sachliche Zusammengehörigkeit vermitteln. Es wird sich damit als wertvolles Instrument für die Erforschung der europäischen Geschichte im 19. Jahrhundert erweisen.

    Auch über diesen historischen Rahmen hinaus können die Archive in Windsor und Coburg der Wissenschaft neue Impulse geben. Denn das hier versammelte Material regt dazu an, grundsätzlich der Frage nachzugehen, welche tradierten Wahrnehmungsmuster noch heute die Vorstellungen prägen, die man in Deutschland und Großbritannien voneinander hat. Es lenkt zudem die Aufmerksamkeit auf die vielfältigen Formen des länder- und regionenübergreifenden Kulturtransfers, die an den kulturellen und sozialen Entwicklungen in Europa einen wesentlichen Anteil haben.

    Das neue Forschungsvorhaben setzt die erfolgreichen Forschungsarbeiten fort, die in den Jahren 2005 und 2006 unter der Leitung von Professor Dr. Franz Bosbach und in Verbindung mit der Prinz-Albert-Gesellschaft im Rahmen des Projekts "Gemeinsames Erbe - Die Sammlungen in Windsor und Coburg" durchgeführt wurden. Dabei wurden in breitem Umfang künstlerische und archivalische Bestände dokumentiert, die in Windsor auf die deutsche, und in Coburg auf die britische Seite Bezug nehmen. Erstmalig in der Geschichte der Royal Archives hatte Königin Elisabeth II. die Erlaubnis für eine derartige wissenschaftliche Inventarisierung gegeben.

    Die Erforschung der Beziehungen zwischen Deutschland und Großbritannien bildet an der Universität Bayreuth einen Schwerpunkt der geschichtswissenschaftlichen Forschung. Der 2007 erstmals veranstaltete "Prince Albert Summer Workshop" vermittelte Nachwuchswissenschaftlern eine genaue Kenntnis der Methoden und Hilfsmittel, die ihnen ein effizientes Recherchieren in britischen Archiven ermöglichen. Eine neuartige Einrichtung der Universität Bayreuth ist die interdisziplinäre Graduate School "Central Europe and the English-Speaking World 1300 - 2000". "Beziehungen", "Kulturtransfer", "Perzeption" und "Vergleich" sind dabei die fächerübergreifenden Leitbegriffe der geschichts-, kultur- und literaturwissenschaftlichen Dissertationsvorhaben.

    Kontaktadresse für weitere Informationen:

    Professor Dr. Franz Bosbach
    Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit
    Kulturwissenschaftliche Fakultät
    der Universität Bayreuth
    D-95440 Bayreuth
    Tel.: 0921 / 55-4188 und -4190
    E-Mail: franz.bosbach@uni-bayreuth.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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