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Bonn/Lübbenau, 3. August 2000: Das Bundesumweltministerium stellt in den nächsten 12 Jahren knapp 21,9 Millionen DM zur Verfügung, um die typischen Landschaften des Spreewaldes sowie seine Artenvielfalt zu erhalten. Einen entsprechenden Bescheid über die Förderung des Naturschutzgroßvorhabens "Spreewald" übergab Bundesumweltminister Jürgen Trittin heute dem brandenburgischen Landesumweltministerium und dem Träger des Projektes. Trittin: "Der Spreewald ist ein Gebiet von herausragender Bedeutung für den Naturschutz. Der Schutz dieses Gebietes ist mit hohem Aufwand verbunden. Zugleich profitiert die Region auch wirtschaftlich vom Naturschutz. Ich freue mich deshalb, dass nach einer intensiven Vorbereitungszeit heute der Startschuss für das ehrgeizige Projekt erfolgt. Ich hoffe, dass das Vorhaben im Einvernehmen von Naturschützern und Nutzern realisiert werden kann, denn Naturschutz und Tourismus gehören auch im Spreewald zusammen."
Ziel des Naturschutzprojektes ist der Erhalt und die Wiederherstellung von Feuchtwäldern, Fließ- und Stillgewässern, Röhrichten und Feuchtgrünland innerhalb eines ca. 23.000 ha großen Projektgebietes. Im Vordergrund steht dabei die Erhöhung der Wassermenge, da mit der Einstellung des Braunkohletagebaus weniger Sümpfungswasser in die Spree geleitet wird. Das Bundesumweltministerium hat auf Empfehlung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) das Großvorhaben im Spreewald in sein Förderprogramm für Naturschutzprojekte mit gesamtstaatlich-repräsentativer Bedeutung aufgenommen. An den Gesamtkosten des Spreewald-Projektes von annähernd 30,2 Millionen DM beteiligen sich auch das Land Brandenburg mit fast 6,2 Millionen DM und der Projektträger, der Zweckverband Gewässerrandstreifenprojekt Spreewald, mit über 2,1 Millionen DM.
Der Innere Spreewald weist noch heute einen weitgehend intakten Zustand auf. Im Gegensatz dazu sind fast alle Niederungslandschaften Norddeutschlands aufgrund lang anhaltender und intensiver Nutzung stark verändert oder zerstört worden. Charakteristisch und ökologisch wertvoll sind im Spreewald das System der Fließe und die großräumigen Niedermoorvorkommen. Der Spreewald ist ein Refugium für rund 500 bedrohte Tier- und Pflanzenarten, darunter seltene Orchideen, Fischotter, Kraniche, See- und Fischadler.
BfN-Präsident Prof. Dr. Hartmut Vogtmann: "Der Spreewald ist durch seine Naturausstattung ein Refugium für rund 500 bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Dadurch ist dieses Gebiet für die gesamte Bundesrepublik für den Naturschutz von herausragendem Wert". Das BfN betreut im Auftrag des BMU das Förderprogramm.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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