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Ambulantes Palliativteam des UKJ lädt Ärzte und Pflegende zu Austausch über häusliche Versorgung Schwerstkranker
(Jena) "Praktisch jeder unheilbar Kranke möchte die ihm verbleibende Zeit zu Hause verbringen", weiß Dr. Elke Gaser aus Erfahrung. Die Ärztin betreut seit dem Frühjahr 2007 Schwerstkranke mit dem Ambulanten Palliativteam des Universitätsklinikums Jena (UKJ). Für viele Menschen hat dieses neue Angebot eine Möglichkeit geschaffen, den Weg in die Klinik zu vermeiden oder zumindest aufzuschieben. "Im besten Fall sorgen wir durch unsere Betreuung zusammen mit dem Hausarzt dafür, dass die Patienten eine möglichst schmerzarme und behütete letzte Wegstrecke erleben können", so Gaser.
Nötig ist dafür eine enge Zusammenarbeit des Palliativteams mit Pflegediensten, niedergelassenen Hausärzten und Klinikkollegen. Mit Blick auf die zurückliegenden ersten Monaten der gemeinsamen Arbeit wollen die Palliativ-Spezialisten des Uniklinikums daher jetzt mit ihren Partnern darüber beraten, was sich bisher bewährt hat, und wie weitere Verbesserungen gestaltet werden können.
Dazu lädt das Palliativ-Team am 14. November 2007 zu einer Weiterbildung zum Thema "Ambulante Palliativmedizinische Versorgung in Jena" in das Universitätsklinikum Jena-Lobeda ein. "Wir möchten uns austauschen und gemeinsam mit unseren Partnern das in Thüringen neue Angebot der häuslichen palliativmedizinischen Begleitung weiter entwickeln", so Dr. Elke Gaser.
Viel zu wenige Hospizplätze in Thüringen
Bei der Diskussion darüber müsse aber auch berücksichtigt werden, dass nicht für jeden das Zuhause tatsächlich auch der beste Ort für den Abschied ist. "Wir haben beispielsweise festgestellt, dass unsere Patienten vor allem dann in Kliniken eingewiesen werden, wenn die Belastung für die pflegenden Angehörigen einfach zu groß wird", berichtet Palliativexpertin Dr. Elke Gaser. "Diese Menschen leisten wirklich Großes, denn die Pflege Schwerkranker ist eine körperliche und psychische Schwerstarbeit. Und es ist verständlich, wenn zum Beispiel die 75-jährige Ehefrau, die selbst chronisch krank ist und drei Monate lang ihren Mann daheim gepflegt hat, irgendwann mit ihren Kräften am Ende ist", beschreibt Dr. Gaser die Situationen, die sie und ihre Kolleginnen erleben.
Hier rechtzeitig die wachsende Belastung zu erkennen und den Angehörigen und Patienten zu helfen, sehen die UKJ-Mediziner als eine ihrer Aufgaben. "Dabei stoßen wir aber an ein entscheidendes Problem: Es gibt in Thüringen einfach zu wenig Hospizbetten, um diese Menschen, deren Pflege Zuhause nicht mehr möglich ist, aufzunehmen", sagt Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand des UKJ.
Eines der Ziele der engagierten UKJ-Mediziner ist es daher auch, die Palliativmedizin aus dem Schattendasein am Rande der Hochleistungsmedizin herauszuholen und mehr in das Zentrum des Interesses zu rücken. "Nach wie vor wissen zu wenige von den immensen Möglichkeiten der palliativmedizinischen Begleitung", ergänzt Prof. Höffken. "Wir wollen dafür sorgen, dass immer mehr Menschen die Chance bekommen, auch bei einer schweren Erkrankung die beste Versorgung für einen würdevollen Abschied zu erhalten."
Das Ambulante Palliativteam des Universitätsklinikums Jena hat am 1. März 2007 seine Arbeit aufgenommen. Es ist das einzige Angebot einer spezialisierten ärztlichen und pflegerischen häuslichen Betreuung Schwerstkranker in Thüringen. Im kommenden Jahr wird am Universitätsklinikum Jena das palliativmedizinische Zentrum eröffnet, das 12 Betten für die stationäre palliativmedizinische Versorgung beherbergen wird.
14. November 2007, 16.00 Uhr
"Ambulante Palliativmedizinische Versorgung in Jena"
Hörsaal 2, Universitätsklinikum Jena-Lobeda
Ansprechpartnerin:
Dr. Elke Gaser
Ambulantes Palliativ-Team, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 0160 90979056
E-Mail: Elke.Gaser[at]med.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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