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13.11.2007 20:58

Vom Schreiben (auto-)biografischer Literatur

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Schreibwerkstatt für Augsburger Studentinnen und -Studenten mit der Schriftstellerin Anja Tuckermann zum Thema "Das eigene Leben und das Leben der anderen"
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    Ein intensives verlängertes Dezember-Wochenende steht 30 Augsburger Studentinnen und -Studenten bevor, denen es gelingen wird, sich erfolgreich um die Teilnahme an einer aus Studienbeiträgen mitfinanzierten Schreibwerkstatt mit der Schriftstellerin Anja Tuckermann zu bewerben: "Das eigene Leben und das Leben der anderen. Vom Schreiben (auto-)biografischer Literatur" lautet der Titel dieses Workshops, der am 7., 8. und 9. November 2007 stattfinden wird

    "Wir wollen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit dieser Schreibwerkstatt die Möglichkeit bieten, sich zum einen mit dem selbständigen Schreiben biografischer Texte vertraut zu machen", erläutert Dr. Friedmann Harzer vom Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, der die Veranstaltung gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Maiwald (Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur) und Prof. Dr. Joachim Jacobs (Neuere Deutsche Literaturwissenschaft/Schwerpunkt Ethik) initiiert und organisiert hat. Zum anderen und zugleich werde es aber auch um die literaturwissenschaftliche und didaktische Reflexion des Schreibens solcher Texte gehen.

    Diese Reflexion wiederum bezieht sich sowohl auf das Formulieren autobiografischer Literatur, das in der Werkstatt am eigenen Beispiel erprobt werden kann, als auch auf Schreiben biografischer Literatur über das Leben eines oder einer Anderen, wie Anja Tuckermann es in ihrem preisgekrönten Erinnerungsbuch "Denk nicht, wir bleiben hier" über den Sinto Hugo Höllenreiner praktiziert hat (Anja Tuckermann, "Denk nicht, wir bleiben hier!". Die Lebensgeschichte des Sinto Hugo Höllenrainer, Carl Hanser Verlag, München 2005, ISBN 3446206485; siehe u. a. http://www.perlentaucher.de/buch/22902.html).

    Über das eigene Leben schreiben

    Das eigene Leben ist oft ein Wust an Erinnerungen, die zu bündeln und zu strukturieren manchmal unmöglich scheint. Wie rufe ich Erinnerungen wach? An welcher Stelle, mit welchem Tag oder Moment beginne ich zu schreiben angesichts von zwei, drei oder mehr Jahrzehnten der Lebenserfahrung? Wo bleibe ich beim wirklich Erlebten, wo möchte ich erfinden oder abändern? Anhand verschiedener Techniken finden die Teilnehmenden einen Anfang für ihre persönliche Geschichte, führen sich selbst in ihre, manchmal sogar vergessen geglaubten, Erinnerungen zurück und lassen sie wieder lebendig werden. Solche Imaginations- und Schreiberfahrungen, die im Plenum nicht diskutiert oder bloßgestellt werden, bereiten den Boden für die Reflexion biografischen Schreibens unabhängig von der eigenen Person.

    Über das Leben anderer schreiben

    Voraussetzung für solche Literatur ist zuallererst ein verlässliches Vertrauensverhältnis zwischen der schreibenden und der dargestellten Person: Wie erhalte ich die nötigen Informationen? Wie gehe ich mit intimen Informationen um? Wie verifiziere ich die Informationen? Wie stütze ich die Person, die sich an emotional schwere Lebenszeiten erinnert? Wie bringe ich die recherchierten und die erinnerten Informationen zusammen, ohne die Erinnerungen des Protagonisten zu erschüttern oder in Frage zu stellen? Wie erzähle ich offen und schütze gleichzeitig die Person in und vor der Öffentlichkeit? Welche literarische Strategie wähle ich, um dieses Leben adäquat zu erzählen? Was verbirgt oder verstellt eine solche Strategie möglicherweise wieder?

    Die Schreibwerkstatt beginnt am Freitag, dem 7. Dezember, um 15 Uhr mit ihrem fünfstündigen ersten Teil und wird am 8. Dezember (9 bis 18 Uhr) sowie am 9. Dezember (9 bis 16 Uhr) fortgesetzt. Interessierte Studentinnen und Studenten sollten sich angesichts der auf 30 begrenzten Teilnehmerzahl umgehend mit einem ausformulierten Lebenslauf (maximal 2200 Zeichen) bewerben bei klaus.maiwald@phil.uni-augsburg.de oder joachim.jacob@phil.uni-augsburg.de oder friedmann.harzer@phil.uni-augsburg.de.
    _____________________________

    Zu Anja Tuckermann:

    http://www.literaturport.de/index.php?id=26&no_cache=1&user_autorenlexik...

    http://www.literaturfestival.com/bios1_1_6_636.html

    http://www.perlentaucher.de/autoren/1950.html
    _____________________________

    Medienkontakt:

    Dr. Friedmann Harzer
    Telefon 0821/598-5794
    friedmann.harzer@phil.uni-augsburg.de


    Bilder

    Neben der Brecht-Professur (http://idw-online.de/pages/de/news223187) ist die Schreibwerkstatt mit Anja Tuckermann ein weiteres Beispiel dafür, wie die Augsburger Literaturwissenschaften die Einnahmen aus Studienbeiträgen nutzen, um mit ihnen keineswegs "Löcher zu stopfen", sondern echte und außergewöhnliche Erweiterungen des Lehrangebots zu schaffen.
    Neben der Brecht-Professur (http://idw-online.de/pages/de/news223187) ist die Schreibwerkstatt mit A ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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