idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Schreibwerkstatt für Augsburger Studentinnen und -Studenten mit der Schriftstellerin Anja Tuckermann zum Thema "Das eigene Leben und das Leben der anderen"
-----
Ein intensives verlängertes Dezember-Wochenende steht 30 Augsburger Studentinnen und -Studenten bevor, denen es gelingen wird, sich erfolgreich um die Teilnahme an einer aus Studienbeiträgen mitfinanzierten Schreibwerkstatt mit der Schriftstellerin Anja Tuckermann zu bewerben: "Das eigene Leben und das Leben der anderen. Vom Schreiben (auto-)biografischer Literatur" lautet der Titel dieses Workshops, der am 7., 8. und 9. November 2007 stattfinden wird
"Wir wollen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit dieser Schreibwerkstatt die Möglichkeit bieten, sich zum einen mit dem selbständigen Schreiben biografischer Texte vertraut zu machen", erläutert Dr. Friedmann Harzer vom Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, der die Veranstaltung gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Maiwald (Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur) und Prof. Dr. Joachim Jacobs (Neuere Deutsche Literaturwissenschaft/Schwerpunkt Ethik) initiiert und organisiert hat. Zum anderen und zugleich werde es aber auch um die literaturwissenschaftliche und didaktische Reflexion des Schreibens solcher Texte gehen.
Diese Reflexion wiederum bezieht sich sowohl auf das Formulieren autobiografischer Literatur, das in der Werkstatt am eigenen Beispiel erprobt werden kann, als auch auf Schreiben biografischer Literatur über das Leben eines oder einer Anderen, wie Anja Tuckermann es in ihrem preisgekrönten Erinnerungsbuch "Denk nicht, wir bleiben hier" über den Sinto Hugo Höllenreiner praktiziert hat (Anja Tuckermann, "Denk nicht, wir bleiben hier!". Die Lebensgeschichte des Sinto Hugo Höllenrainer, Carl Hanser Verlag, München 2005, ISBN 3446206485; siehe u. a. http://www.perlentaucher.de/buch/22902.html).
Über das eigene Leben schreiben
Das eigene Leben ist oft ein Wust an Erinnerungen, die zu bündeln und zu strukturieren manchmal unmöglich scheint. Wie rufe ich Erinnerungen wach? An welcher Stelle, mit welchem Tag oder Moment beginne ich zu schreiben angesichts von zwei, drei oder mehr Jahrzehnten der Lebenserfahrung? Wo bleibe ich beim wirklich Erlebten, wo möchte ich erfinden oder abändern? Anhand verschiedener Techniken finden die Teilnehmenden einen Anfang für ihre persönliche Geschichte, führen sich selbst in ihre, manchmal sogar vergessen geglaubten, Erinnerungen zurück und lassen sie wieder lebendig werden. Solche Imaginations- und Schreiberfahrungen, die im Plenum nicht diskutiert oder bloßgestellt werden, bereiten den Boden für die Reflexion biografischen Schreibens unabhängig von der eigenen Person.
Über das Leben anderer schreiben
Voraussetzung für solche Literatur ist zuallererst ein verlässliches Vertrauensverhältnis zwischen der schreibenden und der dargestellten Person: Wie erhalte ich die nötigen Informationen? Wie gehe ich mit intimen Informationen um? Wie verifiziere ich die Informationen? Wie stütze ich die Person, die sich an emotional schwere Lebenszeiten erinnert? Wie bringe ich die recherchierten und die erinnerten Informationen zusammen, ohne die Erinnerungen des Protagonisten zu erschüttern oder in Frage zu stellen? Wie erzähle ich offen und schütze gleichzeitig die Person in und vor der Öffentlichkeit? Welche literarische Strategie wähle ich, um dieses Leben adäquat zu erzählen? Was verbirgt oder verstellt eine solche Strategie möglicherweise wieder?
Die Schreibwerkstatt beginnt am Freitag, dem 7. Dezember, um 15 Uhr mit ihrem fünfstündigen ersten Teil und wird am 8. Dezember (9 bis 18 Uhr) sowie am 9. Dezember (9 bis 16 Uhr) fortgesetzt. Interessierte Studentinnen und Studenten sollten sich angesichts der auf 30 begrenzten Teilnehmerzahl umgehend mit einem ausformulierten Lebenslauf (maximal 2200 Zeichen) bewerben bei klaus.maiwald@phil.uni-augsburg.de oder joachim.jacob@phil.uni-augsburg.de oder friedmann.harzer@phil.uni-augsburg.de.
_____________________________
Zu Anja Tuckermann:
http://www.literaturport.de/index.php?id=26&no_cache=1&user_autorenlexik...
http://www.literaturfestival.com/bios1_1_6_636.html
http://www.perlentaucher.de/autoren/1950.html
_____________________________
Medienkontakt:
Dr. Friedmann Harzer
Telefon 0821/598-5794
friedmann.harzer@phil.uni-augsburg.de
Neben der Brecht-Professur (http://idw-online.de/pages/de/news223187) ist die Schreibwerkstatt mit A ...
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
regional
Studium und Lehre
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).