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18.11.2007 09:00

TU9 Präsident gegen Pläne der Wirtschaftsminister zur Einführung von "Bachelor/Master Professional"

Venio Piero Quinque TU9 Geschäftsstelle Berlin
TU9 German Institutes of Technology

    In einem Offenen Brief wendet sich der TU9 Präsident und Rektor der Universität Karlsruhe (TH), Professor Dr. Horst Hippler, gegen Pläne der Wirtschaftsminister, die Abschlüsse "Bachelor/Master Professional" für Meister und Techniker einzuführen, weil dies eine Vertrauenskrise bei den noch jungen Hochschulabschlüssen zur Folge hätte. Am 19./20.11.2007 tagt die Wirtschaftsministerkonferenz in Darmstadt.

    Sehr geehrte Wirtschaftsminister,
    sehr geehrte Damen und Herren,

    TU9 ist der Verband der neun führenden Technischen Universitäten in
    Deutschland: RWTH Aachen, TU Berlin, TU Braunschweig, TU Darmstadt, TU
    Dresden, Universität Hannover, Universität Karlsruhe (TH), TU München,
    Universität Stuttgart.

    An TU9 Universitäten sind 204.000 Studierende immatrikuliert, das sind rund
    zehn Prozent aller deutschen Studierenden. In Deutschland stammen 56 Prozent
    der Universitäts-Absolventen in den Ingenieurwissenschaften von TU9
    Universitäten.

    Mit großer Sorge beobachten wir Pläne, die Abschlüsse "Bachelor/Master
    Professional" für Meister und Techniker einzuführen. Dieses Vorgehen lehnen wir
    entschieden ab.

    Wie Sie wissen, werden an den Technischen Universitäten die Ingenieur- und
    Naturwissenschaften auf die neuen Grade umgestellt. Wenn aber nun neben den
    Universitäten und auch den Fachhochschulen noch berufliche
    Weiterbildungsabschlüsse mit einer zum Verwechseln ähnlichen Bezeichnung
    eingeführt werden, dann droht eine Vertrauenskrise bei diesen noch jungen
    Hochschulabschlüssen - insbesondere in den Ingenieurwissenschaften.

    Das deutsche Handwerk und die berufliche Aus- und Weiterbildung genießen
    grenzüberschreitend einen sehr guten Ruf und haben es überhaupt nicht nötig,
    sich bei der Bezeichnung an die Abschlüsse der Hochschulen anzulehnen. Dies
    würde letztlich beiden schaden.

    Ich möchte bei dieser Gelegenheit hervorheben, dass wir eine größere
    Durchlässigkeit zwischen beruflicher Bildung und Studium sehr befürworten.
    Diese wird aber durch eine bloße Um-Etikettierung ganz gewiss nicht erreicht.

    Dass berufliche Bildungsabschlüsse international verständlich gemacht werden
    müssen, ist nachvollziehbar. Wie dies mit einem Durcheinander der
    Abschlussgrade erreicht werden soll, bleibt schleierhaft.

    Wir möchten Sie daher eindringlich auffordern, die Pläne zur Einführung von
    "Bachelor/Master Professional" nicht weiter zu verfolgen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Prof. Dr. Horst Hippler
    Präsident TU9
    Rektor der Universität Karlsruhe (TH)


    Weitere Informationen:

    http://www.tu9.de TU9 Internetpräsenz


    Bilder

    TU9 Präsident Professor Dr. Horst Hippler
    TU9 Präsident Professor Dr. Horst Hippler
    (Foto: U Karlsruhe [TH])
    None

    (c) TU9 German Institutes of Technology
    (c) TU9 German Institutes of Technology

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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