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Wissenschaft
Vorkommen und Regulation von Selenoproteinen
Das Spurenelement Selen schuetzt den Koerper moeglicherweise vor Tumoren. Ob diese Vermutung stimmt, wollen Wissenschaftler der Universitaet Wuerzburg ergruenden.
Selen gehoert zu den lebenswichtigen Spurenelementen. Es gelangt ueber die Nahrung in den Organismus und uebernimmt, nachdem es in verschiedene Proteine (Selenoproteine) eingebaut wurde, wichtige Schutz- und Abwehrfunktionen. In Laendern mit sehr niedriger Selenversorgung kommt es laut Dr. Hubert Moerk von der Medizinischen Poliklinik der Universitaet Wuerzburg zu typischen Mangelerkrankungen, vor allem am Herzen oder an den Gelenken. Darueber hinaus scheinen bei Selenmangel aber auch boesartige Tumoren, vor allem im Bereich des Magen- und Darmtrakts, gehaeuft aufzutreten. In Deutschland liegt die Selenversorgung im untersten Bereich der Norm.
Eine moegliche Schutzwirkung des Selens gegen Tumoren koennte ueber die Selenoproteine vermittelt werden, sagt Dr. Moerk. Diese Proteine tragen Selen als aktives Zentrum und sind in der Lage, schaedliche Sauerstoffverbindungen abzubauen. Solche Sauerstoffverbindungen entstehen einerseits im Organismus selbst, etwa bei Entzuendungsprozessen, werden andererseits aber auch mit der Nahrung aufgenommen. Wegen ihrer starken Reaktionsfreudigkeit koennen sie mit der Erbsubstanz (DNS) in Wechselwirkung treten und sogenannten "oxidativen Stress" erzeugen. Dadurch kann die DNS geschaedigt werden, was im Extremfall zur Krebsentstehung fuehren kann.
Dr. Moerk untersucht in einem von der Sander-Stiftung gefoerderten Projekt das Vorkommen und die Regulation von Selenoproteinen im Verdauungstrakt des Menschen. Beteiligt sind zudem Prof. Dr. Josef Koehrle und PD Dr. Franz Jakob aus der Klinischen Forschergruppe der Medizinischen Poliklinik, in welcher die Erforschung von Selenoproteinen in anderen Organen schon seit geraumer Zeit einen wissenschaftlichen Schwerpunkt darstellt.
In ihren bisherigen Versuchen haben die Wissenschaftler vier verschiedene Selenoproteine in der Magen- und Darmschleimhaut nachgewiesen. Jetzt wollen sie untersuchen, ob diese Selenoproteine bei Tumorpatienten nicht oder vermindert vorkommen. Dabei vergleichen sie Gewebe, das im Rahmen von Magen- und Darmspiegelungen bei Patienten mit boesartigen Tumoren entnommen wurde, mit gesundem Gewebe. Bei dem Forschungsvorhaben soll geprueft werden, ob Selenoproteine den Koerper gegen Magen- und Darmkrebs schuetzen koennen.
Kontakt: Dr. Hubert Moerk, Telefon (0931) 201-7017, Fax 201-7068
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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