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Wissenschaft
Pathogene E. coli auf unkonventionellen Wegen
Escherichia coli gilt zum einen als harmloser Keim, der beim Menschen und vielen Tieren den Darm besiedeln kann. Darueber hinaus existiert jedoch innerhalb dieser Bakterienart eine Reihe von Krankheitserregern. So auch EHEC, die in juengster Zeit immer wieder fuer Schlagzeilen gesorgt haben.
Andere Escherichia coli-Varianten sind in der Lage, Harnwegsinfektionen, Blutvergiftungen oder die Neugeborenen-Meningitis auszuloesen. Den krankmachenden Vertretern von E. coli ist gemein, dass sie zusaetzliche Gene tragen, die fuer krankheitsausloesende Faktoren kodieren. Zu diesen sogenannten Pathogenitaetsfaktoren zaehlen Bakteriengifte (Toxine), Haftfaktoren oder Kapseln. Die von diesen E. coli-Bakterien synthetisierten Pathogenitaetsfaktoren wuerden allerdings nicht staendig gebildet, erlaeutert Prof. Dr. Joerg Hacker, Vorstand des Instituts fuer Molekulare Infektionsbiologie der Universitaet Wuerzburg. Vielmehr gebe es eine Reihe von Umweltsignalen, die dem Bakterium ,,mitteilen", ob die entsprechenden Faktoren gebildet werden sollten oder nicht. Eine bisher kaum beantwortete Frage sei die nach der UEbermittlung der entsprechenden Signale im Bakterium. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Hacker hat gezeigt, dass die Bakterien bei der Signalvermittlung zur Bildung von Pathogenitaetsfaktoren auch unkonventionelle Wege beschreiten. So wurde in Wuerzburg ein kleines RNA-Molekuel, das ansonsten Aminosaeuren transportiert, eine sogenannte ,,Transfer-RNA" (tRNA), als ein wichtiges Glied in der Kette der Signaluebertragung bei pathogenen E. coli identifiziert. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefoerderten Projektes wird nun untersucht, wie diese Transfer-RNA in die Synthese von Pathogenitaetsfaktoren eingreift. Darueber hinaus soll die Frage beantwortet werden, ob durch die Unterdrueckung dieser Transfer-RNA krankheitserregende Bakterien moeglicherweise ,,harmlos" gemacht werden koennen. Insgesamt erwarten die Wissenschaftler der Universitaet Wuerzburg von diesem Projekt neue Erkenntnisse ueber die Krankheitsausloesung durch Escherichia coli-Bakterien und ueber moegliche neue Bekaempfungsstrategien.
Kontakt: Prof. Dr. Joerg Hacker, Telefon (0931) 31-2576, e-mail: j.hacker@mail.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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