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Den politischen Veränderungen in Lateinamerika widmet sich eine Vortragsreihe des Zentralinstituts für Lateinamerikastudien (ZILAS), die am Mittwoch, 28. November beginnt. Zum Auftakt referiert Rüdiger Zoller (Universität Erlangen-Nürnberg) zur Politik des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Raum A 103 des Kollegiengebäudes.
Die politische Landkarte Lateinamerikas färbt sich zunehmend rot - dort, wo jahrzehntelang konservative politische Kräfte das Sagen hatten, amtieren heute Politiker und Parteien linker Couleur. Der Trend begann 1999 in Venezuela mit dem Wahlsieg von Hugo Chávez, der seither eine wachsende Radikalisierung seiner Politik unter dem Motto des "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" betreibt. Da er sich als entschlossener Gegner der USA profiliert und eng mit Castros Kuba kooperiert, ist er zu einem Alptraum der Regierung in Washington geworden. Chávez verkörpert jedoch in Stil und Programmatik ein politisches Extrem, mit dem sich die meisten anderen "linken" Regierungen in der Region nicht vergleichen lassen. Als populärste politische Figur in Lateinamerika gilt Präsident Lula da Silva, ein ehemaliger Gewerkschaftsführer, der aus ärmsten Verhältnissen stammt und seit 2003 die Geschicke Brasilien lenkt. Lula betreibt eine höchst pragmatische Wirtschaftspolitik, ohne dabei das Ziel einer deutlichen Verbesserung der sozialen Situation der mehr als 50 Millionen armen Brasilianer aus den Augen zu verlieren. In der Vortragsreihe wird es u.a. darum gehen, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den zahlreichen Linksregierungen in der Region kenntlich zu machen sowie zu beurteilen, ob es den neuen politischen Kräften gelingen kann, die gravierenden sozialen Probleme einer Lösung näher zu bringen.
Der nächste Vortrag der Reihe von Prof. Dr. Andreas Boeckh (Universität Tübingen) befasst sich am 6. Dezember mit dem interessanten Fall Venezuelas unter Hugo Chávez. Die Reihe wird am 9. Januar 2008 fortgesetzt mit dem Vortrag von Prof. Dr. Günther Maihold von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, der eine generelle Einschätzung des politischen Linksrucks in der Region gibt. Der letzte Vortrag ist Bolivien gewidmet, wo seit 2006 in der Person von Evo Morales zum ersten Mal in der Geschichte des Landes ein Mitglied der indianischen Bevölkerungsmehrheit an der Staatsspitze steht. Diesen Vortrag hält Privatdozent Dr. Stefan Jost von der Universität Trier am 16. Januar 2008.
Die Veranstaltungen finden jeweils um 19 Uhr im Kollegiengebäude A, Raum 103 statt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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