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Wissenschaft
Herrenhausen - ein Ort der Begegnung: lokal, regional, national und international
VolkswagenStiftung und Stadt Hannover nehmen Gespräche auf über den Wiederaufbau des Schlosses Herrenhausen. Grünes Licht gab dafür am heutigen Freitag, dem 23. November, das Kuratorium der Stiftung bei seiner diesjährigen Herbstsitzung. Präferiert wird die Rekonstruktion des klassizistischen Schlossgebäudes des Hofbaumeisters Laves. "Der Wiederaufbau der historischen Außenfassade soll nach höchsten architektonischen Qualitätsmaßstäben erfolgen, der gesamte Innenausbau so gestaltet sein, dass eine zeitgemäße Nutzung möglich ist", sagte heute Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung.
"Ich freue mich über diesen wichtigen Schritt. Damit gewinnen die Landeshauptstadt Hannover und ganz Niedersachsen an Anziehungskraft als exzellenter Ort für wissenschaftlichen Austausch", erklärte der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann, der zugleich Vorsitzender des Kuratoriums der VolkswagenStiftung ist.
Nach ersten Schätzungen dürfte der Kostenrahmen für den Wiederaufbau bei etwa 20 Millionen Euro liegen. Die Stadt Hannover hat Bereitschaft signalisiert, im Falle einer Vollfinanzierung durch die VolkswagenStiftung dieser das Grundstück im Erbbaurecht auf 99 Jahre kostenfrei zu überlassen. Das wieder aufgebaute Schloss soll vor allem als modernes Tagungszentrum fungieren - genutzt sowohl von der Stiftung als auch anderen Interessierten. "Mit solch einem Tagungszentrum erfährt das Schloss eine angemessene und auch für öffentliche Zwecke zugängliche Nutzung, die für die Stadt immer eine wichtige Bedingung für den Wiederaufbau darstellte", betonte Hannovers Oberbürger¬meister Stephan Weil am heutigen Freitag.
Für die niedersächsische Landesregierung begrüßte Ministerpräsident Christian Wulff die Entscheidung der Stiftung: "Ich sehe darin eine weitere Steigerung der Attraktivität des Landes Niedersachsen", unterstrich er unmittelbar nach Bekanntgabe des Kuratoriumsbeschlusses. "Zugleich setzt damit die VolkswagenStiftung als größte wissenschaftsfördernde Stiftung Deutschlands und eine der größten europäischen Stiftungen ein weiteres Zeichen ihrer Leistungsfähigkeit und ihres herausragenden Engagements - gerade auch für das Land Niedersachsen", fügte er hinzu.
Zum Wiederaufbau des Schlosses:
Der Wiederaufbau betrifft zum einen den Hauptteil des Schlosses. Der zweigeschossige Bau mit Dachgeschoss soll dabei nach derzeitigem Planungsstand um einen unterirdischen Veranstaltungssaal erweitert werden. Die Freitreppe als noch vorhandene Bausubstanz wird in den Bau integriert; außerdem soll eine Anbindung an die noch vorhandenen Bauteile "Grotte" und "Kaskade" erfolgen. Ebenfalls wiederhergestellt werden sollen die beiden eingeschossigen Seitenflügel des Schlosses. Offen ist derzeit noch, ob auch die Wachgebäude und die halbkreisförmige Ehrenhofrandbebauung rekonstruiert werden können.
Zur Geschichte des Schlosses:
Das Schloss Herrenhausen und der Große Garten gehen auf einen Wirtschaftshof aus dem Jahr 1638 zurück. Der ursprünglich barocke, in mehreren Bauabschnitten entstandene Schlossbau wurde in den Jahren 1819 bis 1821 vom damaligen Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves im klassizistischen Stil umgestaltet. Er diente der Welfenfamilie als Sommerschloss.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss im Jahr 1943 bombardiert und zerstört. Erhalten blieben nur die Grotte, die Große Kaskade und die Freitreppe des Schlosses, welche später in den Großen Garten versetzt wurde. Das zerbombte Schloss und das zugehörige Grundstück wurden vom Welfenhaus nach dem Krieg an die Stadt Hannover verkauft.
Die VolkswagenStiftung
Die VolkswagenStiftung ist eine gemeinnützige Stiftung privaten Rechts. Sie fördert Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre: die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ebenso wie die Natur- und Ingenieurwissenschaften und die Medizin. Sie ermöglicht Forschungsvorhaben in zukunftsträchtigen Gebieten und hilft wissenschaftlichen Institutionen bei der Verbesserung der strukturellen Voraussetzungen für ihre Arbeit. Besondere Aufmerksamkeit widmet sie dem wissenschaftlichen Nachwuchs sowie der Zusammenarbeit von Forscherinnen und Forschern über disziplinäre und staatliche Grenzen hinweg. Die Stiftung verfügt derzeit über ein Kapital von gut 2,4 Milliarden Euro, das sie ertragreich und nachhaltig anlegt. Sie ist wirtschaftlich autark und in ihren Entscheidungen autonom. In den nahezu 46 Jahren ihres Bestehens hat sie inzwischen rund 3,4 Milliarden Euro für annähernd 29.000 Projekte bewilligt; pro Jahr stellt sie circa 100 Millionen Euro für neue Vorhaben bereit.
Kontakt
VolkswagenStiftung
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Christian Jung
Telefon: 0511 8381 - 380
E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de
Stadt Hannover
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dieter Sagolla
Telefon: 0511 1684 - 2414
E-Mail: dieter.sagolla@hannover-stadt.de
Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter http:// http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20071123
Schloss Herrenhausen vor der Zerstörung
Foto: Archiv
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