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26.11.2007 14:54

Schmerzen nach Operationen sind unnötig

Bernd Frye Pressestelle
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Pressegespräch mit internationalen Experten am Freitag, 30.11. in Köln

    Am Freitag, dem 30. November 2007 beginnt in Köln das 5. internationale Symposium 'Akuter Schmerz im chirurgischen Alltag' unter der Federführung der Universität Witten/Herdecke (UWH). Erwartet werden etwa 500 Fachleute aus allen Bereichen der Medizin, die zwei Tage zu Themen der Schmerzbehandlung in Krankenhäusern, wie sie z. B. bei Operationen nötig ist, diskutieren werden. Besonderes Highlight der Konferenz ist die Präsentation der jüngst publizierten S3-Leitlinie zur Behandlung akuter Schmerzen, einem Maßnahmenkatalog, der Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger anleiten soll, Behandlungen so zu gestalten, dass dem Patienten unnötige Schmerzen erspart bleiben. In der intensiven Zusammenarbeit 21 medizinischer Fachgesellschaften ist dieses Kompendium entstanden, welches nur ein Ziel hat: Der häufig beklagten Unter- und Fehlversorgung in deutschen Kranken-häusern zu begegnen.

    Pressegespräch:
    Freitag, 30.11.2007, 11 Uhr im Maternushaus, Kardinal-Frings-Str. 1-3 in Köln
    Gesprächspartner:
    Prof. Dr. Edmund Neugebauer, Direktor des Instituts für Forschung in der operativen Medizin (IFOM) und Inhaber des Lehrstuhls für Chirurgische Forschung an der Uni-versität Witten/Herdecke
    Prof. Dr. Schug, Ordinarius für Anästhesiologie an der Universität von Westaustralien in Perth
    Prof. Dr. Steinau, Past-Präsident der deutschen Gesellschaft für Chirurgie
    Dr. Moser, Niedergelassener Chirurg, Spezialist für ambulante Operationen

    Umsetzung in Krankenhäusern schwierig

    Gastgeber des Kongresses ist Prof. Dr. Edmund Neugebauer von der Universität Witten/Herdecke. "Schmerz ist keine notwendige Begleiterscheinung von medizinischen Maßnahmen und Operationen, da die medizinischen Möglichkeiten einer adäquaten Schmerztherapie vorhanden sind", erklärt Neugebauer, der die Um-setzung der neuen Leitlinie zuerst mit den Kollegen am Krankenhaus Köln-Merheim im Rahmen der "Initiative Schmerzfreie Klinik" erreichen konnte. Die neue Leitlinie unterstreicht Neugebauers Aussage. "Das Problem ist die Umsetzung in die bestehenden Krankenhausstrukturen", so Neugebauer. Mit dem TÜV-Rheinland als Partner im Gesundheitswesen ist es gelungen, ein Zertifizierungsverfahren "Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie" auf der Basis der S3- Leitlinien zu entwickeln. Bundesweit haben sich bisher insgesamt 25 Kliniken der Initiative angeschlossen. Diese haben sich inzwischen schon zertifizieren lassen oder stehen kurz davor.

    Auch Patienten sollen informiert werden

    Die Leitlinie liefert somit auch die Antwort auf die wichtige Frage: "Wie kommen die neuen Erkenntnisse an den Arzt, die Krankenschwester, den Pfleger und vor allem auch an den Patienten?" Untersuchungen zu Implementierungsstrategien anderer Leitlinien zeigen, dass eine rein passive Verbreitung durch Publikationen und Präsentationen auf Kongressen bei weitem nicht ausreicht. Es hat sich vielmehr die Erkenntnis durchgesetzt, dass Leitlinien über Qualitätsmanagementsysteme an Krankenhäusern eingeführt werden müssen. Da die Krankenhäuser in Deutschland nach dem Sozialgesetzbuch §134 zum Nachweis der Qualität ihres Tuns verpflichtet sind, lag es nahe, diesen Weg auch für die Verbesserung der Schmerztherapie zu wählen.

    Neue Studie soll Erfolge kontrollieren

    Das Verfahren macht Auflagen zur Verbesserung der Strukturen und der Prozesse und fordert die Überprüfung der Ergebnisqualität durch Patientenbefragungen. Bundesweit wurde darüber hinaus ein von den medizinischen Fachgesellschaften und Berufs-verbänden der Chirurgen und Anästhesisten getragenes Register eingerichtet, welches es den Krankenhäusern erlaubt, die Qualität ihrer Schmerztherapiekonzepte zu überprüfen. In wie weit es nun gelingt, die Schmerztherapie über diese Aktivitäten nach-haltig zu verbessern, wird derzeit überprüft. Eine Studie der Universität Witten/Herdecke ist zu diesem Thema aktuell in der Vorbereitung.

    Weitere Informationen:

    Prof. Dr. Edmund Neugebauer
    IFOM - Institut für Forschung in der operativen Medizin
    Lehrstuhl für Chirurgische Forschung der Fakultät für Medizin, Campus Köln-Merheim
    Private Universität Witten/Herdecke gGmbH
    Telefon: 0221-989570
    E-Mail: edmund.neugebauer@uni-wh.de

    Dirk Hans
    Hochschulsprecher
    Private Universität Witten/Herdecke gGmbH
    Telefon: 02302-926754
    Mobil: 0151-52760600
    E-Mail: dirk.hans@uni-wh.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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