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29.11.2007 14:53

Organtransplantationen nur noch in großen Zentren?

Dr. Annette Tuffs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg

    Beim "Klinischen Abend" der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg standen Sicherheit und Ökonomie der Transplantationsmedizin im Mittelpunkt

    Organtransplantationen sind nach wie vor riskante und teure Eingriffe. Je mehr Transplantationen in einem Zentrum durchgeführt werden, desto besser sind in der Regel die Ergebnisse. Außerdem sind Kliniken mit vielen Transplantationen eher in der Lage, finanzielle Verluste durch komplizierte Fälle zu kompensieren.

    Dieses Fazit zogen Experten des Universitätsklinikums Heidelberg und der Krankenkassen beim "Klinischen Abend" und einer Pressekonferenz am 28. November 2007 in der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg (Geschäftsführender Direktor: Professor Dr. Markus W. Büchler), die sich schwerpunktmäßig mit kritischen Fragen der Transplantationsmedizin befassten.

    Transplantationszentrum Heidelberg an dritter Stelle in Deutschland

    Das Heidelberger Transplantationszentrum hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der führenden Zentren in Deutschland entwickelt - derzeit an dritter Stelle nach Hannover und Berlin, wie Professor Dr. Jan Schmidt, Leiter der Heidelberger Sektion Organtransplantation, berichtete. Im Jahr 2007 wurden hier bereits 111 Leber, 133 Nieren und 39 Herztransplantationen vorgenommen.

    Die Heidelberger Ergebnisse liegen ebenfalls mit an der Spitze: Die Daten der "Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung", die sämtliche Ergebnisse der 35 deutschen Transplantationszentren vergleicht, weisen aus, dass 2006 nach einer Nierentransplantation im Heidelberger Zentrum kein Patient verstorben ist (Bundesdurchschnitt: 1,5 Prozent) und dass Komplikationen oder eine akute Abstoßung der Spendernieren in Heidelberg sehr selten waren.

    "Der Zusammenhang zwischen der Zahl der Transplantationen und der Qualität des Eingriffs ist eindeutig erwiesen", sagte Professor Büchler. Dabei komme es nicht allein auf den geübten Operateur an, sondern auch auf das erfahren Team von Experten, z.B. der Intensivmedizin und Pflege, das Komplikationen jederzeit in den Griff bekommt.

    Denn wenn diese auftreten, können Transplantationen sehr teuer werden. Auch große Zentren müssen damit rechnen, dass nicht alle Transplantationen erfolgreich sind und deshalb hohe Folgekosten für langwierige und aufwendige Behandlungen entstehen. Dafür sind sie jedoch besser gerüstet. "Durch die hohe Zahl der Transplantationen können einzelne sehr teuere Fälle ausgeglichen werden", sagte Dr. André Michel, Qualitätsmanager des Universitätsklinikums Heidelberg.

    Krankenkassen setzen auf Qualität

    Die Kostenträger sind vor allem an der hohen Qualität der Eingriffe interessiert, wie Stefan Strobel, Vorsitzender der AOK Baden-Württemberg beim "Klinischen Abend" betonte. Deshalb sehen sie eine Konzentration der Transplantationsmedizin in Deutschland auf weniger Zentren als unvermeidbar an. Transplantationen sind zwar zunächst kostenaufwendige Eingriffe. Doch schon nach einem Jahr erweist sich die Nierentransplantation als kostengünstiger als die Dialyse. Selbst nach einer Leber- oder Herztransplantation kehren viele Patienten wieder in ihren Beruf zurück.

    Kontakt:
    Professor Dr. Jan Schmidt
    Leiter der Sektion Viszerale Organtransplantation
    der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 6205 (Sekretariat Frau D'Alessandro)
    E-Mail: jan.schmidt@med.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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