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28.08.2000 13:52

Lebens-Mittel: Was hat gesunde Nahrung mit Bildung zu tun?

Dr. Martin Reuter Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    EXPO-Projekt von Wittener Studenten: Mit Salatdressing ein Studium bezahlen

    Die Idee stammt aus Los Angeles. Dort haben Jugendliche aus dem Ghetto South Central ihr Leben in die Hand genommen und sind Unternehmer geworden - sie produzieren ein Salatdressing aus ökologisch angebauten Zutaten, verkaufen das Dressing und vergeben von dem eingenommenen Geld Stipendien für den College-Besuch. "MORE Than Food" - Mehr als Nahrung - heißt ihr Slogan, mit dem sie und die an-deren jugendlichen Teilnehmer jetzt auf der EXPO 2000 dafür werben, dass ökologische Ernährung neben dem Nährwert auch einen Mehrwert hat. Anhand eines abgebrannten Bauernhofes in Herten, dessen Nutzung durch Jugendliche noch in den Kinderschuhen steckt, zeigen sie, wie durch gesunden Pragmatismus gesellschaftliche Veränderungen möglich werden.

    Mehrwert aus dem Nährwert

    Sechs Studenten der Universität Witten/Herdecke organisieren den Diskurs der jungen Leute aus Los Angeles, Herten, Großhennersdorf und Ägypten auf der EXPO.
    Dieser Diskurs handelt von knallhartem Business und gesundem Leben. Die Jugendlichen wissen, dass man die besten Ideen tot diskutieren kann. Daher arbeiten sie vor und nach ihren Diskussionsrunden praktisch an ihren Projekten. Da wird nach der eig-nen Konzeption Brot und Marmelade produziert, vermarktet und verkauft. Über die erwirtschafteten Gewinne entscheidet dann die nächste Gruppe Jugendlicher, die sich in dreiwöchigem Rhythmus abwechseln.

    In der Halle 6 des Themenparks haben sie gemeinsam eine Planungswerkstatt aufgemacht, in der die Jugendlichen die Erfahrungen aus den USA an Jugendliche aus Deutschland und Ägypten weitergeben und andersherum. Insgesamt sind es zwölf Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren aus strukturschwachen Regionen ohne Zukunftsperspektiven. Ihre Strategien passen in keine traditionellen Schulkonzepte, aber sie wollen ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen. Sie warten nicht auf Politik und Wirtschaftsprogramme, sondern gründen eigene Firmen. Sie finanzieren aus den Gewinnen ihre Aus- und Weiterbildung - die Grundlage für alles weitere.

    "Wissen hat keine Macht, solange Du es nicht mit anderen teilst!" Rey Lucas

    Die internationalen Projekte stellen sich in Hannover auf der Expo vor und die Jugendlichen diskutieren mit Unternehmern, Managern, Künstlern und Politikern über Produktionsweisen und Vertriebskonzepte für Lebensmittel. Die Amerikaner sind da mit ihrer Franchise-Idee einen Schritt voraus. " Wir sind Jugendliche, die Interesse an ihrer Zukunft haben und die Verantwortung dafür wirklich übernehmen.", sagt der 17-jährige farbige Amerikaner Jeff Balenton von der Firma "Food From The `Hood".

    Food From The 'Hood, Los Angeles, USA

    Nach Rassenunruhen 1991 in South Central, Los Angeles, gründeten Schüler ein Unternehmen, dass seitdem schon 70 ehemaligen Firmenbesitzern ein Studium finanziert. Ihre Produkte sind Salatsoßen, die sie in 23 amerikanischen Staaten vertreiben. Aber die Erfolgsgeschichte des Ghettounternehmens "Food From The `Hood" handelt von mehr als von erfolgreicher Vermarktung von Salatsoßen.

    Herten/NRW und Großhennersdorf/Sachsen, Deutschland und SEKEM, ein Dorf in der ägyptischen Wüste, Nähe Kairo

    Gemeinsam begeistern die Betreiber eines vegetarischen Partyservice aus Großhennersdorf im Dreiländereck in Sachsen zwischen Polen und der Tschechei, Schüler aus Herten (NRW), die einen Bauernhof restaurieren, und die jungen Menschen der ägyptischen SEKEM-Initiative, die mit biologisch- dynamischem Anbau aus 70 ha Wüste inzwischen zu einer grünenden, blühenden Gartenlandschaft geworden ist, die Zuschauer auf der EXPO. Sie alle setzen ein Zeichen gegen "Fast Food" und "Einweg-Philosophie", sie schaffen Arbeitsplätze und tragen zur Wiederbelebung der Region bei - nicht zuletzt mit ihrer Begeisterung für Ökologie und ihren jugendlichen Unternehmergeist.

    Weitere Termine:

    23.-29.08.: 3. EXPO Sommercamp auf Hof Wessels in Herten mit den Jugendlichen.

    Montag, den 28.08.00, ab 18 Uhr: "Kick-off"-Party mit Freunden und Förderern auf dem Wesselshof in Herten, Langenbochumer Str. 341, zw. den Stadtteilen Altenbochum und Westerholt.

    13.-18.09.: 4. EXPO Sommercamp auf Hof Wessels in Herten mit den Jugendlichen.
    Infos über Großhennersdorf unter http://www.bigchick.com zu Aktivitäten in L.A.: http://www.foodfromthehood.com

    Weitere Informationen bei Christoph Jungermann, 0179/51 49 253 oder unter http://www.morethanfood.de mit vielen Bildern und Eindrücken von den Jugendlichen.


    Weitere Informationen:

    http://www.morethanfood.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Wirtschaft
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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