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29.11.2007 18:43

Die Kunst der Interpretation. Internationale Tagung zur Italienischen Reproduktionsgraphik 1470-1600

Dr. Sybille Wüstemann Geschäftsstelle
Gerda Henkel Stiftung

    Kupferstichkabinett, Freitag 7. Dezember 2007, ganztags
    Ort der Tagung: Kupferstichkabinett, Studiensaal. Kulturforum Potsdamer Platz, Eingang: Matthäikirchplatz
    Unterstützt von der GERDA HENKEL STIFTUNG und der Ellen J. Beer Stiftung

    Im Vormittagsprogramm der internationalen Tagung findet um 10.30 Uhr ein Pressegespräch statt. Dazu erwarten Sie:
    Prof. Dr. Hein-Th. Schulze Altcappenberg, Direktor des Kupferstichkabinetts
    Prof. Dr. Norberto Gramaccini, Ordinarius für Kunstgeschichte, Universität Bern
    Dr. Hans Jakob Meier, Stipendiat der Gerda Henkel Stiftung, Berlin

    Mit der Moderne ist der Begriff des Unikats - der einmaligen künstlerischen Schöpfung - in die Welt gekommen, damit aber zugleich die Vorstellung, dass Kunst reproduzierbar sei, in Verruf geraten. Das Verdikt der Moderne traf insbesondere die Reproduktionsgraphik: die Kunst, Gemälde und Zeichnungen großer Meister im Medium des Kupferstichs, der Radierung und der Lithographie wiederzugeben. Zur endgültigen Diskreditierung druckgraphischer Repro¬duktionskunst führte die Erfindung der Fotografie. Fototechnische Verfahren traten rasch an die Stelle der traditionellen Arbeit von Kupferstechern. Deren Branche hatte bereits das gesamte spätere 19. Jahrhundert in zunehmend scharfer Konkurrenz zur rasant fortschreitenden Entwicklung der Fotografie produziert und wurde schließlich von der neuen Epoche überholt.

    Durch diesen epochalen Bruch mit einem seit der Renaissance gültigen ästhetischen Kanon geriet eine der bedeutendsten künstlerischen Erfindungen, die Vervielfältigung hoher Kunst im Medium der Druckgraphik, das gesamte 20. Jahrhundert hindurch in nahezu völlige Vergessenheit. Deren künstlerischer Rang wie auch über Jahrhunderte hinweg überragende Bedeutung ist erst seit kurzer Zeit wieder ein zentrales Thema kunsthistorischer Forschung geworden.

    Nicht nur Theorie, Ästhetik und die Verbindung der Reproduktions¬graphik zur Kunstkritik stehen im Mittelpunkt der Tagung. Reproduktionsgraphik ist in hohem Maße auch Rezeptionsgeschichte. Über die Druckgraphik erschließt sich unmittelbar, in welcher Form und Bedeutung welche Kunstwerke eines Künstlers, sei es in der eigenen Epoche oder in späterer Zeit, wahrgenommen wurden.

    Im Mittelpunkt des Symposiums im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin steht die italienische Reproduktionsgraphik der Renaissance. Die gesamte Entwicklung der druckgraphischen Reproduktionskunst hat in Italien - in Mantua, Mailand, Florenz, Rom, Venedig und Bologna - ihren Ursprung. Die umwälzenden Leistungen italienischer Kupferstecher und Verleger des 16. Jahrhunderts schufen die Grundlagen für die folgenden Jahrhunderte.

    Das Spektrum der Tagung führt von den Anfängen der Reproduktionsgraphik in der Epoche von Andrea Mantegna bis in die Zeit der Carracci. Technik, Ästhetik, Vertrieb und Rezeptionsgeschichte stehen ebenso zur Diskussion wie Fragen der Kennerschaft.

    Programm:
    9-12 Uhr: Kurzreferate von Stipendiatinnen und Stipendiaten
    des vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Graduiertenkollegs "Kunst als Kulturtransfer seit der Renaissance"
    10.30 Uhr: Pressegespräch
    14-17 Uhr: Expertengespräch vor Originalen, Leitung: Dr. Hans Jakob Meier
    18 Uhr Vortrag Prof. Dr. Hans van Miegroet: Phantom Prints

    Teilnehmer:
    Prof. Dr. Heinrich Schulze Altcappenberg
    Dr. Giorgio Marini, Uffizien, Florenz
    Prof. Dr. Wolfgang Holler, Dresden
    Prof. Dr. Hans van Miegroet, Duke University, North Carolina
    Prof. Dr. Norberto Gramaccini, Universität Bern
    Dr. Hans Jakob Meier, Berlin, Stipendiat der Gerda Henkel Stiftung
    Dr. Lothar Schmitt, Zürich
    Susanne Pollack, Florenz, Graduiertenkolleg
    Beate Böckem, Basel, Graduiertenkolleg
    Gudrun Meyer, Bern, Graduiertenkolleg
    Thomas Manetsch, Bern, Graduiertenkolleg
    und weitere Gäste des Museums

    Kontakt:
    Gern können Sie sich im Sekretariat des Kupferstichkabinetts informieren und Ihre Teilnahme bzw. Interviewwünsche anmelden.
    Telefon: 030 - 266 20 01, Fax 030 - 266 29 59

    Rückfragen an
    Dipl. phil. Anne Schäfer-Junker
    Pressekontakt Staatliche Museen zu Berlin
    E-Mail: a.schaefer-junker@smb.spk-berlin.de

    Dr. Sybille Wüstemann
    Pressestelle Gerda Henkel Stiftung
    E-Mail: wuestemann@gerda-henkel-stiftung.de
    Telefon: 0211-93 65 24 0


    Weitere Informationen:

    http://www.gerda-henkel-stiftung.de
    http://www.smb.museum


    Bilder

    Gian Jacopo Caraglio, Apoll, Kupferstich, um 1526, SMB Kupferstichkabinett
    Gian Jacopo Caraglio, Apoll, Kupferstich, um 1526, SMB Kupferstichkabinett
    Foto: Volker-H. Schneider
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    Marc Antonio Raimondi, Betlehimitischer Kindermord, Kupferstich nach einer Zeichnung von Raffael, um 1512, SMB Kupferstichkabinett
    Marc Antonio Raimondi, Betlehimitischer Kindermord, Kupferstich nach einer Zeichnung von Raffael, um ...
    Foto: Volker-H. Schneider
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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