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04.12.2007 14:17

Note 4 für die Bildungssituation in Deutschland - Deutsche Bildung schneidet schlecht ab beim Bildungsbarometer

Bernd Hegen Referat Öffentlichkeitsarbeit
Universität Koblenz-Landau

    PISA I und II haben in der Vergangenheit bereits hohe Wellen geschlagen: viele Diskussionen, weitere Vergleichsuntersuchungen, umfangreiche Reformbemühungen und verschiedene Änderungen im Schulsystem waren das Ergebnis. Und trotzdem wird die Bildungssituation in Deutschland nach wie vor schlecht bewertet: Die Durchschnittsnote 3,7 haben das Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau und die Schülerhilfe (Gelsenkirchen) in der aktuellen Umfrage ihres Bildungsbarometers ermittelt.

    1.554 an Bildung Interessierte aus ganz Deutschland, insbesondere viele Eltern schulpflichtiger Kinder und Lehrkräfte, haben sich an der Online-Befragung beteiligt. Und sie haben die Bildungssituation in Deutschland insgesamt schlecht bewertet: das Bildungswesen genauso wie das Bildungsniveau der Bevölkerung und die Qualität der Vorbereitung auf den Beruf durch die Bildungseinrichtungen schnitten mit einer Durchschnittsnote von 3,7 ab. Dabei beurteilten die Eltern, die das Bildungssystem eher aus der Perspektive des "Kunden" betrachten, die Situation durchweg schlechter als die ebenfalls befragten Lehrkräfte.
    Einig sind sich alle Befragten über die große Bedeutung von Bildung: Auf einer Skala von 1 (nicht wichtig) bis 4 (sehr wichtig) vergaben sie durchschnittlich eine 3,9. Diese Einschätzung wird auch durch die unisono befürwortete Forderung an die zuständigen Länderminister gestützt, nach der Präsentation der Ergebnisse der dritten PISA-Welle an einem Strang zu ziehen und mehr Geld in das Bildungswesen zu investieren.

    Wichtig ist den Bürgerinnen und Bürgern außerdem, so die weiteren Ergebnisse des Bildungsbarometers, die Bildungspolitik nicht länger dem Gezänk der Parteien zu überlassen. Dass die wirklich wichtigen Entscheidungen nicht getroffen und in die Tat umgesetzt werden, führen vor allem die befragten Lehrerinnen und Lehrer darauf zurück, dass die zuständigen Politiker den Schulalltag nicht kennen. We-nigstens einen Tag sollten die jeweiligen Minister aktiv als Lehrkräfte bestreiten, um das Metier auch von der praktischen Seite kennen zu lernen.
    Darauf, dass durch PISA Erkenntnisse für Verbesserungen im deutschen Bildungssystem gewonnen werden können, hoffen alle, die sich am Bildungsbarometer beteiligt haben. Eine Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Schuljahre oder die systematische Nutzung der Ferien für Lernphasen lehnt eine Mehrheit der Befragten allerdings ab.
    Der neueste Newsletter mit weiteren Ergebnissen zu dieser Umfrage kann unter Download des folgenden Links abgerufen werden: http://www.bildungsbarometer.de.
    Alle an Bildung Interessierten sind aufgerufen, sich den weiteren Befragungen zu beteiligen. Eine Anmeldung für weitere Befragungen ist jetzt schon unter der Adresse https://www.unipark.de/uc/zepf_djaeger/5ab5/ möglich. Das Bildungsbarometer ermittelt viermal im Jahr die aktuellen Trends und Einstellungen zu Bildungsfragen. Der Beginn der nächsten Befragung wird rechtzeitig bekannt gegeben.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Reinhold S. Jäger
    Geschäftsführender Leiter
    zepf - Zentrum für empirische pädagogische Forschung

    Universität Koblenz-Landau, Campus Landau
    Bürgerstraße 23
    D-76829 Landau
    Telefon: +49-(0)6341-906-175
    Telefax: +49-(0)6341-906-166
    E-Mail: jaeger@zepf.uni-landau.de
    www.zepf.uni-landau.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bildungsbarometer.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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