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Wissenschaft
Theologen der Universität Jena ehren am 15. Januar Prof. Dr. Dr. h. c. Otto Hermann Pesch
Jena (10.01.08) Martin Luther (1483-1546) hat nicht nur im 16. Jahrhundert die Geister geschieden. Die Animositäten und Polemiken reichen bis weit in das 20. Jahrhundert. "Vor diesem Hintergrund ist es ein besonderes Verdienst von Otto Hermann Pesch, mit seinen bahnbrechenden Forschungen die Grundlage für einen modernen römisch-katholischen Zugang zum Werk und zur Theologie Martin Luthers gelegt zu haben", betont Prof. Dr. Volker Leppin, der Dekan der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Für diese grundlegenden Arbeiten zur Theologie Luthers, durch die Pesch als römisch-katholischer Theologe das Verständnis für den Reformator vertieft und Bahnen für die ökumenische Verständigung geebnet hat, wird der emeritierte Hamburger Theologie-Professor Pesch am 15. Januar mit der theologischen Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Der öffentliche Festakt beginnt um 18.15 Uhr in der Aula des Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1). Den Festvortrag über die "Ökumenische Hermeneutik der Sakramente. Am Beispiel der mittelalterlichen und reformatorischen Lehre von der Taufe" hält Prof. Dr. Ulrich Kühn von der Universität Leipzig. Im Anschluss wird Prof. Dr. Dr. h. c. Otto Herrmann Pesch selber einige Worte an die Festversammlung richten.
Pesch, der 1931 in Köln geboren wurde, hat der Verständigung zwischen evangelischer und katholischer Kirche bereits durch seine herausragende Promotionsschrift von 1965 einen großen Schritt weiter geholfen. In der "Theologie der Rechtfertigung bei Martin Luther und Thomas von Aquin: Versuch eines systematisch-theologischen Dialogs" zeigt er die Gemeinsamkeiten der scheinbaren Kontrahenten auf. "Pesch stellt in dieser voluminösen Arbeit dar, was Martin Luther und Thomas von Aquin im gemeinsamen Bemühen um ein rechtes Verständnis der Gnade Gottes eint", erläutert der Jenaer Theologe Volker Leppin.
Otto Hermann Pesch war Professor für Dogmatik in Walberberg (1965-71) und für Systematische Theologie an der evangelisch-theologischen Fakultät in Hamburg (1975-98) sowie Gastprofessor in Harvard. Er hat vielen Menschen unterschiedlicher Konfessionen das Werk Luthers nahe gebracht. Seine "Hinführung zu Luther" zählt zu jenen Standardwerken, die gut verständlich sind, ohne dem Gegenstand etwas von der Komplexität zu nehmen. "Wir freuen uns daher umso mehr, dass Herr Pesch die Ehrendoktorwürde unserer Fakultät annimmt - das ist ein Zeichen, das in einer ökumenisch schwierigen Lage Hoffnung macht", sagt Leppin. Der Dekan ergänzt: "Heute gehört Otto Hermann Pesch zu denjenigen deutschsprachigen Theologen, denen - übersetzt in zahlreiche europäische und außereuropäische Sprachen - weltweit Beachtung geschenkt wird".
Kontakt:
Prof. Dr. Volker Leppin
Theologische Fakultät der Universität Jena
Fürstengraben 6, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 941000
E-Mail: volker.leppin[at]uni-jena.de
Prof. Dr. Dr. h. c. Otto Herrmann Pesch
Foto: privat
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Personalia
Deutsch
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