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11.01.2008 08:30

Universitäre Psychiatrie kehrt an den Standort Greifswald zurück

Constanze Steinke Steinke + Hauptmann, PR- und Medienagentur GmbH
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Neue Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie eröffnet am Uniklinikum

    Nach der Verlegung der universitären Psychiatrie in den 90er Jahren nach Stralsund wird diese durch die Eröffnung einer neuen Tagesklinik mit 20 Plätzen zum 1. März 2008 in Greifswald wieder an ursprünglicher Stätte präsent sein. Die Genehmigung des Sozialministeriums von Mecklenburg-Vorpommern ist Anfang des Jahres offiziell erteilt worden. Damit erhöht sich die Bettenzahl am Uniklinikum Greifswald von 778 auf 798.

    "Mit der Einrichtung kann der enorme Bedarf in diesem Fachbereich am Standort Greifswald und in unmittelbarer Nähe zu den 21 Universitätskliniken weitaus besser berücksichtigt werden", begründete der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende, Prof. Claus Bartels, die Eröffnung einer Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum. "Von der unmittelbaren Nähe zum Uniklinikum profitieren vor allem die Patienten."

    Im Fokus: Krebspatienten und Senioren

    Die neue Tagesklinik im Gebäude der ehemaligen psychiatrischen Universitätsklinik in der Ellernholzstraße 1-2 wird sich im Schwerpunkt mit zwei größeren Patientengruppen beschäftigen, für die ein besonderer zusätzlicher Versorgungsbedarf nachgewiesen worden ist, informierte der Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Prof. Harald Freyberger. "Zum einen möchten wir in der Tagesklinik Menschen mit psychosomatischen Störungen* und ausgeprägten psychischen Folgeerscheinungen bei schweren körperlichen Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs, ein umfassendes Therapieprogramm anbieten.

    Zum anderen ist die Einrichtung älteren Menschen jenseits des 60igsten Lebensjahres mit Gedächtnisstörungen, Angstsymptomen und depressiven Erkrankungen vorbehalten. Gerade für die zunehmend älteren Patienten kann somit die altersgerechte so genannte gerontopsychiatrische Versorgung in der Region erheblich verbessert werden.

    Multiprofessionell und interdisziplinär aufgestellt

    Unter Leitung des Lehrstuhlinhabers für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie wird in der Tagesklinik ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Psychologen, Krankenschwestern und Pflegern, Sozialarbeitern, Arbeits- und Ergotherapeuten tätig werden und das gesamte Spektrum psychiatrisch-psychotherapeutischer Behandlungen zur Verfügung stellen. Hierzu gehören unter anderem die Aufklärung und Psychoschulung, Einzel- und Gruppenpsychotherapie, sozialpädagogische und sozialmedizinische Beratung, das Erlernen von Kreativtechniken sowie die psychopharmakologische Behandlung. Das geplante tagesklinische Angebot ermöglicht den Patienten, die anschließende Zeit nach einer Therapie zwischen 9.00 und 16.00 Uhr in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung zu verbringen.

    Parallel zur Tagesklinik wird in der Ellernholzstraße eine Poliklinik eingerichtet, die ebenfalls von einem multiprofessionellen Team getragen wird. Die Ambulanz dient einerseits zu Vorgesprächen und zur Nachbehandlung der tagesklinisch betreuten Patienten. Andererseits ist beabsichtigt, eine feste Spezialsprechstunde für Menschen zu etablieren, die Probleme mit der psychischen Bewältigung körperlicher Erkrankungen haben. Bereits jetzt arbeiten eine Ärztin und eine Psychologin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Beratungsprojekt "Greif zu" mit brustkrebserkrankten Frauen zusammen. Dieses Hilfsangebot soll gezielt ausgebaut werden und auch weitere Krankheiten einbeziehen.

    Seit einem Jahr ist am gleichen Standort zudem das von dem Greifswalder Unternehmen HANSE YACHTS AG unterstützte Beratungsteam "Rückenwind" tätig, das sich vorrangig an Kinder psychisch kranker Eltern und deren Angehörige richtet (http://www.unigreifswald.de/leben/betreuung/rueckenwind.html).

    "Mit der Unterstützung der Landesregierung können wir nicht nur die Krankenversorgung, sondern explizit auch die Ausbildung und Forschung in einer originären universitären Disziplin optimieren", unterstrich auch der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Heyo K. Kroemer. "Mit Blick auf die demografische Entwicklung wurde hier ein großer Schritt gemacht, um das Profil des Universitätsklinikums in Lehre und Forschung für kommende Herausforderungen komplexer aufzustellen und zu stärken", so Kroemer.

    *In der Medizin spricht man von psychosomatischen Krankheiten, wenn körperliche Beschwerden ausschließlich oder überwiegend durch seelische Ursachen bedingt sind, z. B. Stress, Partnerschaftskonflikte, familiäre oder soziale Probleme, Neurosen etc.

    Universitätsklinikum Greifswald
    Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
    Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
    Direktor: Prof. Harald J. Freyberger
    Ellernholzstraße 1-2, 17475 Greifswald
    T +49 3834 86 69 09
    E freyberg@uni-greifswald.de
    E Tagesklinik-Psychiatrie@uni-greifswald.de

    Projekt "Greif zu" für brustkrebserkrankte Frauen
    Dr. med. Carmen Hamm
    T +49 3834 86 69 07
    E carmen.hamm@uni-greifswald.de
    Dipl.-Psych. Kathrin Friesicke
    T +49 3834 86 69 21
    E kathrin.friesicke@uni-greifswald.de

    Beratungsstelle Rückenwind
    Susan Kluth
    T +49 3834 86 69 06
    E rueckenwind@uni-greifswald.de
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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