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Die Kunst der Zukunft: Bilder, die scheinbar begehbar werden In Chemnitz gelang die Symbiose von Pinsel und Computer im virtuellen Raum
CHEMNITZ. Das Schlagwort "Virtual Reality" (deutsch: scheinbare Wirklichkeit) fasziniert nicht nur Computerwissenschaftler und Philosophen, Konstrukteure und Psychologen seit vielen Jahren. Auch die Chemnitzer Kuenstlerin Dagmar Ranft-Schinke war nahezu besessen von der Idee, durch ihre Bilder hindurchzulaufen - in einer virtuellen Welt. Mit Hoch-leistungsrechnern der amerikanischen Firma Silicon Graphics, Beamern, Space Mouse und Ranft-Schinkes Kunstschoepfungen gelang es nun Chemnitzer und Darmstaedter Wissenschaftlern, die Wunschwelt herbeizuzaubern.
Wie entsteht diese neue Kunstform? Die einprogrammierten Bilder der Kuenstlerin koennen per Rechner und Beamer in einen abgedunkelten Raum projiziert werden. Der im Raum befindlichen Person erscheint eine kuenstliche, dreidimensionale Welt. Die Bilder schweben, liegen oder stehen im "Cyberspace". Per Mouse kann man in diese endlose Welt ein-tauchen. Die Bilder werden "begehbar". Sie koennen durchschritten, umgangen oder ueberflogen werden, ohne einen wirklichen Schritt zu tun. Weiterer Vorteil: Der Betrachter kann die Kunstwerke von unendlich vielen Positionen aus bewundern. Federstriche koennen ploetzlich "umgriffen" werden.
Engagierte und kompetente Partner fuer die Umsetzung ihrer Idee fand die Kuenstlerin viele: Die Gesellschaft fuer Mathematik und Datenverarbeitung in Darmstadt half ihr 1993, erst-mals erfolgreich Bilder umzusetzen. Ergebnis: Metamorphosen I. Gemeinsam mit der Gesellschaft fuer Innovationsfoerderung e.V. Chemnitz und Wissenschaftlern der TU Chemnitz-Zwickau entstand eine leicht veraenderte begehbare, virtuelle Welt - Metamorphosen II.
Das Zusammenspiel von Logik, Mathematik und Informatik ist nicht nur fuer Kuenstler interessant. Auch der Entwurf von Automobilen, Buehnenbildern oder Maschinen wird von dieser Technik bereits gepraegt. Stadtplaner und Architekten werden diese Computerwelt ebenfalls begeistert aufnehmen, so Ranft-Schinke. Fuer die Kuenstlerin ist diese neue Form der Umsetzung von Kreativitaet und Phantasie eine "Alternative zum allabendlichen Druck auf den Einschaltknopf des Fernsehers und des Heimcomputers". Sie hofft, dass noch in diesem Jahrtausend jedermann im Wohnzimmer in selbstgemachte Bilder eindringen kann. Dieses "unendliche Spiel der Phantasie" soll die Menschen aber auch fuer die Wirklichkeit sensibilisieren.
Kontakt: Dagmar Ranft-Schinke, Tel. (03 71) 77 27 04, und TU Chemnitz-Zwickau, Fakultaet fuer Mathematik, Dr. Reiner Wohlgemuth, Tel. (03 71) 5 31-2127, Fax (03 71) 5 31-21 40.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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