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13.09.2000 08:24

Was und wie Pflanzen fühlen

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Bochumer Pflanzenphysiologe spricht am 20. September im Jenaer Ernst-Abbe-Kolloquium

    Jena (13.09.00) Sie reden mit ihren Blumen? Gut, denn Pflanzen kommunizieren ebenfalls miteinander, wie jüngst u. a. Jenaer Max-Planck-Forscher nachgewiesen haben. Und Pflanzen haben Gefühle, allerdings unterscheiden sich diese ein wenig von menschlichen. Die Emotionen werden auch anders geäußert, wie Prof. Dr. Elmar W. Weiler am 20. September ab 17 Uhr im Jenaer Zeiss-Planetarium (Am Planetarium 5) darlegen wird. Der Bochumer Pflanzenphysiologe wird an jenem Mittwoch im Rahmen des Ernst-Abbe-Kolloquiums, das die Friedrich-Schiller-Universität gemeinsam mit der Ernst-Abbe-Stiftung veranstaltet, einen öffentlichen Vortrag über "Sensorik der Pflanzen - Haben Pflanzen ein Gefühl?" halten; der Eintritt ist frei.

    Schon die Gefühlswelten des Menschen sind oft schwierig zu entschlüsseln, obwohl sie darüber reden könnten. Pflanzen hingegen äußern ihre Emotionen non-verbal mit Hilfe von Signalstoffen. Sie benutzen diese gleichsam "chemische Sprache", um mit ihrer Umwelt in Kontakt zu treten oder um sie - etwa in Form von Fressfeinden - von sich abzuhalten. Sie reagieren dabei "auf eine Fülle verschiedenster Einflüsse aus ihrer Umgebung, um sich ständig verändernden Erfordernissen optimal anpassen zu können", erläutert Prof. Weiler. "Die Vielfalt der Reize, auf die Pflanzen reagieren, die große Empfindlichkeit, mit der sie dies tun und die Komplexität und Dynamik der Antworten setzen in Erstaunen", gibt der Bochumer Biologe zu. Erst in jüngster Zeit gelang es, Einblicke in die molekularen Abläufe zu gewinnen, die den pflanzlichen Sinnesleistungen zu Grunde liegen. Prof. Weiler wird diese grundlegenden Mechanismen, ihre schrittweise Entschlüsselung und Sichtbarmachung sowie jüngste Forschungsresultate allgemeinverständlich erläutern.

    "Pflanzen sind keineswegs bewegungsunfähige, passive und statische Lebewesen", betont der Forscher, "in manchen Leistungen, so z. B. dem 'Tastsinn', übertreffen sie Mensch und Tier ganz eindeutig". Unsere grünen Freunde können also auf ihre Art auch sprechen, fühlen, sehen und hören - daher reden Sie mit ihnen, schaden kann es auf keinen Fall.


    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Axel Burchardt M. A.
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931041
    Fax: 03641/931042
    E-Mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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