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15.01.2008 13:16

Rolle des Bildjournalismus im Krieg - Magdeburger Mediengespräch und Ausstellung

Norbert Doktor Pressestelle
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

    "Visible War"
    Am Jahrestag der Zerbombung Magdeburgs steht im Magdeburger Kulturzentrum Moritzhof das Thema "Bildjournalismus und Krieg" auf zweierlei Weise im Mittelpunkt. Mit der Eröffnung der Ausstellung "Visible War" am Mittwoch, 16. Januar 2008, 19 Uhr, Moritzhof, wird das bildnerische Schaffen des weltberühmten Photoreporters Horst Faas erstmals auch in den Neuen Bundesländern zu sehen sein. Im anschließenden Magdeburger Mediengespräch um 20 Uhr diskutieren zwei Bildjournalisten der jüngeren Generation über die historische und aktuelle Rolle von Photoreportern in kriegerischen Auseinandersetzungen.

    Die Ausstellung "Visible War" gibt Einblick in die ungewöhnliche Biografie des weltberühmten Photoreporters Horst Faas und zeigt einige der interessantesten Kapitel des Photojournalismus. Horst Faas, Jahrgang 1933, inzwischen im Ruhestand, ist eine der markantesten Persönlichkeiten des modernen Bildjournalismus. Gleich zweimal erhielt er den Pulitzer-Preis, den Oscar des Journalismus, ferner den Robert-Capa Award und den Dr. Erich Salomon Preis.

    Faas war in seiner aktiven Zeit mehr fotografierender Reporter als Photoreporter. Er begann seine Karriere in München und wechselte dann zur weltgrößten US-amerikanischen Nachrichtenagentur AP, für die er an allen Brennpunkten der Welt fotografierte. Weltbekannt wurden seine Fotos aus Algerien, Kongo, Bangladesh und vor allem aus Vietnam.

    Viele der in der Ausstellung gezeigten Bilder sind in der Geschichte der Kriegsphotographie ohne Beispiel und unauslöschlicher Bestandteil des kollektiven Bildgedächtnisses geworden. Vor ihnen erscheint die Bilderflut der aktuellen Kriege seltsam verwässert.

    Im anschließenden Magdeburger Mediengespräch um 20 Uhr im Moritzhof geht es um das Thema "Journalismus und Krieg - über die Rolle des Bildjournalismus im kriegerischen Auseinandersetzungen". Als Horst Fass aus dem Vietnamkrieg berichtete, gab es praktisch noch keine Zensur und die Reporter hatten ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit. Richard Nixon erklärte 1974, dass der Vietnamkrieg in den Medien verloren wurde. Kriegsführende Regierungen zogen hieraus die Konsequenzen. Nie mehr sollten Journalisten eine solche Freiheit in der Berichterstattung bekommen wie in Vietnam.

    Mit Konzepten wie dem "Embedded Journalism", wie sie während der letzten beiden Golfkriege von der US-Regierung praktiziert wurden, wurde und wird die freie Berichterstattung von Photoreportern massiv behindert. Dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf Umfang, Informationsgehalt und ästhetische Qualität der Bilder. Welche Folgen das für das bildnerische Schaffen selbst und für die Bewertung von Kriegen durch die Öffentlichkeit hat, darüber diskutieren im Magdeburger Mediengespräch im Moritzhof Michael Ebert DGPh und Martin Specht. Der Bildjournalist Michael Ebert, Jahrgang 1959, ist Vorstandsmitglied und Leiter der Sektion Bild der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) und Kurator der Ausstellung "Visible War". Martin Specht, 1964 geboren, ist seit 1988 als Bildjournalist an internationalen Brennpunkten im Einsatz, so in Afrika, im Balkan und im vergangenen Jahr über längere Zeit im Irak. Moderiert wird das Magdeburger Mediengespräch von Prof. Dr. Renatus Schenkel vom Fachbereich Kommunikation und Medien der Hochschule Magdeburg-Stendal.

    Horst Faas, der persönlich zur Eröffnung der Ausstellung und zum Mediengespräch nach Magdeburg kommen wollte, musste leider krankheitsbedingt kurzfristig absagen.

    Kulturzentrum Moritzhof
    Mitwoch, 16. Januar 2008
    Eröffnung der Ausstellung "Visible War" über Horst Faas
    Beginn: 19.00 Uhr
    Redner: Dr. Valentin Gramlich, Staatssekretär im Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt
    Prof. Dr. Andreas Geiger, Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)
    Michael Ebert DGPh, Vorstandsmitglied und Leiter der Sektion Bild der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) und,
    Kurator der Ausstellung
    Prof. Dr. Renatus Schenkel, Fachbereich Kommunikation und Medien der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

    Kulturzentrum Moritzhof
    Mittwoch, 16. Januar 2008
    Magdeburger Mediengespräch:
    "Journalismus und Krieg - über die Rolle des Bildjournalismus im kriegerischen Auseinandersetzungen"
    Beginn: 20.00 Uhr
    Teilnehmer: Michael Ebert DGPh, Vorstandsmitglied und Leiter der Sektion Bild der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) und Kurator der Ausstellung
    Martin Specht, Bildjournalist
    Moderation: Prof. Dr. Renatus Schenkel, Fachbereich Kommunikation und Medien der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

    Ausstellung "Visible War" über Horst Faas
    16. Januar - 8. Februar 2008
    Deutschen Gesellschaft für Photographie e.V (DGPh) in Kooperation mit dem Medienstudiengang der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH).
    Die Ausstellung wurde von Michael Ebert DGPh und Julia Wallstab kuratiert.
    Kulturzentrum Moritzhof
    Moritzplatz 1
    39106 Magdeburg
    Ansprechpartner:
    Michael Ebert, Deutsche Gesellschaft für Photographie e.V. (DGPh)
    dgph@dgph.de,
    Tel. 0221-923 20 69
    Prof. Dr. Renatus Schenkel, Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)
    Renatus.Schenkel@hs-magdeburg.de
    Tel. 0391-886-4824


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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