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28.01.2008 12:09

Neurodermitis-Patienten für Studie gesucht

Frank Luerweg Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Manche Patienten mit Neurodermitis sind auch anfälliger für Virus-Infektionen als Gesunde - warum, ist unbekannt. Mediziner des Universitätsklinikums Bonn wollen diese Wissenslücke schließen. Für ihre Studie suchen sie nun nach Betroffenen. Nach Schätzungen erkranken bis zu 10 Prozent aller Deutschen im Laufe ihres Lebens an einer Neurodermitis. Auch wenn die Krankheit mit der Zeit ausheilen kann, bleibt die erhöhte Anfälligkeit für Virenerkrankungen oft lebenslang bestehen.

    So mancher Skiläufer kennt die Symptome: Nach einem Sonnentag auf der Piste beginnen die Lippen plötzlich unangenehm zu kribbeln und zu jucken. Ursache des "Gletscherbrandes" ist eine Herpes-Infektion, die erst durch die starke UV-Strahlung in großer Höhe zum Ausbruch kommt. Im Normalfall bleiben die juckenden Bläschen auf die Lippen beschränkt. "Bei Neurodermitis-Patienten kann das Virus aber den gesamten Körper befallen", erklärt der Direktor der Bonner Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, Professor Dr. Dr. Thomas Bieber. "Die Krankheitsbilder sind in der Regel so schwer, dass die Betroffenen stationär behandelt werden müssen."

    Bei Menschen mit Neurodermitis verlaufen Virusinfektionen häufig schwerer als im Normalfall. Biebers Arbeitsgruppe ist Teil eines Forschungskonsortiums, das den Grund für diese Beobachtung herausfinden möchte. Das Projekt wird bereits seit 2005 vom US-amerikanischen National Institute of Health (NIH) unterstützt. Das NIH hat seine Förderung gerade um weitere zwei Jahre verlängert. Biebers Arbeitsgruppe untersucht schon lange die immunologischen Vorgänge in der Haut von Neurodermitis-Kranken. Auf diesem Gebiet bekleiden die Bonner Forscher weltweit eine Spitzenstellung.

    Das NIH hatte das Forschungsprogramm vor dem Hintergrund möglicher Terrorakte mit Pockenviren ausgeschrieben. Die zur Pockenschutzimpfung eingesetzten Vacciniaviren können bei manchen Menschen schwere Erkrankungen auslösen. Zu den Risikogruppen zählen wegen ihrer erhöhten Anfälligkeit für Virusinfektionen auch Neurodermitis-Kranke. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, eine sicherere Form der Pockenimpfung zu entwickeln.

    Kontakt:
    Professor Dr. Dr. Thomas Bieber
    Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Universität Bonn
    Telefon: 0228/287-14388
    E-Mail: Thomas.Bieber@ukb.uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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