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30.01.2008 09:35

Gefährliche Schwellungen mit genetischer Ursache

Frank Luerweg Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Angioödeme sind plötzlich auftretende Schwellungen der Haut oder des Magen-Darm-Trakts. Sind Mund oder Rachenraum betroffen, können sie schlimmstenfalls zum Erstickungstod führen. In manchen Familien sind fast ausschließlich Frauen erkrankt. Für diese besondere Form des Angioödems wurde bereits ein verantwortliches Gen identifiziert. Ein internationales Forscherteam unter Leitung der Universität Bonn fahndet in den kommenden drei Jahren nach weiteren Erbfaktoren, die zu der rätselhaften Krankheit führen können. Die EU fördert das Projekt in den nächsten drei Jahren mit rund 850.000 Euro.

    Angioödeme - früher auch als Quincke-Ödeme bezeichnet - sind nichts, was man einmal hat und dann ausgestanden ist. Stattdessen kehren die Schwellungen meist in unregelmäßigen Abständen wieder. Bei einer Form der Erkrankung, die fast ausschließlich Frauen betrifft, kennt man inzwischen ein verantwortliches Gen: "Wir haben festgestellt, dass bei manchen Betroffenen genetische Veränderungen im Blutgerinnungsfaktor XII der Auslöser sind", erklärt der Koordinator des EU-Projekts, der Bonner Privatdozent Dr. Sven Cichon vom Life & Brain Forschungszentrum.

    "Wir" - das ist ein internationales Forscherteam aus Deutschland, Frankreich und Italien. Dieselben Arbeitsgruppen werden nun in den nächsten drei Jahren nach weiteren beteiligten Erbanlagen suchen. Denn nicht bei allen Betroffenen ist der Gerinnungsfaktor XII verändert. "Wir hoffen so, die Krankheitsmechanismen aufzuklären und diese Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten einzusetzen", betont Cichon. Die Voraussetzungen dazu sind hervorragend, da das Projekt die europäischen Gruppen mit der größten klinischen, humangenetischen und funktionellen Expertise in diesem Bereich zusammen bringt.

    Das Projekt wird aus Mitteln des EU-Programms "E-RARE" finanziert. Mit "E-RARE" will die Europäische Union gezielt die grenzübergreifende Erforschung seltener Erkrankungen intensivieren. Insgesamt gingen 125 Anträge ein, von denen nur 13 gefördert werden. An dem Forschungsverbund sind Forscher der Universitäten Bonn, Köln, Würzburg und Mainz, der Universität Grenoble sowie des IRCCS Mailand beteiligt.

    Kontakt:
    PD Dr. Sven Cichon
    Department of Genomics
    Forschungszentrum Life & Brain, Universität Bonn
    Telefon: 0228/6885-405
    E-Mail: Sven.Cichon@uni-bonn.de
    http://humangenetics.uni-bonn.de/life__brain/index_ger.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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