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Wissenschaft
Ein Seminar an der Universität Hannover untersucht den Erfolg des Zauberschülers
Pressestelle der Universität Hannover, Welfengarten 1, 30167 Hannover
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Jetzt ist es soweit: Die Muggles verschlingen nicht nur die Bücher über den Zauberschüler Harry Potter, jetzt wollen sie auch noch seinen Erfolg und sein Geheimnis wissenschaftlich erforschen. Dr. Martin-Christoph Just, selbst bekennender Potter-Fan, ist der Faszination der Geschichte auf der Spur. "Wir wollen untersuchen, worauf der Erfolg basiert", sagt Dr. Just. Hat Autorin Joanne K. Rowling etwas ganz Neues geschaffen oder hat sie lediglich be-kannte Elemente (armes Waisenkind sucht sein Glück à la
Dickens; Internatsgeschichte à la Enid Blyton und ein Schuss Fantasy) zu einem delikaten Menü komponiert?
"Es ist sicher so, dass Wunschvorstellungen der Leser befriedigt werden, vor allem die, zaubern zu können. Außerdem bieten die Schilderungen des Internatslebens, der Sport, der Kampf Gut gegen Böse (wobei der Leser nie genau weiß, wer zu welcher Gruppe gehört) ganz unterschiedlichen Leserinnen und Lesern Bezugspunkte", erklärt Dr. Just. Zudem sei Harry Potter eher ein Anti-Held, ein Held wider Willen, der als Gegengewicht zu allgewaltigen Videospiel-Figuren wie Lara Croft eine wichtige Funktion bei der Sozialisation vieler Jugendlicher übernehmen könne.
Just selbst wurde im Herbst 1999 zum Harry-Potter-Fan. Eine Studentin wollte ihre Zwischenprüfung über dieses Thema ablegen, Just kannte den Text nicht, also las er zunächst den ersten Band und war begeistert.
Inzwischen hat er selbstverständlich alle vier gelesen, ist aber selbst oft verblüfft über den Wirbel, den die Bücher hervorgerufen haben und die gewaltige Vermarktungsmaschinerie, die angelaufen ist, um den kleinen bebrillten Antihelden auf die ersten Plätze jeder Bestseller-Liste zu katapultieren.
"Natürlich werden wir im Seminar auch die ideologischen Aspekte der Bücher und das Marketing diskutieren", sagt Just. Die Veran-staltung sei daher auch nicht nur für Potter-Fans geeignet. Im Gegenteil. Die Studentinnen und Studenten sollen auch herausfin-den, woher der so genannte "peer pressure" (wer Harry Potter nicht gut findet, ist doof)stammt.
Hinweis an die Redaktion
Für weitere Fragen erreichen Sie Dr. Martin-Christoph Just unter Tel. 0511/388 51 89 oder per email unter martin-christoph.just@stud.uni-hannover.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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