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Wissenschaft
Von unsichtbaren Kräften gezogen bewegen sich Partikel in wässrigen Medien, wenn sie ein elektrokinetisches Feld verspüren. Wirkt ein solches Feld in Kapillarsystemen, die mit wässrigen Lösungen benetzt sind, dann werden Flüssigkeitströmungen hervorgerufen. Solche "elektrokinetischen Phänomene" sind sehr wichtig, wenn es um die analytische Stofftrennung in der Biochemie geht, sie spielen eine besondere Rolle bei der Untersuchung von Materialgrenzflächen, die für High-tech-Anwendungen maßgeschneidert werden, sowie bei der Steuerung von Flüssigkeitsströmungen in Mikrokanälen von diagnostischen und mikroelektronischen Bauteilen und Membranen. Aber auch die Trockenlegung von Mauerwerk und sogar die Vorhersage von Erdbeben beruhen auf elektrokinetischen Effekten.
Wissenschaftler von allen Kontinenten, die sich mit diesem Spezialgebiet beschäftigen, treffen sich vom 3. bis 6. Oktober 2000 in der Dreikönigskirche, Haus der Kirche, in Dresden zum Internationalen Symposium über Elektrokinetische Erscheinungen. Ausrichter der heute weltweit bedeutendsten Tagung zur Elektrokinetik, die aller zwei Jahre an verschiedenen Orten durchgeführt wird, ist in diesem Jahr das Institut für Polymerforschung Dresden e. V. (IPF).
Das Symposium ist dem Andenken des im Jahre 1998 verstorbenen Mitbegründers dieser Tagungsreihe, Prof. Dr. Hans-Jörg Jacobasch, gewidmet.
Hans-Jörg Jacobasch hatte in den 70er Jahren in Dresden - damals unter dem Dach der Akademie der Wissenschaften - eine Arbeitsgruppe aufgebaut, die sich der Untersuchung von Phänomenen an den Oberflächen von Fasern und Kunststoffen widmete.
Dies führte zur Entwicklung einer Vielzahl von Methoden und Verfahren, die für Grundlagenuntersuchungen zur Stabilität von feinverteilten Stoffen in Flüssigkeiten und für zahlreiche anwendungsorientierte Forschungsarbeiten genutzt werden konnten. So ist es z. B. möglich, grundlegende Untersuchungen zur Verträglichkeit von Kunststoffmaterialien in medizinischen Anwendungen ohne Tierversuche durchzuführen.
Elektrokinetische Phänomene können überall dort beobachtet werden, wo zwei nicht miteinander mischbare Phasen in Kontakt kommen. Geeignete Experimente erlauben die Bestimmung eines elektrokinetischen Potenzials bzw. einer proportionalen Größe und damit Aussagen zu Art und Quantität von grenzflächenchemischen Prozessen. Auf diese Weise können Einblicke in Elementarschritte von technologischen Prozessen und Verfahren gewonnen werden, die eine gezielte Steuerung dieser Prozesse und eine Produktoptimierung erlauben.
Die Interpretation der Ergebnisse elektrokinetischer Untersuchungen setzt vielfältige grundlegende Arbeiten zur Theorie voraus, und so widmet sich das Internationale Symposium über Elektrokinetische Erscheinungen der Diskussion theoretischer Aspekte ebenso wie ihrer Umsetzung im Experiment, der Interpretation experimenteller Ergebnisse sowie dem Auftreten elektrokinetischer Phänomene in technologisch und medizinisch relevanten Prozessen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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