idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Biowissenschaftler begrüßen Bundestagsdebatte über Änderung des Stammzellgesetzes
Das Stammzellgesetz von 2002 bedarf aus Sicht des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) der Änderung. Nicht hinnehmbar sind für deutsche Stammzellforscher vor allem die Stichtagsregelung, die Rechtsunsicherheit und Einschränkungen in Hinblick auf die therapieorientierte Forschung. Der VBIO begrüßt daher die Wiederaufnahme der Diskussion über die Stammzellforschung.
Am 14. Februar wird der Bundestag über Gesetzesänderungen debattieren. Der VBIO erkennt das Bemühen aller Beteiligten an, auch 2008 wieder einen gesellschaftlich tragfähigen Kompromiss zu finden, erwartet aber gleichwohl eine mutige Entscheidung der Parlamentarier, die die Benachteiligung deutscher Stammzellforscher reduziert.
Aus Sicht des VBIO müssen die strengen und bewährten Prüfverfahren beibehalten, die Stichtagsregelung jedoch aufgehoben werden. Als Kompromiss wäre ein nachlaufender Stichtag noch akzeptabel: Alle Stammzell-Linien, die mindestens ein Jahr bestehen, sollen in deutschen Forschungseinrichtungen und von deutschen Forschern straffrei genutzt werden dürfen.
Der VBIO fordert ferner, dass die Strafandrohung wegfallen, und Rechtssicherheit hergestellt werden muss. Darüber hinaus müssen Deutsche Forscher straffrei bleiben, die sich an Projekten im Ausland beteiligen, bei denen Embryonen verwendet werden, mit denen nach deutschem Recht nicht experimentiert werden darf.
Die Beschränkung der Stammzellforschung auf die Grundlagenforschung ist aus Sicht der Biowissenschaften kurzsichtig: In den letzten Jahren hat es bei der Entwicklung von patienten- und krankheitsspezifischen embryonalen Stammzellen erhebliche Fortschritte gegeben. So können molekulare Prozesse schwerer menschlicher Erkrankungen direkt an menschlichen Zellen studiert werden. An diesen Zellen können neue Signalwege erforscht, Wirkstoffe entwickelt und ihre Wirkung untersucht werden. Diese Zelllinien müssen auch in Deutschland für
Wissenschaftler zugänglich gemacht werden.
Eine ausführlichere Stellungnahme des VBIO finden sie unter http://www.vbio.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).