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14.02.2008 16:31

Höhere Komplikationsrate bei OPs für Diabetes-Patienten

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Bochum - Sind Menschen mit Diabetes mellitus wegen einer Operation oder einem anderen Eingriff im Krankenhaus, wird in vielen Fällen ihr Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert. Dieses Ergebnis lässt eine bisher unveröffentlichte, nichtrepräsentative Untersuchung im Universitätsklinikum Düsseldorf vermuten. Die Folgen können schwerwiegend sein, warnt die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG): Schlechte Blutzuckerwerte erhöhen - auch bei Patienten, die nicht zuckerkrank sind - das Risiko für Komplikationen und schlechtere Wundheilung.

    Die Untersuchung erfasste 222 Patienten mit einem Diabetes mellitus im ersten Halbjahr 2005 des Universitätsklinikums Düsseldorf. Ziel war es, alle Blutzuckermessungen vor, während und nach der Operation sowie alle Gaben von Glukose und Insulin während dieses Zeitraumes zu dokumentieren.

    Das Ergebnis: Bei jedem zehnten Patienten mit Diabetes wurde vor oder während der Operation der Blutzucker nicht gemessen. Und auch bei erfolgter Messung erhielten die Patienten nicht die notwendige Menge an Insulin oder Glukose. Entsprechend schlecht waren die Blutzuckerwerte im Durchschnitt: Weniger als drei Prozent der Patienten hatten optimale Blutzuckerwerte.

    Mehrere Studien in der Kardiochirurgie und auf Intensivstationen haben bereits gezeigt, dass eine strenge Kontrolle des Blutzuckers während der Operation und auf Intensivstation die Überlebenschancen der Diabetes-Patienten verbessert. Die Stichprobe in Düsseldorf lässt vermuten, dass diese Erkenntnisse noch nicht in allen Kliniken umgesetzt sind. Ein Grund dafür ist, nach Meinung der DDG, dass Mediziner den Blutzuckeranstieg, zu dem es während der Operation infolge einer Stressreaktion des Körpers kommt, als das geringere Übel ansehen. Die Gabe von Insulin am Operationstag könnte nämlich zu einer lebensgefährlichen Unterzuckerung führen - insbesondere da Patienten vor der Operation keine Nahrung zu sich nehmen.

    Diese Gefahr besteht nach Einschätzung der DDG jedoch nicht, da ein Blutzuckermonitoring mit konsekutiver Insulin- und Glukosezufuhr eine optimale Blutzuckereinstellung auch während der Operation zulässt.

    Quelle:
    S.C. Ley, R. Freund, E. Bössenroth, W.A. Scherbaum, W. Schlack, B. Preckel
    Datenlage zur perioperativen Diabetesbetreuung in einem Universitätsklinikum
    Ergebnisse der DiTor- ("diabetes therapy in the operating room-")Studie.
    Diabetologe 2008 4; 13-19


    Ihr Kontakt für Rückfragen:
    Pressestelle DDG, Beate Schweizer
    Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart, Tel.: 0711 8931 295, Fax: 0711 8931 167
    Schweizer@medizinkommunikation.org

    Journalisten und Redaktionen senden wir gerne die Originalarbeit zur Pressemeldung als pdf.
    Bitte beachten Sie, dass diese pdf ausschließlich der Recherche dient. Die Pressemeldung selbst dürfen Sie verwenden/veröffentlichen.


    Weitere Informationen:

    http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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