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Wissenschaft
Engagement für die Palliativmedizin gewürdigt
Deutsche Krebshilfe erhält Förderpreis der DGP
Göttingen - Bei der Eröffnung des dritten Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) wurde heute, am Donnerstag, dem 28. September 2000, der Förderpreis "Palliativmedizin" der DGP vergeben: Die Deutsche Krebshilfe erhielt diesen Preis für ihre jahrelangen und innovativen Verdienste zur Förderung der Palliativmedizin in Deutschland. Der Förderpreis ist mit 10.000 Mark dotiert und wurde von der Firma Mundipharma gestiftet. "Dies ist uns ein Ansporn, in unserem Engagement nicht nachzulassen, denn es gibt nach wie vor viel zu tun", sagte Dr. Hans-Joachim Möhle, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, bei der Feierstunde in Göttingen. Die Preisverleihung ist einer der Höhepunkte des Kongresses, bei dem die etwa 1.500 Teilnehmer noch bis Samstag über alle Aspekte der Palliativmedizin diskutieren.
Die Palliativmedizin umfasst eine individuell orientierte Krankenpflege und psychische Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Wenn Heilung nicht mehr möglich ist, steht die Linderung körperlicher Beschwerden, besonders von Schmerz, im Vordergrund. Daneben hat die psycho-soziale Begleitung des Patienten und seiner Angehörigen einen wichtigen Stellenwert. Die 1994 gegründete Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ärzte und andere Berufsgruppen zur gemeinsamen Arbeit am Aufbau und Fortschritt der Palliativmedizin zu vereinen und die bestmögliche Versorgung der schwerstkranken Patienten zu fördern.
Die Deutsche Krebshilfe begann bereits 1983 mit der Einrichtung und Förderung von Palliativstationen im gesamten Bundesgebiet. 1992 wurde in Köln das Mildred Scheel Haus eröffnet, das neben einer 15-Betten-Palliativstation und einem Hausbetreuungsdienst auch eine Akademie für die Fort- und Weiterbildung unterhält. Diese Akademie hat eine wichtige Multiplikatorenfunktion für den Bereich Palliativmedizin. 1999 wurde ein Lehrstuhl für Palliativmedizin an der Universitätsklinik zu Köln eingerichtet, der im kommenden Wintersemester besetzt werden soll. Insgesamt investierte die Deutsche Krebshilfe bislang rund 60 Millionen Mark in den Ausbau der Palliativmedizin.
"Wir ersuchen den Bund und die Länder, mehr als bisher Verantwortung für die Palliativmedizin zu übernehmen. Wir fordern die zuständigen Landesministerien dazu auf, Professuren für Palliativmedizin einzurichten und den Universitäten Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Palliativmedizin in Lehre und Forschung hinreichend vertreten zu können", so Professor Dr. Robert Fischer, Vorsitzender des Medizinischen Beirats der Deutschen Krebshilfe, bei der Eröffnung des Göttinger Kongresses. Der Bedarf ist nach wie vor groß: Experten schätzen, dass in Deutschland beinahe 3.500 Palliativbetten fehlen. Großbritannien und Skandinavien sind hier einen großen Schritt voraus. Auch im ambulanten Bereich, also der häuslichen Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen, besteht großer Nachholbedarf.
Die Deutsche Krebshilfe finanziert sich ausschließlich aus Spendengeldern der Bevölkerung und kämpft als Bürgerinitiative bereits seit 26 Jahren gegen den Krebs. Dabei ist sie auf die Spendenwilligkeit der Bürger nach wie vor dringend angewiesen. Das Spendenkonto lautet: 90 90 93 bei der Sparkasse Bonn.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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