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Wissenschaft
Pressemitteilung 27/2000
QUALIFIZIERTE BERUFSAUSBILDUNG FÜR ALLE !
Ergebnisse der Fachtagung des Forum Bildung am 27. und 28. September
Fast 15 % der in Deutschland lebenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 29 Jahren sind ohne Beruf, 10,5 % der deutschen Jugendlichen und fast 40 % der jungen Ausländer (Sonderauswertung des Mikrozensus 1998). Angesichts der weiterhin drastisch zurückgehenden Beschäftigungsmöglichkeiten für Geringqualifizierte sind dies dramatische Zahlen.
Die Fachtagung "Qualifizierte Berufsausbildung für alle!" des Forum Bildung am 27. und 28. September in Bonn beschäftigte sich mit Vorschlägen, wie die Zahl der jungen Menschen, die ohne Berufsausbildung bleiben, weiter gesenkt werden kann. In der abschließenden Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern der zuständigen Bundesministerien, der Länder, der Sozialpartner und der Bundesanstalt für Arbeit wurden folgende Ergebnisse festgehalten:
1. Kooperation lohnt sich
Eine verbindliche Kooperation aller Beteiligter vor Ort kann dazu beitragen, dass möglichst alle Jugendliche nach der Schule ein Ausbildungsangebot finden, das ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht. Besonders wichtig ist die Kooperation
- der zuständigen Verwaltungen,
- zwischen Allen, die mit und für Jugendliche arbeiten: z.B. Schulen, Jugendhilfe, betriebliche und außerbetriebliche Berufsausbildung, Arbeitsamt.
2. Förderung aus einem Guss
Die Verzahnung unterschiedlicher Förderinstrumente und -elemente wie Berufsvorbereitung, Ausbildung in überbetrieblichen Einrichtungen, ausbildungsbegleitende Hilfen, Übergangshilfen, Fort- und Weiterbildung trägt dazu bei, Jugendlichen, die zunächst keine Ausbildung erreichen, - notfalls auch schrittweise - doch noch einen anerkannten Ausbildungsabschluss zu ermöglichen. Gleichzeitig werden die Fördermittel damit effizienter eingesetzt. Ein Qualifizierungspass soll die absolvierten Qualifizierungsschritte festhalten und dadurch die Fortsetzung der Qualifizierung auch nach Unterbrechungen erleichtern.
3. Weiterentwicklung der Qualität
Die Ausbildung von benachteiligten Jugendlichen und ihr Übergang in die anschließende Beschäftigung kann durch folgende Elemente verbessert werden:
- IT-Module in jeder Ausbildung geben neue Chancen für Lernmotivation und ein Plus auf dem Arbeitsmarkt;
- Ausbildung in neuen Berufen schafft bessere Beschäftigungschancen;
- personale und soziale Kompetenzen, insbesondere Lernen des Lernens müssen stärker gefördert werden;
- systematische Vermittlung von Berufspraxis kann die Beschäftigungschancen nach der Ausbildung entscheidend verbessern.
4. Qualifizierung von jungen Erwachsenen ohne Beruf
Erfolgreiche Modellvorhaben zeigen, dass schrittweises modulares Lernen während einer entlohnten Beschäftigung im Betrieb am besten geeignet ist, ausbildungsfernen jungen Erwachsenen doch noch einen Berufsabschluss und damit eine dauerhafte Beschäftigung zu ermöglichen. Die breite Umsetzung der vorliegenden Erfahrungen kann einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung und zum Abbau von Ausgrenzung junger Menschen leisten. Diese Förderung sollte von vornherein mit den bereits bestehenden Förderinstrumenten des Sozialgesetzbuches III (SGB III) verbunden werden.
Erfolgreiche Förderung
Die Förderung der Berufsausbildung von benachteiligten Jugendlichen hat seit 1980 - zunächst als Programms des Bundesbildungsministeriums, heute nach dem SGB III - weit mehr als einer halben Million junger Menschen ohne Schulabschluss, junge Ausländer und sozial benachteiligte Jugendliche einen anerkannten Berufsabschluss und eine dauerhafte Beschäftigung ermöglicht. Im Rahmen der Benachteiligtenförderung nach dem SGB III erhielten 1999 59.796 Jugendliche eine Berufsausbildung in überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen, weitere 67.282 wurden mit ausbildungsbegleitenden Hilfen während einer betrieblichen Ausbildung unterstützt.
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Fax: (0228) 5402-170
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Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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