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Wissenschaft
Am 5. Oktober 2000 feiern die Laser- und Immunologie Forschungseinrichtungen an der Urologischen Klinik der LMU (LIFE) in einem Festakt mit hochrangigen Vertretern aus Politik, Medizin, Forschung und Wirtschaft ihr 5jähriges Bestehen. In dieser kurzen Zeitspanne konnten das Labor für Tumorimmunologie und das Laser- Forschungslabor der Urologischen Klinik, die unter dem Dach von LIFE zusammenarbeiten, weltweit anerkannte Erfolge erzielen.
KLINISCHE ANWENDUNG DER ERGEBNISSE DES LASER-FORSCHUNGSLABORS
Das Laser-Forschungslabor fand in den letzten Jahren speziell auf dem Gebiet der Diagnostik und Therapie maligner Tumore sowie der minimal-invasiven interstitiellen Laserbehandlung der Prostatahyperplasie weltweit Beachtung. Insbesondere die Einführung der 5-Aminolävulinsäure ist hier zu nennen. Ihren Stellenwert stellt diese Substanz bei der Fluoreszenzdiagnostik, die dem Operateur als zusätzliches Hilfsmittel während der OP zur Verfügung steht, unter Beweis. Die Fluoreszenzdiagnostik ermöglicht eine signifikant verbesserte Früherkennung von Krebsgewebe bereits im Frühstadium. So konnte z.B. bei einer Studie der Hochrisikobefund Carcinoma in Situ (CIS) des Harnblasentumors die Hälfte aller Befunde nur mit Hilfe der Fluoreszenzdiagnostik und nicht mit der konventionellen Weisslichtendoskopie erkannt werden. Die Radikalität der Tumorentfernung konnte gesteigert werden und die Chancen für die betroffenen Patienten, kein erneutes Tumorwachstum zu bekommen, sind deutlich verbessert worden. Die Fluoreszenzdiagnostik wird derzeit in vielen Disziplinen der Medizin eingesetzt, z.B. in der Pulmonologie, der Neurochirurgie, der HNO, der Gynäkologie und der Gastroenterologie.
Weitere Schwerpunkte der Forschung sind die Photodynamische Therapie, die Optimierung thermischer Laseranwendungen, die Laser-Biomodulation und neuerdings die Optische Kohärenztomographie.
LABOR FÜR TUMORIMMUNOLOGIE
Das Labor für Tumorimmunologie hat folgende Forschungsschwerpunkte, die eng miteinander verknüpft sind:
- die Suche nach den Ursachen von Krebserkrankungen
- die Untersuchung der körpereigenen Abwehrmechanismen des Körpers
- die Vorhersage des individuellen Risikos bei Tumorerkrankungen
- den Versuch, das Immunsystem oder die Tumorzellen gezielt therapeutisch zu beeinflussen.
1995 konnte mit Hilfe der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Klinische Forschergruppe "Genetisch modifizierte Tumorzellvakzine zur Immuntherapie des Nierenzell- und Prostatakarzinoms" eingerichtet werden. Mit der Etablierung dieses vielschichtigen Projektes konnten die Forschungsaktivitäten des Labors für Tumorimmunologie auf eine breite Basis gestellt werden.
Neben der Tumorchirurgie, der Strahlen-, Chemo-, und Hormontherapie ist die Immuntherapie zu einer wichtigen Behandlungsoption in der Onkologie geworden, insbesondere beim metastasierten Nierenzellkarzinom. Es ist zu erwarten, dass aus der tumorimmunologischen Forschung in den nächsten Jahrzehnten eine Reihe von neuen Tumortherapien hervorgehen werden. Ziel der Forschung ist es, durch ein verbessertes Verständnis zugrundeliegender Mechanismen sowie durch die Etablierung immunmodulatorischer Strategien mit Hilfe von Zytokinen, Vakzinen und monoklonalen Antikörpern gezielter als heute in das Immunsystem eingreifen zu können bzw. den Tumor für das Immunsystem angreifbar zu machen.
LIFE ALS INTERDISZIPLINÄRES ZENTRUM
Organisatorisch ist LIFE der Urologischen Klinik des Klinikum der Universität München zugeordnet, wird jedoch seit der Gründung 1995 als ein interdisziplinäres Zentrum angesehen. Eine enge wissenschaftliche Zusammenarbeit wird u.a. mit dem Institut für Immunologie der LMU, dem Institut für Molekulare Immunologie, der Gesellschaft für Strahlenschutz und Forschung (GSF), der HNO-Klinik, der Neurochirurgie, der Pulmonologie und anderen Abteilungen des Klinikums geführt. Mit zahlreichen nationalen und internationalen Kliniken und Instituten bestehen zudem Forschungskooperationen. 14 Mitarbeiter sind in LIFE tätig, zusätzlich werden zahlreiche Doktoranden und Diplomanden betreut.
Mit der offiziellen Eröffnung nahm LIFE im Oktober 1995 seinen Forschungsbetrieb auf. Die führende Kraft bei der Installierung war Prof. Dr. Dr. h.c. Alfons Hofstetter, der Direktor der Urologischen Klinik. Bereits Anfang der 70er Jahre wurde in der damaligen GSF intensive Lasermedizinforschung in den Arbeitsgruppen Urologie, Gastroenterologie, und Neurochirurgie betrieben. Die ersten Laseranwendungen in der Klinik fanden 1975 statt. Deutlich wurde aber, dass eine technisch-wissenschaftliche orientierte Schnittstelle zwischen Industrie und Medizin fehlt. LIFE kompensiert dieses Defizit.
Für weitere Informationen oder Anmeldungen zum Jubiläum am 5. Oktober 2000 um 17 Uhr wenden Sie sich bitte an:
Laser-Forschungslabor:
Dr. Reinhold Baumgartner, Tel: 089 / 7095-4882
Baumgartner@life.med.uni-muenchen.de
Labor für Tumorimmunologie:
Dr. Alexander Buchner, Tel: 089 / 7095-4877
Alexander.Buchner@life.med.uni-muenchen.de
http://www.klinikum-grosshadern.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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