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Wissenschaft
Das Erste Internationale Symposium über neue Techniken der Hirndurchblutungsmessung an modernen medizinischen Großgeräten findet vom 6. bis 8. Oktober 2000 in Gießen statt. Rund 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 20 Ländern erwarten die Organisatoren, darunter Vertreter zahlreicher europäischer Universitäten und Einrichtungen aus Übersee, wie den USA, Australien, Neuseeland, Japan und China. Der Dekan des Fachbereichs Humanmedizin und Ärztliche Direktor des Klini-kums, Prof. Dr. Klaus Knorpp, eröffnet die Tagung um 8.30 Uhr in der Aula der Uni-versität (Ludwigstr. 23). Für Organisation und Vorsitz des Treffens ist die Abteilung für Neuroradiologie des Zentrums für Radiologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (Leiter Prof. Dr. med. Horst Traupe) verantwortlich.
Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit der Universität von San Francisco, dem Massachusetts General Hospital in Boston, der Duke University North Carolina, der Universität in London/Ontario, Kanada, sowie Mitgliedern des St. Mary Hospital in Hongkong zusammengestellt. Ein besonderer Reiz dieses Treffens liegt unter anderem darin, dass es unter Nutzung moderner Medien wie E-Mail und Internet innerhalb von nur einem halben Jahr möglich war, dieses internationale Symposium in Gießen zu realisieren.
Hirndurchblutungsstörungen zählen jenseits des 60. Lebensjahrs zu den häufigsten Erkrankungsursachen. Das rechtzeitige Erkennen von Risikofaktoren, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu einem Schlaganfall führen, und auch der schnelle Nachweis des Ausmaßes einer Hirndurchblutungsstörung nach einem Schlaganfall stehen daher heute im Vordergrund der neurologischen Forschung. Während bisher Hirndurchblutungsmessungen nur mit sehr aufwendigen und überaus teuren Geräten zu wissenschaftlichen Zwecken erfasst werden konnten, ermöglichen es heute die weltweit inzwischen weit verbreiteten computertomographischen ebenso wie die nach wie vor sehr kostenaufwendigen kernspintomographischen Geräte, Hirndurchblutung auch in der Routinediagnostik zu bestimmen. In den vergangenen Jahren sind verschiedene theoretische Ansätze verwirklicht worden, die mit hoher Präzision und Wiederholbarkeit und ohne Belastung des Patienten zahlreiche Parameter der Hirndurchblutung messen lassen.
So kann inzwischen dargestellt werden, wie schnell das Blut durch die feinsten Haargefäße des Gehirns fließt, das Blutvolumen, das in einer bestimmten Gewebeeinheit fließt und sich den jeweiligen Bedürfnissen anpasst, kann bestimmt werden, und es kann gemessen werden, wie viel Blut in einer bestimmten Zeit durch einen definierten Gewebeblock fließt. Da die kritischen Schwellenwerte bekannt sind, bei denen Hirnnervenzellen ihre Funktion einstellen, und andererseits auch bekannt ist, für welche Zeitdauer eine Hirnnervenzelle eine Mangeldurchblutung definierten Ausmaßes strukturell übersteht, ist es somit möglich geworden, das Risiko eines drohenden Hirninfarktes zu quantifizieren. Zahlreiche Methoden stehen andererseits bereit, um bei Patienten, die durch einen Schlaganfall bedroht sind, wie auch bei Patienten, bei denen ein Schlaganfall eingetreten ist, das Ausmaß des Schadens möglichst gering zu halten.
Zusammen mit Experten aus der traditionellen Hirnkreislauf-Forschung werden auf dem Symposium zahlreiche Anwender der neuen Verfahren über die Vor- und Nachteile ihrer Methoden diskutieren, um erstmals auch gemeinsame Vorgehensweisen und Richtlinien zu erarbeiten.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Horst Traupe
Medizinisches Zentrum für Radiologie
Abteilung Neuroradiologie
Klinikstraße 29
35392 Gießen
Tel.: 0641/99-41870
Fax: 0641/99-41879
e-Mail: Horst.Traupe@radiol.med.uni-giessen.de
WWW.med.uni-giessen.de/perfusion
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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