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04.10.2000 17:00

Natrium als Signal- und Energietransmitter

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Internationales Symposium am 6. und 7. Oktober 2000 anlässlich des 65. Geburtstages von Prof. Dr. Wilhelm Schoner

    Lebende Zellen und Organismen sind in ihrem Inneren andersartig gestaltet als ihre Umgebung und befinden sich mit ihr permanent in einem energetischen Ungleichgewicht. So gesehen sind Ungleichgewichte nicht nur bezeichnend für alles Lebende, sie sind gar Voraussetzung für Leben. Solche Ungleichgewichte werden bei Tier und Mensch mit Hilfe von Natrium, einer Komponente des Kochsalzes, und der "Natriumpumpe" eingestellt. Prof. Dr. Wilhelm Schoner, Direktor des Instituts für Biochemie und Endokrinologie am Fachbereich Veterinärmedizin, hat den größten Teil seines wissenschaftlichen Lebens der Aufklärung der Struktur und Funktion und der Klärung der physiologischen Bedeutung dieses Enzyms, der Natriumpumpe, gewidmet.

    Die Natriumpumpe pumpt drei Natriumionen aus der Zelle im Austausch für zwei Kaliumionen aus dem extrazellulären Raum und baut so zum einen einen Natriumgradienten auf und bewirkt gleichzeitig, dass das Zellinnere im Vergleich zur Umgebung elektronegativ wird. So kann man dieses Paar Zelle/Umgebung im Prinzip als eine Art Batterie auffassen. So wie eine Batterie genutzt werden kann, um Arbeit zu verrichten, wird der elektrochemische Natriumgradient von der Zelle genutzt, um aus der Umgebung Nährstoffe ionischer oder nicht-ionischer Natur aufzunehmen, Metabolite und Ionen aus dem Zellinneren nach außen abzugeben, den Wasserhaushalt und den osmotischen Druck zu regulieren, Nervensignale zu leiten und mit der Umgebung zu kommunizieren.

    Der Natriumhaushalt nimmt also eine zentrale Rolle in der Physiologie der Zelle ein, und es gibt tatsächlich eine Vielzahl von Proteinen, deren Funktion in der einen oder anderen Weise mit dem Natriumtransport oder mit dem Ausbalancieren des Natriumhaushaltes verknüpft ist.

    Die Arbeitsweise und die Regulation dieser Proteine zu verstehen ist für zahlreiche Wissenschaftler ein vorrangiges Ziel, insbesondere auch deshalb, weil Störungen der Funktion dieser Proteine häufig mit schwerwiegenden physiologischen Einbußen einhergehen. Auf dem internationalen Symposium, das aus Anlass des 65. Geburtstags von Prof. Dr. Wilhelm Schoner veranstaltet wird, werden Experten zur Struktur und zur Funktion von Natriumtransportern, zur Rolle dieser Transporter und des Natriums für die Klinik und zur Bedeutung des Natriums als Kommunikationsvermittler zwischen Zellumgebung und Zelle referieren.

    Das Symposium beginnt am 6. Oktober 2000 um 14 Uhr auf Schloss Rauischholzhausen (Ebsdorfergrund) und dauert bis zum 7. Oktober 2000.

    Kontaktadresse:
    Priv.-Doz. Dr. Georgios Scheiner-Bobis,
    Institut für Biochemie und Endokrinologie,
    Frankfurter Str. 100, D-35392 Gießen;
    Tel.: 0641/99-38185
    e-Mail: Georgios.Scheiner-Bobis@vetmed.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-giessen.de/fb18/biochem/Symposium.html.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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