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19.03.2008 22:00

Ein DFG-Forschungsjahr für den Ersten Weltkrieg und die literarische Ethik

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Um ihm die intensive Auseinandersetzung mit dem von ihm eingereichten Projekt "Der Erste Weltkrieg und die literarische Ethik. Systematische und historische Aspekte" zu ermöglichen, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) dem Augsburger Germanisten Prof. Dr. Mathias Mayer (Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft) ein Forschungsjahr bewilligt.

    Sein Forschungsvorhaben, auf das er sich ab April 2008 ein ganzes Jahr lang voll konzentrieren kann, während sein Lehrstuhl DFG-unterstützt von Prof. Dr. Sandra Schwarz vertreten wird, umreißt Mayer, der zugleich auch Sprecher des Augsburger ENB-Masterstudiengangs "Ethik der Textkulturen" ist, folgendermaßen:

    "Wie kaum ein anderes historisches Ereignis hat der Erste Weltkrieg als Erfahrung des Wert-Vakuums die Frage nach der Legitimation des Handelns aufgeworfen. Als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, als Manifestation einer Sinnkrise hat er in allen Bereichen zu Irritation und Verstörung geführt. Nicht die unmittelbare Spiegelung der Vorgänge, die eigentliche 'Kriegsliteratur', steht im Mittelpunkt des Projektes, sondern die Aufarbeitung der Wertproblematik: Ethik wird dabei als Reflexion von Moral, als Frage nach den Spielregeln von Werten verstanden, und gerade nicht als Fixierung von Normen. Indem (etwa bei Wittgenstein) Ethik als Teil der Philosophie an Boden verliert, wird sie im Zusammenhang mit dem Weltkrieg in einer philosophisch und theologisch geschulten Literatur um so ernster genommen. In den Formen von Roman, Essay und Aphorismus entwerfen Autoren wie Robert Musil, Thomas Mann oder Hermann Broch, aber auch Karl Kraus und Franz Kafka Beiträge zur geistigen Bewältigung der Gegenwart. Aus ihren Anstößen rekrutiert sich eine literarische Ethik, die bis in die Gegenwart hinein ihre eigene Stimme behält, - gerade wo es darum geht, dass auch Literatur ein Orientierungswissen umfasst."

    Kontakt:
    Prof. Dr. Mathias Mayer, Telefon 0821/598-2781, mathias.mayer@phil.uni-augsburg.de


    Bilder

    Die DFG ermöglicht dem Augsburger Literaturwissenschaftler Mathias Mayer, sich ein Jahr lang ganz auf seine Forschungen über den Ersten Weltkrieg und die literarische Ethik zu konzentrieren.
    Die DFG ermöglicht dem Augsburger Literaturwissenschaftler Mathias Mayer, sich ein Jahr lang ganz au ...
    Foto: Wenzel
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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