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20.03.2008 11:52

Nachwuchsförderung mit Tradition

Dr. Ute Schönfelder Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Commerzbank spendet erneut den Habilitationspreis der Universität Jena

    Jena (20.03.08) Der wissenschaftliche Nachwuchs gehört zum wichtigsten Potenzial einer jeden Hochschule. "Den Forschernachwuchs zu fördern, ist daher auch der Friedrich-Schiller-Universität Jena ein Kernanliegen", sagt Rektor Prof. Dr. Klaus Dicke. Ein wichtiges Instrument der Nachwuchsförderung sei der Habilitationspreis der Jenaer Universität, der alljährlich während des Schillertages Ende Juni an exzellente junge Forscher vergeben wird.

    Gesichert ist die diesjährige Preisverleihung dank einer erneuten großzügigen Förderung durch die Commerzbank-Stiftung. Am Donnerstag (20. März) überreichten Bernd Krekel, Regionalleiter Firmenkunden, und Andreas Leiteritz, Regionalleiter Private Kunden der Commerzbank Ostthüringen, einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro an Prof. Dicke. Der Rektor nahm die Spende an die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Jenaer Universität hoch erfreut entgegen. "Diese Spende wird in bewährter Weise wieder direkt in die Nachwuchsförderung fließen", versicherte er.

    "Der Habilitationspreis soll insbesondere dazu dienen, junge Wissenschaftler nach Jena zu holen und somit das Profil der Universität sowie der jungen aufstrebenden Stadt der Wissenschaften zu stärken", betont Bernd Krekel. "Besonderes Anliegen der Commerzbank ist es auch, mit ihren Mitteln Netzwerke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiter auszubauen", hebt Andreas Leiteritz hervor. Seit 1992 hat die Commerzbank-Stiftung insgesamt rund 85.000 Euro für die Jenaer Universität zur Verfügung gestellt. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

    Besonders profitiert hat davon im vergangenen Jahr PD Dr. Thomas Liehr vom Institut für Humangenetik und Anthropologie der Uni Jena. Der inzwischen 42-Jährige erhielt den Habilitationspreis 2007 für seine Arbeit "Genotyp-Phänotyp-Korrelation bei kleinen überzähligen Marker-Chromosomen des Menschen". Etwa drei Millionen Menschen weltweit leben mit solchen kleinen überzähligen Marker-Chromosomen. "Normalerweise hat ein gesunder Mensch in jeder seiner Körperzellen 46 Chromosomen, die die Erbinformationen tragen", erläutert der Humangenetiker während der Spendenübergabe am Donnerstag.

    Liegt ein zusätzliches 47. Chromosom vor, kann das für den Betroffenen unterschiedliche Konsequenzen haben. "Zwei Drittel der Träger solcher überzähliger Chromosomen bemerkt diese Tatsache gar nicht - sie sind völlig gesund", so Liehr. Bei einem Drittel aber, kann es zu teilweise schweren klinischen Symptomen kommen. Zu wissen, wie sich das zusätzliche Chromosom auf den Gesundheitszustand des Trägers auswirkt, ist also von großer medizinischer Bedeutung. "Auch deshalb habe ich mich über den Habilitationspreis sehr gefreut, der nicht nur unsere Arbeit auf diesem Gebiet bestätigt, sondern auch Ansporn ist, weitere Projekte zu überzähligen Chromosomen anzustoßen." Dass dies geschieht, ist sicher. Denn längst haben sich Dr. Liehr und seine Arbeitsgruppe weltweit einen Namen gemacht. So ist die Gruppe bisher das bedeutendste Referenzzentrum für die Charakterisierung kleiner überzähliger Chromosomen beim Menschen. Blutproben aus allen Teilen der Welt treffen regelmäßig in Liehrs Labor an der Uni Jena ein und werden untersucht.

    Besonders wichtig sind solche Untersuchungen für die Pränataldiagnostik - kann das Testergebnis doch darüber entscheiden, ob sich die werdenden Eltern für das Kind oder einen Abbruch der Schwangerschaft entscheiden. "Besonders schön ist es natürlich, wenn wir herausfinden, dass ein überzähliges Chromosom ohne gesundheitliche Folgen für das Kind bleiben wird", so Dr. Liehr. Gerade habe er zwei solcher Fälle aus den USA bearbeitet. "Die Eltern hatten bereits einen Termin für einen Schwangerschaftsabbruch und können sich stattdessen nun auf ein gesundes Kind freuen."


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Der Scheck sichert den Habilitationspreis auch 2008 (v. l.): Andreas Leiteritz von der Commerzbank, Uni-Rektor Prof. Dr. Klaus Dicke, Habilitationspreisträger des vergangenen Jahres Dr. Thomas Liehr und Bernd Krekel von der Commerzbank.
    Der Scheck sichert den Habilitationspreis auch 2008 (v. l.): Andreas Leiteritz von der Commerzbank, ...
    Foto: Peter Scheere/FSU
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    (v. l.) Dr. Thomas Liehr erläutert Andreas Leiteritz von der Commerzbank, Institutsdirektor Prof. Dr. Uwe Claussen und Bernd Krekel von der Commerzbank, wie sich Chromosomen anhand unterschiedlicher Färbungen analysieren lassen.
    (v. l.) Dr. Thomas Liehr erläutert Andreas Leiteritz von der Commerzbank, Institutsdirektor Prof. Dr ...
    Foto: Peter Scheere/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    regional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

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