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11.10.2000 08:18

Neue Studiengänge an der Universität Würzburg geplant

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Drei neuartige, deutschlandweit bislang einmalige Studiengänge sollen an der Universität Würzburg eingerichtet werden: Kulturwissenschaft I (Klassische Archäologie, Ägyptologie, Altorientalistik), Indogermanische Sprach- und Kulturwissenschaft sowie Russische Sprache und Kultur. Alle drei sind auf eine Studiendauer von sechs Semestern angelegt, enden mit dem Abschluss "Baccalaureus Artium" und versprechen den Studierenden bessere Berufschancen.

    Was diese Studiengänge vom herkömmlichen Magisterstudium unterscheidet, erläutert der Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Heinrich Hettrich: "Das Magister- und Promotionsstudium in diesen Fächern ist primär auf die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses ausgerichtet. In der Wissenschaft können allerdings nur wenige Absolventen auch einen Beruf finden."

    Hinzu komme, dass von Geisteswissenschaftlern, die eine Tätigkeit außerhalb des wissenschaftlichen Bereichs anstreben, nicht so sehr die Ausbildung in einem begrenzten Fach gefordert werde. Vielmehr müssten sie neben den Grundkenntnissen des wissenschaftlichen Arbeitens geistige Aufgeschlossenheit und Flexibilität, bewusst entwickelte Transferfähigkeiten sowie Vertrautheit mit modernen Medien und Fremdsprachen mitbringen. Auch sollten sie ein zügig durchgeführtes Studium mitsamt einem Abschluss vorweisen können.

    Dass es in der Tat genau diese Anforderungen sind, die an Geisteswissenschaftler gestellt werden, sei erst wieder im vergangenen Jahr bei der Vortragsreihe "Berufsfelder für Geisteswissenschaftler" an der Universität Würzburg bestätigt worden, so Prof. Hettrich. Bei dieser Reihe, die im Wintersemester 2000/01 fortgesetzt wird, referieren vorwiegend Vertreter aus der Wirtschaft.

    Den oben genannten Bedürfnissen sollen nun die Baccalaureus-Studiengänge gerecht werden. Das Studium dauert sechs Semester und ist modular aufgebaut: Es soll allen Absolventen ausreichend Spielraum lassen, um individuellen Interessen nachgehen zu können. Alle Prüfungen finden studienbegleitend statt, so dass eine Abschlussprüfung entfällt. Die einzelnen Studienleistungen werden in einem ausführlichen Abschlusszeugnis aufgelistet.

    Die wissenschaftliche Kernausbildung erfolgt wie im Magisterstudium in einem Hauptfach und in zwei Nebenfächern. Diese sind aber weniger zeitaufwändig und werden durch andere Bereiche ergänzt, denen jeweils ein bestimmtes Stundenkontingent zugewiesen wird:

    · Fremdsprachenbereich: Hier sollen die Kenntnisse in den fachspezifisch sinnvollen modernen und antiken Sprachen erworben oder erweitert werden.

    · Methodenbereich: Neben der bereits im ersten Semester zu absolvierenden Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten sind weitere Einführungsveranstaltungen zu besuchen, in denen die Grundzüge insbesondere der historischen, der prähistorisch-archäologischen, der philologisch-sprachwissenschaftlichen und der kulturanthropologischen Methoden vermittelt werden.

    · Ergänzungsbereich: Hier wird den Studierenden die Möglichkeit eingeräumt, das Studium über die engere Fachorientierung hinaus im Sinne einer allgemeinen Wissenserweiterung zu nutzen - oder aber die Ausbildung durch eine gezielte Wahl der Module auf ein angestrebtes Berufsfeld hin zu verdichten.

    · Praxisbereich: Praktika können auch außerhalb der Universität gemacht werden. Neben solchen, die auf die archäologischen Arbeitsfelder zugeschnitten sind (Museum, Grabung, Vermessen, Photographieren, Archäometrie), kommen insbesondere Veranstaltungen in Frage, die in nichtwissenschaftliche Berufsfelder (Medien, Verlagswesen, Touristik) oder in spezifische EDV-Anwendungen einführen.

    Wie die Fakultät mitteilt, sei man davon überzeugt, dass derart breit und flexibel ausgebildete Absolventen sehr gute Chancen gerade außerhalb der traditionellen geisteswissenschaftlichen Berufsfelder haben werden, also etwa in der Kulturvermittlung und dem Kulturmanagement (Museumspraxis, Verlage, Bibliotheken, Medien).

    Nach der Zustimmung durch den Hochschulrat hat das Wissenschaftsministerium sein Einvernehmen zur Einrichtung der neuen Studiengänge in Aussicht gestellt. Voraussichtlich zum Wintersemester 2001/02 werden dann die ersten Baccalaureus-Studierenden mit ihrer Ausbildung beginnen können.

    Weitere Informationen:

    Archäologie: Prof. Dr. Ulrich Sinn, T (0931) 31-2865, Fax: 31-2907, E-Mail:
    arch001@mail.uni-wuerzburg.de

    Altorientalistik: Prof. Dr. Gernot Wilhelm, T (0931) 31-2861, Fax: 31-2674, E-Mail:
    gernot.wilhelm@mail.uni-wuerzburg.de

    Ägyptologie: Prof. Dr. Karl-Theodor Zauzich, T (0931) 31-2816, Fax: 57-2261, E-Mail:
    i-aegyptologie@mail.uni-wuerzburg.de

    Indogermanische Sprach- und Kulturwissenschaft: Prof. Dr. Heinrich Hettrich, T (0931) 31-2824, Fax: 57-2261, E-Mail:
    heinrich.hettrich@mail.uni-wuerzburg.de

    Russische Sprache und Kultur: Prof. Dr. Christian Hannick, T (0931) 31-2863, Fax: 31-2107, E-Mail:
    hannick@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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