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Wissenschaft
Als Botschafter zwischen den akademischen Kulturen der Türkei und Deutschlands und für seine wissenschaftlichen Verdienste ist RUB-Biopsychologe Prof. Dr. Onur Güntürkün mit der Ehrendoktorwürde der Universität Istanbul ausgezeichnet worden.
Bochum, 11.10.2000
Nr. 274
Botschafter der akademischen Kulturen
Ehrenpromotion für RUB-Biopsychologen
Prof. Dr. Onur Güntürkün in Istanbul geehrt
Eine internationale Anerkennung seiner Arbeit, nicht nur der wissenschaftlichen, erhielt vergangene Woche Prof. Dr. Onur Güntürkün, Fakultät für Psychologie der RUB. Die Universität Istanbul verlieh dem Biopsychologen am 03. Oktober die Ehrendoktorwürde (Dr. honoris causa, h. c.) auf Vorschlag der dortigen Fakultät für Geisteswissenschaften, zu der auch der Fachbereich für Psychologie gehört. Damit ehrt die Universität sowohl Prof. Güntürküns Verdienste in den kognitiven Neurowissenschaften als auch seine aktive Vermittlung zwischen den akademischen Kulturen der Türkei und Deutschlands.
Kommunikation und Interaktion
Durch Kommunikation und Interaktion das gegenseitige Verständnis füreinander zu fördern, war und ist ein wichtiges Anliegen für den Wissenschaftler Güntürkün. Mit der Verleihung des Ehrendoktors würdigt die Istanbuler Universität einen Botschafter der akademischen Kulturen - zwischen der Türkei und Deutschland im Allgemeinen, zwischen Istanbul und der Ruhr-Universität Bochum im Besonderen. Für den wissenschaftlichen und studentischen Austausch zwischen beiden hat sich Prof. Güntürkün stets engagiert.
Wie wir denken, doofe Delphine und asymmetrische Tauben
Die Universität Istanbul würdigt damit nun auch die wissenschaftlichen Verdienste von Prof. Güntürkün. Durch seine Forschung hat er entscheidend zum Verständnis der Hirngrundlagen komplexer mentaler Prozesse beigetragen. Dabei ist er mit einem breiten methodischen Repertoire an verschiedene aktuelle Fragestellungen der kognitiven Neurowissenschaften herangegangen. So entdeckte Prof. Güntürkün z. B., dass die funktionelle Hirnorganisation von Frauen sich während des Monatszyklus verändert; er erforschte bei Tauben, wie sich die Asymmetrien des Nervensystems entwickeln und somit ihre Denkprozesse beeinflussen; und er zeigte, dass die Hirnanatomie von Delphinen wenig Grund für die Annahme bietet, dass diese Tiere annähernd so intelligent sind, wie wir immer dachten.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün, Fakultät für Psychologie der RUB, Lehrstuhl für Biopsychologie, GAFO 05/618, Tel.: 0234/32-26213, Fax: 0234/32-14377, eMail: onur.guentuerkuen@ruhr-uni-bochum.de
Hintergrundinformation: Vita Prof. Dr. Dr. h. c. Güntürkün
1958 geboren in Izmir, aufgewachsen in Zonguldak (Türkei); mit 4 Jahren Kinderlähmung, seitdem Rollstuhlfahrer; 1964 nach Deutschland; 1964-1972 Grundschule und Gymnasium in Baden-Baden; 1972 Umsiedlung in die Türkei; 1972-1975 Gymnasium und Abitur in Izmir;
1975-1980 Studium der Psychologie in Bochum; 1980-1984 Doktorarbeit an der Arbeitseinheit Tierpsychologie, 1984 Promotion (summa cum laude); danach Postdoc in der Université Pierre et Marie Curie (Paris) und der University of California at San Diego (USA); 1988-1993 Assistent an der Universität Konstanz, dort Habilitation für Psychologie 1991; 1993 Ruf auf eine Professur für Biopsychologie an der Fakultät für Psychologie der RUB.
Ehrungen: 1983: Preis der Ruhr-Universität Bochum für besonders herausragende wissenschaftliche Arbeiten junger Wissenschaftler. 1993: Förderpreis des Gerhard Hess-Programms für hoch qualifizierte Nachwuchswissenschaftler der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 1995: Förderpreis der Alfried Krupp zu Bohlen und Halbach-Stiftung für junge Hochschullehrer (850.000,- DM). 2000: Ehrenpromotion Dr. h. c. Universität Istanbul.
Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün (links) und der Rektor der RUB, Prof. Dr. Dietmar Petzina (rechts ...
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Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün mit seiner hohen Auszeichnung, der Ehrendoktorwürde der Universit ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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