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Wissenschaft
Ringvorlesung des Zentrums für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft - Gießener Bevölkerung herzlich eingeladen
Religion, Sprache, Liebe, Bewusstsein, Musik und Kultur - kurz: alles, was den Menschen ausmacht - stehen in diesem Sommersemester im Zentrum der Vortragsreihe Collegium Gissenum. Zur Ringvorlesung "Der Mensch - Nichts als Natur? Die Humana im Spiegel der Wissenschaft" laden das Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft und der Präsident der Universität Gießen die Öffentlichkeit herzlich ein. Es sollen Experten aus den verschiedenen anthropologischen Forschungsbereichen zu Wort kommen und über den neuesten Stand der Wissenschaft vom Menschen informieren. Prof. Dr. Eckart Voland möchte die Medien gern persönlich über die am 22. April 2008 beginnende Ringvorlesung informieren und lädt ein zu einem
Pressegespräch
am Dienstag, 15. April 2008, 11 Uhr,
im Phil I, Haus C1, Raum 210, Otto-Behaghel-Straße 10 C, 35394 Gießen.
Das menschliche Gehirn ist die komplexeste Struktur dieser Welt, und entsprechend schwierig ist seine Erforschung. Nicht selten kapitulieren Philosophen und Wissenschaftler gleichermaßen vor dieser überaus komplizierten Sachlage und hängen der Überzeugung an, dass es dem menschlichen Gehirn wohl niemals gelingen werde, sich selbst zu verstehen. "Der Mensch besteht aus Körper und Geist" lehrte René Descartes und hat damit eine duale Sichtweise formuliert, die bis in die heutige Zeit nachwirkt. Der Körper des Menschen mag naturwissenschaftlich zu erforschen sein, aber sein Geist? Wie soll es jemals möglich sein, das, was so ganz wesentlich zum Selbstverständnis des Menschen gehört, sein Bewusstsein, seine Rationalität, seine Freiheit, seine Symbolsprache, seine Gefühle und Affekte, seine Moral, sein Glauben, seine Kunst, eben die Essenz des Menschseins in den Labors der naturwissenschaftlichen Institute zu untersuchen?
Der Mensch sei eben mehr als bloße Natur und deshalb letztlich des wissenschaftlichen Zugangs entzogen. Andererseits hat die Wissenschaft seit Descartes' Zeiten die Grenzen des Wissens über den Menschen und das, was man seinen Geist nennt, hinausgeschoben. Bewusstseinsprozesse werden in Bildern festgehalten, Moral wird bei Affen gefunden, man spricht mit guten Gründen von einer "Biochemie der Gefühle", und Glaubensüberzeugungen resultieren aus biologisch entstandenen Schaltkreisen des Gehirns. Diesen Fragen will die Ringvorlesung mit insgesamt sechs Vorträgen auf den Grund gehen.
Die öffentliche Vortragsreihe Collegium Gissenum, in der aktuelle Fragen der Forschung behandelt werden, existiert an der Justus-Liebig- Universität Gießen bereits seit 1981. Die Reihe richtet sich weniger an ein Fachpublikum als an die breite Öffentlichkeit. Die Vorträge finden jeweils dienstags um 18.15 Uhr im Margarete-Bieber-Saal, Ludwigstr. 34, 35390 Gießen, statt.
Programm:
- 22. April:
Religion
Prof. Dr. Detlef Fetchenhauer, Universität Köln
- 6. Mai:
Sprache
Prof. Dr. Julia Fischer, Deutsches Primatenzentrum, Göttingen
- 20. Mai:
Liebe
Prof. Dr. Karl Grammer, Ludwig-Boltzmann-Institut für Urbane Ethologie, Wien
- 3. Juni:
Bewusstsein
Prof. Dr. Michael Pauen, Humboldt-Universität Berlin
- 17. Juni:
Musik
Prof. Dr. Eckart Altenmüller, Hochschule für Musik und Theater Hannover
- 1. Juli:
Kultur - Wenn Tiere wie Menschen sind
Prof. Dr. Volker Sommer, University College London
Pressegespräch am Dienstag, 15. April 2008, 11 Uhr, Phil I, Haus C1, Raum 210
Kontakt:
Prof. Dr. Eckart Voland
Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft
Otto-Behaghel-Straße 10 C, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-15550, Fax: 0641 99-15509
E-Mail: eckart.voland@phil.uni-giessen.de
http://www.uni-giessen.de/philosophie/ Unter "Veranstaltungen" findet sich das Programm der Ringvorlesung
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Philosophie / Ethik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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