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Erste Ergebnisse aus einer Studie Jenaer Psychologen: Alternative Lebenshilfen werden von den meisten Anwendern positiv beurteilt
Jena (24.11.) Alternative Methoden auf dem sogenannten Psychomarkt erfreuen sich nicht nur wachsender Beliebtheit, sondern sie werden auch von den meisten Anwendern positiv bewertet. Das fanden Psychologen der Universitaet Jena als erstes Ergebnis eines Forschungsprojekts "Alternative Lebenshilfe" heraus, in dem sie bisher 200 Anrufer aus der gesamten Republik interviewten.
Die gebuehrenfreie Nummer 0130/725992 ist noch bis zum 19. Dezember werktags von 17.30-21.00 Uhr geschaltet. Um ihre Analyse besser zu fundieren, suchen die Jenaer Wissenschaftler weitere Interviewpartner, die ihre negativen oder positiven Erfahrungen darstellen koennen.
Als alternative Hilfe bei seelischen oder koerperlichen Problemen oder in Fragen der Lebensbewaeltigung stehen so unterschiedliche Verfahren wie Reiki, Bachbluetentheapie, Rebirthing, Kinesiologie, "heilende Steine" sowie Yoga, Homoeopathie, Akupunktur und Meditation auf der Hitliste ganz oben. Die meisten Anrufer berichteten ueber positive Veraenderungen durch eine dieser unkonventionellen Therapieformen, meistens sogar in mehreren Bereichen. Die staerksten Verbesserungen werden bei koerperlichen Symptomen (80%), bei der Loesung und Bewaeltigung von psychischen Belastungen (65%) sowie bei der Sinnsuche und "innerem Wachstum" (63%) angegeben.
Allerdings geben diese Zahlen keine Auskunft ueber die objektive Wirksamkeit der alternativen Verfahren. "Um darueber urteilen zu koennen, liegen uns noch keine hinlaenglichen Ergebnisse vor", macht der Jenaer Diplom-Psychologe Gerhard Hellmeister deutlich. "Unser Projekt analysiert lediglich die subjektiven Einschaetzungen der Probanden."
14% der Alternativnutzer haben bei ihrer Suche nach Orientierung und Linderung koerperlicher Krankheiten negative Erfahrungen mit teilweise auch sehr exotischen und mysterioesen Methoden gemacht und fuehlen sich inkompetent beraten, behandelt oder finanziell betrogen.
Zu den Krankheiten, die am haeufigsten mit alternativen Methoden behandelt werden zaehlen: Allergien, Kopfschmerzen, Rueckenprobleme, Angst und Depression. 40% gaben an, dass Sie ihren behandelnden Arzt nicht ueber die zusaetzlichen Massnahmen informiert haben. Die Ausgaben fuer alternative Methoden im zurueckliegenden Jahr lagen im Durchschnitt bei 2000 DM. Die Preise fuer einen Besuch beim alternativen Behandler schwanken dabei erheblich: Die Spanne reicht von kostenfreien Angeboten bis zu 800 DM fuer einen einzigen Besuch.
52% der befragten Anrufer stiessen durch Freunde und Bekannte auf eine dieser unkonventionelle Therapieformen, 15% erhielten einen Hinweis von ihrem Arzt oder Psychologen. Nur die wenigsten wurden durch Fernsehen, Zeitungen und andere Medien motiviert.
Ansprechpartner fuer Journalisten: Diplom-Psychologe Gerhard Hellmeister; Institut fuer Psychologie der Friedrich-Schiller-Universitaet Jena, Abt. Klinische Diagnostik/Intervention und Klinische Psychologie, Tel. 03641/945186 oder 069/95502085
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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