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Wissenschaft
Der Deutsche Bundestag hat heute Änderungen im Stammzellgesetz beschlossen. Angesichts der kontroversen Diskussionen der Vergangenheit begrüßt der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) die Entscheidung, da sie Stammzellforschern in Deutschland bessere Stammzelllinien als bisher zugänglich macht und für mehr Rechtssicherheit sorgt. Die Benachteiligung deutscher Wissenschaftler im internationalen Wettbewerb hebt sie jedoch nicht auf.
"Wir sind sehr beeindruckt von der Ernsthaftigkeit der Debatte, die der Abstimmung vorausgegangen ist", so Prof. Rudi Balling, Präsident des VBIO. "Aus Sicht der betroffenen Kollegen hätten wir uns aber letztlich eine mutigere Entscheidung der Politiker gewünscht". Ein weitergehender Antrag einer Parlamentariergruppe, der eine Streichung des Stichtages vorsah, fand keine Mehrheit. Stattdessen wurde die Verschiebung des Stichtages auf den 1. Mai 2007 beschlossen.
Das Stammzellgesetz basiert weiterhin auf dem Grundkonsens von 2002, wonach von Deutschland aus und mit deutscher Beteiligung kein Anreiz zur Herstellung von humanen embryonalen Stammzelllinien erfolgen soll. Dieser Vorgabe hätte aus Sicht des VBIO auch mit einem um 12 Monate nachlaufenden Stichtag entsprochen werden können: Es wären dann immer die Zelllinien legal verfügbar gewesen, die älter als ein Jahr sind.
Die ebenfalls beschlossene Eingrenzung des Geltungsbereiches des Stammzellgesetzes auf das Inland war aus Sicht des VBIO überfällig, da die bisherige Regelung wissenschaftliche Kooperationen mit Institutionen im Ausland erschwert und teilweise auch verhindert hat. Der VBIO hofft, dass die bisherigen Unsicherheiten und damit auch internationale Reputationsschäden nun schnell überwunden werden.
Prof. Rudi Balling zieht eine gemischte Bilanz: "Die beschlossenen Änderungen bringen wichtige Fortschritte, tragen aber nicht dazu bei, für deutsche Stammzellforscher gleiche Bedingungen im internationalen Wettbewerb zu schaffen".
http://www.vbio.de/der_vbio/aktivitaeten/index_ger.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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