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Das Zentrum für Medien und Interaktivität der Universität untersucht die Auswirkungen Neuer Medien auf die interne Wissenschaftskommunikation
Der Antrag des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen auf Förderung eines Forschungsverbundes "Interactive Science" im Rahmen des Programms "Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften" ist von der Volkswagenstiftung Hannover positiv beschieden worden. Das auf drei Jahre angelegte, mit knapp einer Million Euro dotierte Forschungsprojekt nimmt die Wirkungen Neuer Medien auf die Produktion, Distribution und Evaluation beziehungsweise Kritik wissenschaftlichen Wissens in den Blick und verbindet multidisziplinär linguistische, medien- und sozialwissenschaftliche, wissenschaftshistorische und theaterwissenschaftliche Sichtweisen. "Erstmalig werden damit in dieser fachlichen Konstanz die Veränderungen der Wissensproduktion in den Blick genommen, die durch die Digitalisierung und Vernetzung bewirkt werden", erklärt der Sprecher des Verbundes Prof. Henning Lobin, Leiter des ZMI.
Email-Kommunikation, Web-Portale, digitale Präsentationen, Newsletter, Diskussionsforen, Bibliotheken und Repositorien, Fach-Weblogs und kollaborative (Wiki-) Formate der Texterzeugung stellen für viele Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen heute eine Selbstverständlichkeit dar. Neue Medien wirken sich auf sämtliche Bereiche und Phasen des Erkenntnisprozesses aus - von der Generierung über die Präsentation und Verteilung bis zur Publikation und Archivierung wissenschaftlichen Wissens. In vielen Bereichen werden Nutzungsformen digitaler Wissenschaftskommunikation erprobt und dynamisch weiterentwickelt, so dass ein wachsender Pool von Kommunikationsformaten entsteht, aus dem zukünftige Anbieter und Nutzer schöpfen können. Im Hinblick auf die Form und den Umfang der Nutzung dieses Potenzials lassen sich unterschiedliche Kommunikationskulturen erkennen, die mit der spezifischen Wissenschaftskultur der Fächer zusammenhängen und sich in unterschiedlichen Einschätzungen des Potenzials, der Barrieren und der Probleme bei dessen Nutzung zeigen.
Drei miteinander verzahnte empirische Studien zu multimedialen Präsentationen, digital vermittelten Vorträgen und wissenschaftlichen Kontroversen in vernetzten Fach-Communities sowie ein theoretisch-konzeptionell angelegtes Teilprojekt zu übergreifenden Entwicklungstendenzen von "Cyberscience", das auch wissenschaftshistorische Aspekte behandelt, sollen diese Hypothese einer kritischen Prüfung unterziehen.
Im Zentrum des Verbundes steht das Zentrum für Medien und Interaktivität, das koordinierende Aufgaben übernimmt und seine Erfahrungen bei der Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an die Öffentlichkeit in den Verbund einbringt. Neben dem Computerlinguisten Lobin sind vom ZMI die Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Gerd Fritz und Prof. Dr. Thomas Gloning sowie der Politikwissenschaftlicher Dr. Christoph Bieber beteiligt. Als Kooperationspartner sind für diesen Forschungsverbund die Universität Trier (Prof. Dr. Hans-Jürgen Bucher) und die Österreichische Akademie der Wissenschaften in Gestalt des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung (Univ.-Doz. Dr. Michael Nentwich) gewonnen worden. Die Verbindung von theaterwissenschaftlicher Theorie und Performance-Praxis ist durch Dr. Sybille Peters vertreten, die Informationswissenschaft durch Prof. Reinhard Kuhlen von der Universität Konstanz. Als weiterer Partner kommt das Kulturwissenschaftliche Institut in Essen hinzu, eine gemeinsame Einrichtung der Ruhrgebietsuniversitäten, dessen Leitung Prof. Claus Leggewie im Sommer 2007 übernommen hat.
Kontakt:
Sabine Heymann, Zentrum für Medien und Interaktivität
Ludwigstraße 34, 35390 Gießen
Telefon: 0641 99-16350, Fax: +0641 99-16359
E-Mail: zmi@uni-giessen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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