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Wissenschaft
Am 29. April findet in Berlin-Mitte eine Podiumsdiskussion statt mit dem Titel "Schwarzes Schaf Braunkohle - Energieträger der Zukunft?" Aktueller Anlass der Veranstaltung ist die im ersten Schritt erfolgreiche Unterschriftensammlung der Volksinitiative "Keine neuen Tagebaue - für eine zukunftsfähige Energiepolitik". Für das Podium haben zugesagt: Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns, Vattenfall-Vorstand Reinhard Hassa, die Vertreterin der Volksinitiative "Keine neuen Tagebaue" Dr. Elke Seidel sowie die beiden Wissenschaftler Dr. Joachim Nitsch und Prof. Dr. Rolf Kreibich.
Brandenburg hat aufgrund zweier großer Braunkohlekraftwerke den höchsten Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 in Deutschland. Die Volksinitiative "Keine neuen Tagebaue" will den mittelfristigen Ausstieg Brandenburgs aus der Braunkohleförderung erreichen. Seit kurzem hat die Initiative die 20.000 gültigen Unterschriften beisammen, die nötig sind, damit sich der Brandenburger Landtag erneut mit der Thematik befasst. Es wird mit einem ablehnenden Votum des Landtages gerechnet, danach will die Initiative ein Volksbegehren einleiten.
Das Zukunftsgespräch "Schwarzes Schaf Braunkohle - Energieträger der Zukunft?" will die Bedeutung der Braunkohle für den Arbeitsmarkt und die Menschen der Region zum Thema machen und den bisherigen Beschluss der Potsdamer Landesregierung für weitere Tagebaue hintergründig beleuchten. Zudem soll ausgelotet werden, inwiefern es für Brandenburg ein realistisches Ausstiegsszenario aus der Braunkohle gibt.
Termin: 29. April 2008, 18.00 Uhr
Ort: Vertretung des Landes Brandenburg, In den Ministergärten, 10117 Berlin-Mitte
Es diskutieren:
· Reinhard Hassa (Vorstand Vattenfall Europe, Cottbus)
· Ulrich Junghanns (Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg, Potsdam)
· Prof. Dr. Rolf Kreibich (Mitglied des Nachhaltigkeitsbeirats des Landes Brandenburg / Direktor des IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Berlin)
· Dr. Joachim Nitsch (Wissenschaftlicher Berater des Bundsumweltministeriums, Verfasser der "Leitstudie 2007: Ausbaustrategie Erneuerbare Energien 2020 und 2030", Stuttgart)
· Dr. Elke Seidel ("Volksinitiative Keine neuen Tagebaue - für eine zukunftsfähige Energiepolitik", Beelitz)
Moderation:
Ute Holzhey, Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), Leiterin der Wirtschaftsredaktion, Inforadio
Veranstalter sind Inforadio (rbb), die Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund sowie das IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (Berlin).
Der Eintritt ist frei.
ANMELDUNGEN bitte per E-Mail an: zukunftsgespraeche@izt.de
KONTAKT: Barbara Debus +49(0)30-803088-45
Weitere Hintergrundinformationen:
Die Brandenburger Braunkohlekraftwerke
In der Lausitz im Süden Brandenburgs betreibt der Energiekonzern Vattenfall zwei moderne Braunkohlekraftwerke: Jänschwalde und Schwarze Pumpe mit einer Gesamtkapazität von 4.600 Megawatt (MW). Der Strom aus diesen Kraftwerken überschreitet den Strombedarf Brandenburgs und wird daher zu einem Großteil in andere Bundesländer exportiert. Durch den geplanten Aufschluss neuer Tagebaue soll die Rohstoffversorgung für die brandenburgischen Braunkohlekraftwerke über Jahrzehnte hinaus sichergestellt werden. Vattenfall errichtet zudem beim Kraftwerk "Schwarze Pumpe" eine Pilotanlage, in der das beim Verbrennen der Braunkohle entstehende Klimagas CO2 vor Ort abgeschieden und verflüssigt werden soll, um es anschließend in die Altmark zu transportieren und dort unterirdisch "sauber" zu deponieren.
Die Brandenburger Volksinitiative
In der Volksinitiative "Keine neuen Tagebaue" sind vor allem Umwelt- und Naturschutzverbände und die Oppositionsparteien Bündnis90/Die Grünen und Die Linke vertreten. Bis Anfang März 2008 hatte die Volksinitiative die 20.000 gültigen Unterschriften gesammelt, die nötig sind, damit sich der Brandenburger Landtag erneut mit dem Ausstieg aus der Braunkohle befasst. Es wird mit einem ablehnenden Votum des Landtages gerechnet, danach will die Initiative ein Volksbegehren einleiten. Sie argumentiert mit dem UN-Klimarat: "Um den globalen Temperaturanstieg auf gerade noch verträgliche 2 Grad Celsius zu begrenzen, muss der weltweite Pro-Kopf-Ausstoß im Jahr 2050 deutlich unter 2 Tonnen CO2 liegen. Zum Vergleich: Jede/r Deutsche emittiert derzeit etwa 10 Tonnen, jede/r US-AmerikanerIn 20 Tonnen, aber auf jeden Brandenburger entfallen rechnerisch aktuell über 23 Tonnen CO 2 pro Jahr!"
Mehr Informationen und den Veranstaltungsflyer finden Sie und im Internet unter:
http://www.izt.de/izt-im-ueberblick/presse/veranstaltungen-vortraege/article/72/67/
Die Debatte wird von Inforadio aufgezeichnet und am Sonntag, dem 11. Mai um 12.22 und um 20.22 Uhr gesendet. Nach der Sendung stellt Inforadio die Aufzeichnung als Audio-Download ins Netz - unter:
http://www.inforadio.de/static/dyn2sta_article/408/243408_article.shtml
http://www.izt.de, Veranstalter, unabhängiges und gemeinnütziges Forschungsinstitut
http://www.inforadio.de/static/dyn2sta_article/408/243408_article.shtml, Veranstalter Inforadio (rbb)
http://www.keine-neuen-tagebaue.de/, Volksinitiative "Keine neuen Tagebaue"
http://www.vattenfall.de/www/vf/vf_de/225583xberx/225613dasxu/225933bergb/226503..., Vattenfall, Tagebaue in Brandenburg
Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Elektrotechnik, Energie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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