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Wissenschaft
Studie zur sexuellen Gewalt zwischen Jugendlichen
Psychologen der Universität Potsdam veröffentlichen erste Ergebnisse
Sexuelle Gewalt ist inzwischen auch unter Jugendlichen ein weit verbreitetes Problem. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Psychologie der Universität Potsdam, die jetzt veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler haben 304 weibliche und 256 männliche Jugendliche im Altersbereich zwischen 17 und 20 Jahren aus Berlin und Potsdam zum Thema sexuelle Aggressivität befragt. Dabei gab jede vierte Frau an, bereits mindestens einmal Opfer sexuell motivierter Straftaten geworden zu sein (6,3 Prozent Vergewaltigung, 6,6 Prozent versuchte Vergewaltigung, 12,2 Prozent sexuelle Nötigung). Weitere 23 Prozent der weiblichen Jugendlichen fühlten sich psychischem Druck bezüglich sexueller Handlungen ausgesetzt. Von den befragten Männern gaben 3,2 Prozent an, bereits mindestens einmal sexuelle Gewalt angewendet oder angedroht zu haben. 32 Prozent gaben zu, psychischen Druck zur Durchsetzung sexueller Interessen ausgeübt oder gezielt Drogen oder Alkohol an Opfer verabreicht zu haben. Ursachen für das aggressive Verhalten der Täter sind laut Untersuchung unter anderem durch die Familie vermittelte Minderwertigkeitsgefühle und der Druck von Gleichaltrigen in Richtung hoher sexueller Aktivität. Die ersten Ergebnisse des bereits 1995 ins Leben gerufenen Forschungsprojekts zur sexuellen Aggression zwischen Jugendlichen wird die Projektleiterin Prof. Dr. Barbara Krahé am 4. November 1997 bei einer Forschungskonferenz an der Universität Potsdam vorstellen. Die Veranstaltung findet auf dem Uni-Campus Am Neuen Palais, Haus 09, Raum 1.05 statt und beginnt um 17.30 Uhr. Die Untersuchungen werden zunächst noch bis März 1999 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Weitere Befragungen von Jugendlichen, unter anderem zur sexuellen Gewalt an Männern, sind zur Zeit in Vorbereitung.
Hinweis an die Redaktionen: Für weitere Informationen steht Ihnen die Professorin für Sozialpsychologie an der Universität Potsdam, Prof. Dr. Barbara Krahé, telefonisch unter 0331/977-2877 zur Verfügung.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Psychologie
überregional
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Deutsch
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