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28.04.2008 13:45

Weltweit erstes Umweltmanagementsystem an einer Hochschule wird 10 Jahre - das Beispiel Zittau/Görlitz

Hella Trillenberg Presse- und Informationsstelle
Hochschule Zittau/Görlitz (FH)

    Seit Sommer 1998 hat die Hochschule Zittau/Görlitz auf der Grundlage eines Senatsbeschlusses von 1995 unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Delakowitz und der Mitarbeit von Diplom-Kauffrau Anke Zenker-Hoffmann und Dipl.-Ing. Uwe Hülle sowie durch die aktive Unterstützung der Hochschulleitung ein ganzheitliches Umweltmanagementsystem nach dem damals gültigen europäischen "Öko-Audit" Standard (heute "EMAS II") eingeführt. Das System wurde nach Prüfung durch ein externes Gutachtergremium der DQS (Dezember 1998) im März 1999 von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden registriert und in ein Zentralregister in Brüssel eingetragen. Damit war die Hochschule Zittau/Görlitz weltweit die erste Einrichtung höherer Bildung mit einem solchen validierten und registrierten Umweltmanagement. Das EMAS II - Umweltmanagementsystem der Hochschule Zittau/Görlitz wurde Anfang 2008 erneut erfolgreich revalidiert.

    Was hat das Umweltmanagement für die Hochschule gebracht?
    Einsparungen, Rechtssicherheit

    Viele Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben aktiv an der Einführung und der Aufrechterhaltung des Umweltmanagements mitgewirkt. So konnte auf der Grundlage verschiedener Studienarbeiten 1999 mit der energetischen Optimierung mehrerer Laborhallen für Umwelttechnik, Biotechnologie, Verfahrenstechnik (insgesamt etwa 2000 m2 Nettonutzfläche) begonnen werden. Gleichzeitig wurden in allen Struktureinheiten der Hochschule zahlreiche Informations- und Aufklärungsveranstaltungen (interne Audits) zum effizienten Energieeinsatz durchgeführt. Das Ergebnis war zwischen den Jahren 2000 und 2006 ein kontinuierlicher relativer (flächenbezogener) Rückgang des Elektro- und Heizenergieverbrauchs der gesamten Hochschule an den beiden Standorten Zittau und Görlitz, trotz gestiegener Studentenzahlen und einer wachsenden Bewirtschaftungsfläche, zum Beispiel durch neue Gebäude. Die partielle Klimatisierung von neuen Lehr- und Laborgebäuden der Hochschule mit ca. 5000 m2 Nettonutzfläche (seit April 2006) durch erdgekoppelte Wärmepumpen konnte unter anderem durch die Tatsache, dass die Hochschule über ein Umweltmanagement verfügt, durchgesetzt werden. Seit 2007 nimmt der Energieverbrauch der Hochschule wieder zu, was auf eine intensive Drittmittelforschung (ca. 6,5 Mio € p.a.) insbesondere im Bereich der Energietechnik zurückzuführen ist.
    Aber auch beim Umgang mit Gefahrstoffen gemäß der novellierten Gefahrstoffverordnung vom 23. Dezember 2004 wurde unter anderem durch das Umweltmanagement sowie die Verantwortung und Gewissenhaftigkeit der zuständigen Hochschullehrer und Mitarbeiter ein größtmögliches Sicherheitsniveau (zum Beispiel in den Studiengängen Chemie und Biotechnologie) erreicht, was durch die externen Gutachter regelmäßig bestätigt wird. Diese Rechtssicherheit hilft, Haftungsrisiken zu minimieren.

    Image, internationale Anerkennung

    Fast noch wichtiger als die messbaren Einsparungen beim Energieverbrauch oder beim Abfallaufkommen ist die positive Außenwirkung, die die Hochschule durch ihr Umweltmanagement erfährt. Andere Universitäten und Hochschulen in Deutschland, die zwischenzeitlich ebenfalls Umweltmanagementsysteme eingeführt haben (zum Beispiel die TU Dresden, die Universitäten in Lüneburg und Bremen) haben sich unter anderem auch an der Hochschule Zittau/Görlitz Anregungen geholt und die Umweltmanagement-Verantwortlichen der Hochschule zu Vorträgen und Beratungen eingeladen. Der hervorragende Ruf der Hochschule Zittau/Görlitz als Vorreiter beim Umweltmanagement hat sich aber weit über die Grenzen Deutschlands ausgebreitet. So konnte die Hochschule ihr Umweltmanagement auf zahlreichen internationalen Tagungen und Workshops zum Beispiel in England, Spanien, Polen, Litauen, Schweden, Vietnam, Mexiko und den USA präsentieren und dabei hohe Anerkennung erfahren. Dieses positive Image kann sich bei einem künftig erwarteten, demografisch bedingten Rückgang der Studierendenzahlen positiv auf die Bewerberzahlen auswirken.

    Praxisorientierung, gute Absolventenvermittlung

    Schließlich ist ein weiteres wichtiges Ergebnis des Umweltmanagements darin zu sehen, dass die Studierenden, die sich im Rahmen ihrer Ausbildung in dem sehr erfolgreichen, in dieser Form in Deutschland einmaligen Diplom-Studiengang "Ökologie und Umweltschutz" mit der Umsetzung der Forderungen von Umwelt-, Qualitäts- und Arbeitsschutzmanagementsystemen beschäftigen müssen, bereits während des Studiums viel Praxiserfahrung sowohl an der Hochschule als auch in zahlreichen Unternehmen sammeln. Dies führt dazu, dass diese Absolventen derzeit zu 100% von Wirtschaftsunternehmen in ganz Deutschland aber auch in der Region eingestellt werden und die Nachfrage nach Absolventen das derzeitige Angebot bereits übersteigt.

    Kontakt:
    Hochschule Zittau/Görlitz
    Prof. Dr. rer. nat. Bernd Delakowitz
    Umweltmanagementbeauftragter
    Theodor-Körner-Allee 16
    02763 Zittau

    Email: b.delakowitz@hs-zigr.de


    Weitere Informationen:

    http://"cmsweb.hs-zigr.de/AGUmwelt/de/index.html - detaillierte Angaben"


    Bilder

    Registrierungsurkunde
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    Umweltallianz Sachsen
    Umweltallianz Sachsen

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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