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05.05.2008 15:16

"Schätze der Medizinischen Fakultät in Jena" - Höhepunkte und Sammlungen

Axel Burchardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Ausstellungseröffnung am 8. Mai, 19.00 Uhr im Stadtmuseum Jena

    (Jena) Die Jenaer Medizingeschichte gleicht einem Gang durch die Forschungen am menschlichen Körper über fünf Jahrhunderte. Bereits der erste Rektor der Alma Mater Jenensis, der Mediziner Johannes Schröter, förderte anatomische Studien und führte dazu einmal jährlich eine Sektion zur Demonstration ein. Berühmtheit erlangte der 1629 nach Jena berufene Werner Rolfinck, der unter Verwendung von Hingerichteten anatomische Übungen praktizierte, wie er sie an den großen italienischen Universitäten kennengelernt hatte. Durch Christian Loder, der 1777 den Lehrstuhl für Anatomie übernahm, wurde Jena zu einen Mekka für Medizinstudenten und das "Theatrum Anatomicum" erweitert und ausgebaut. Die heutige anatomische Sammlung vereint ein Sammelsurium medizinischer Präparierkunst und zeitgenössische Lehrobjekte. Dies zeigt eine Sonderausstellung im Jenaer Stadtmuseum "Göhre" unter dem Titel "Schätze der Medizinischen Fakultät in Jena - Höhepunkte und Sammlungen", die am 8. Mai eröffnet wird.

    Neben der Anatomie gibt die Ausstellung im Stadtmuseum erstmals einen umfassenden Einblick in verschiedene Bereiche der Jenaer Medizin, die federführend Erkenntnisse aus der Forschung in den klinischen Alltag eingeführt haben. So wurde durch den Leibarzt von Großherzog Carl August, Friedrich Hufeland, 1779 eine Entbindungsanstalt eröffnet, die die hohe Sterblichkeit der Gebärenden und ihrer Kinder senken sollte. Die Einführung der Pockenschutzimpfung kurz davor stieß - wie alle Neuerungen - auf heftigen Wiederstand der Bevölkerung. International von sich reden machte auch die Jenaer Psychiatrie durch Otto Binswanger und Hans Berger. Binswanger gelang vor 100 Jahren aufgrund seiner hervorragenden anatomisch-neuropathologischen Kenntnisse die Erstbeschreibung der Enzephalopathie, die heute für Demenz verantwortlich gemacht wird. Hans Berger entdeckte das Hirnstrombild EEG in enger Kooperation mit dem für die technischen Details verantwortlichen Physiker Max Wien.

    Die Ausstellung ist vom 8. Mai bis zum 3. August geöffnet.

    Eröffnet wird die Ausstellung am 8. Mai, 19.00 Uhr im Stadtmuseum Jena.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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