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25.03.1998 00:00

Barrieren in Pflanzenwurzeln

Adolf Kaeser Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Gegen Krankheitserreger und giftige Stoffe schuetzen sich Pflanzenwurzeln mit Barrieren.

    Ein Projekt an der Universitaet Wuerzburg soll die chemische Zusammensetzung dieser Hindernisse klaeren.

    Pflanzen nehmen Wasser mit den darin geloesten Naehrstoffen aktiv in die Zellen an der Wurzeloberflaeche auf und leiten es dann weiter. Das funktioniert, weil die einzelnen Zellen miteinander in Verbindung stehen.

    Doch es gibt noch einen anderen Transportweg: Auch die Zellwaende sind mit Wasser durchtraenkt, auch sie stehen miteinander in Verbindung und durchziehen die gesamte Pflanze - von der Wurzel bis zu den Blattspitzen. Der entscheidende Unterschied zum ersten Weg: In die Zellwaende werden das Wasser und die darin geloesten Stoffe passiv und unkontrolliert aufgenommen. Um zu verhindern, dass ueber diese Route moeglicherweise toxische Stoffe und Krankheitserreger in das Pflanzeninnere eindringen, finden sich in der Wurzel Barrieren, die sogenannten Abschlussgewebe.

    Die Zellwaende dieser Barrieren enthalten neben den Kohlenhydraten, welche die eigentlichen Bausteine der pflanzlichen Zellwand darstellen, auch andere Biopolymere. Schon seit langem gebe es Hinweise darauf, sagt der Botaniker Dr. Lukas Schreiber, dass es sich bei diesen Biopolymeren um den Holzstoff Lignin und/oder den Korkstoff Suberin handeln muss. Beide seien sehr widerstandsfaehig gegenueber chemischen oder biologischen Angriffen. Die Analyse der chemischen Natur und der Zusammensetzung dieser Zellwandpolymere im Wurzelbereich steht jedoch bislang aus.

    Ziel des Wuerzburger Forschungsvorhabens ist es, die chemische Zusammensetzung der Biopolymere in den Wurzel-Abschlussgeweben verschiedener Pflanzen moeglichst umfangreich und genau zu charakterisieren. Aufbauend auf diesen Ergebnissen koennen dann sehr viel konkretere Hypothesen ueber moegliche Funktionen der Abschlussgewebe aufgestellt werden. Die Untersuchungen von Dr. Schreiber sind auch fuer angewandte Disziplinen der Pflanzenforschung, wie Phytopathologie und Pflanzenernaehrung, von Bedeutung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) foerdert das Projekt.

    Kontakt: Dr. Lukas Schreiber, Telefon (0931) 888-6221, Fax (0931) 888-6235, E-Mail: lukas.schreiber@botanik.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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