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Wissenschaft
Nr. 147
IDEMA stellt sich mit Tagung öffentlich vor
Land der Ideen 2008: Ruhr-Universität ist ausgewählter Ort
Behördensprache bürgerfreundlicher zu machen, ist das Ziel von IDEMA, des Internet-Dienstes für eine moderne Amtssprache der Bochumer Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Rüdiger Fluck und Michaela Blaha. Mit dieser Idee überzeugte das Team des Germanistischen Instituts der Ruhr-Universität Bochum die Jury des Wettbewerbs "365 Orte im Land der Ideen": IDEMA wurde unter 1.500 Bewerbern ausgewählter Ort. Am 14. Mai übergibt Oliver Knoch, Leiter des Öffentlichen Sektors der Deutschen Bank Ruhrgebiet-Ost und Münsterland, eine Ehrentafel sowie eine von Bundespräsident Horst Köhler, Schirmherr des Wettbewerbs, unterzeichnete Urkunde. An jedem Tag des Jahres stellt sich ein "Ausgewählter Ort" mit seiner Idee im Rahmen einer Veranstaltung vor; für IDEMA ist dies der 14. August.
Amtsdeutsch a.D.? - Europas Wege zur verständlichen Amtssprache
Im Rahmen der Tagung "Amtsdeutsch a. D.? Europäische Wege zu einer modernen Rechts- und Verwaltungssprache" ist die Öffentlichkeit an diesem Tag eingeladen, IDEMA kennen zu lernen. Die Tagung wird eröffnet von Bochums Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz und Dr. Reinhard Timmer, Leiter der Abteilung Verwaltungsmodernisierung des Bundesinnenministeriums. Zahlreiche weitere Redner äußern sich zur Bedeutung einer verständlichen Verwaltungssprache. Am 15. August schließt sich eine Fachtagung für ein Publikum aus Wissenschaft, Verwaltung und Recht an - mit Rednern aus Österreich, den Niederlanden, Schweden und anderen europäischen Ländern. An diesem Tag werden Wege vorgestellt, die in anderen Ländern Europas beschritten werden, um eine verständliche Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürger zu gewährleisten. Die Tagung soll einen Dialog darüber anregen, wie ein moderner Staat, der für Bürokratieabbau und mehr Transparenz steht, sich einer möglichst verständlichen Sprache bedienen kann.
Bürger und Behörden einander näher bringen
"IDEMA ist ein lebendiges Beispiel, was wir hierzulande mit Kooperationsbereitschaft, Ideenreichtum und Engagement bewegen können", begründet Oliver Knoch die Auszeichnung. "IDEMA verbessert nicht nur einfach die Sprachqualität der so genannten Behördensprache. Viel wichtiger ist, dass durch diese Verbesserungen Bürger und Behörden einander näher gebracht werden. Das ist die Grundlage für ein besseres Miteinander und damit für eine erfolgreichere Kommunikation in der Zukunft." Auch die Wissenschaftler des Germanistischen Instituts sehen ihre Arbeit durch den Preis bestätigt. "Wir freuen uns, wenn diese besondere Anerkennung dazu beiträgt, unser Netzwerk für verständliche Verwaltungssprache weiter zu stärken", so Prof. Hans-R. Fluck.
Formulierungsalternativen für staubiges Amtsdeutsch
In Zusammenarbeit mit zurzeit 21 Verwaltungen aus sieben Bundesländern erforschen die IDEMA-Wissenschaftler die Behördensprache, um sie dann Schritt für Schritt für Bürger verständlicher zu machen. Dazu erhalten die Germanisten Schreiben der beteiligten Ämter. Sie überprüfen die Texte, entwickeln zusammen mit den Beschäftigten aus den Verwaltungen alternative Formulierungen und stellen diese in einer Datenbank zum Abruf bereit. Zuvor werden diese neuen Mustertexte, falls erforderlich, auch juristisch überprüft. Teilnehmende Verwaltungen können in der Datenbank auf der IDEMA-Homepage dann nach Alternativen für unverständliche oder veraltete Formulierungen suchen. So profitiert jede Verwaltung auch von der Arbeit der anderen.
Mehr Akzeptanz, besseres Image
Neben der Datenbank enthält die IDEMA-Webseite umfangreiche Informationsangebote: Literaturhinweise zu verständlicher Sprache, Leitfäden zum verständlichen Schreiben, Hinweise auf themenbezogene Veranstaltungen und vieles mehr. Das Ziel des Ganzen: Unkomplizierte Texte kommen bei Bürgern und Unternehmen besser an. Obendrein sorgen verständlichere Mitteilungen für mehr Akzeptanz und für ein besseres Image der Verwaltungen - darüber freuen sich beide Seiten. Die Kosten für das Projekt teilen sich die teilnehmenden Verwaltungen mit der Ruhr-Universität.
Die Standortinitiative "Deutschland - Land der Ideen"
"Deutschland - Land der Ideen" ist die gemeinsame Standortinitiative von Bundesregierung und deutscher Wirtschaft, vertreten durch den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Schirmherr der Initiative ist Bundespräsident Horst Köhler. Ihr Ziel ist es, ein positives Deutschlandbild im In- und Ausland zu vermitteln und darüber hinaus die Stärken des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu betonen. Die Kernbotschaft aller Aktivitäten im Rahmen der Standortinitiative lautet "Deutschland ist führend durch Innovation".
Weitere Informationen
Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Rüdiger Fluck, Michaela Blaha, Germanistisches Institut der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-27016, E-Mail: idema@rub.de, Informationen und Anmeldung zur Tagung: http://www.rub.de/idema
http://www.rub.de/idema - Informationen und Anmeldung zur Tagung
Oliver Knoch (Deutsche Bank, l.) übergibt die Urkunde an Michaela Blaha und Prof. Dr. Hans-Rüdiger F ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Recht, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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