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Wissenschaft
Brennstoffzelle - einst eine "ausserirdische" Energieversorgung
Vom Raumschiff ins Auto Vom All auf die Strasse
Stuttgart, im November 1996 - Lautlos rollen die Autos ueber die Strasse. Weder Benzin- noch Abgasgestank verpesten die Luft, keine Russwolken suchen sich aus Auspuffen den Weg ins Freie. Und die Kroenung des Ganzen: Abgase belasten die Umwelt ueberhaupt nicht oder zumindest nur in sehr geringen Mengen. Noch sind das alles Wunschvorstellungen, aber so soll der Verkehr der Zukunft aussehen.
Der erste Schritt zum alternativen Antrieb waren batteriegetriebene Fahrzeuge, sogenannte Elektroautos. Doch wie das juengst von Daimler-Benz in Berlin vorgestellte Forschungsfahrzeug Necar II und die Weltwasserstoffkonferenz in Stuttgart gezeigt haben, scheint die Brennstoffzellentechnologie mit Wasserstoff als Energietraeger immer mehr zum Antrieb der Zukunft zu werden.
Die Energieversorgung mit Wasserstoff in einer kalten Verbrennung ist eigentlich ein alter Hut. Bereits seit den sechziger Jahren nutzt die Raumfahrt sogenannte alkalische Brennstoffzellen als Energiequelle. Den Namen hat diese Technologie von dem dabei verwendeten Elektrolyten, der aeusserst aggresiven Kalilauge. Und genau an diesem Punkt scheidet diese Form der Energieversorgung auch fuer den Gebrauch im Alltag aus.
Nur wenige Materialien widerstehen der aetzenden Kalilauge, deren Handhabung prinzipiell nicht unbedenklich ist. Ausserdem arbeitet der Elektrolyt nur dann in ausreichend langen Betriebszeiten, wenn die zugefuehrte Luft frei von Kohlendioxid ist, was einen hoeheren baulichen Aufwand bedeutet. Dies alles macht ein alkalisches Brennstoffzellensystem teuer und damit unbrauchbar fuer den alltaeglichen Einsatz.
Aber dennoch hat die Wasserstofftechnologie Einzug auf unsere Strassen gehalten. Mit der Entwicklung neuartiger Hochleistungsmembranen Mitte der achtziger Jahre setzte eine neue Generation von Brennstoffzellen zum Siegeszug an. Kunststoffolien, die den internen Ladungstransport uebernehmen, ersetzten jetzt die aggresive Kalilauge. Auch hier leitet sich der Name des Brennstoffzellensystems vom Elektrolyten, naemlich von Proton Exchange Membrane - kurz PEM - ab.
Die PEM-Technologie treibt auch das Daimler-Benz-Forschungsfahrzeug Necar II an. Sie erlaubt im Vergleich zur alkalischen Brennstoffzelle bei bereits hoeheren Leistungsdichten eine wesentlich einfachere Handhabung der elektrochemischen Zellen. Auch die hierbei eingesetzten Materialien sind billiger, so dass die Kosten auf ein Niveau sinken koennen, welches das System in Zukunft auch fuer den Normalverbraucher erschwinglich macht.
Bildunterschrift: Im Gegensatz zu den aus der Raumfahrt bekannten alkalischen Brennstoffzellen wirkt im sogenannten PEM-Brennstoffzellensystem eine elektrisch leitende Polymerfolie (Proton Exchange Membrane, PEM) als Elektrolyt. Ein solches PEM-System, hier im Forschungslabor aufgenommen, ist auch die Energiequelle des Daimler-Benz-Forschungsfahrzeuges Necar II.
Info: Daimler-Benz AG, Presse Forschung und Technik (KOM/P) Burkhard Jaerisch Tel.: (0711) 17- 93271, Fax: -94365 e-Mail: 100106.566@compuserve.com Bild und Text: http://www.daimler-benz.com/presse/foto.htm (oder auf Anfrage per Post)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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