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Wissenschaft
Die Resonanz auf die fünfmonatige DESY EXPO2000 Ausstellung "Licht der Zukunft" hat alle Erwartungen übertroffen: 100600 Menschen besuchten die multimediale Erlebnisausstellung beim Forschungszentrum DESY, bei der physikalische Themen im Mittelpunkt standen.
Dass Physik auch lebendig, bunt und "100-Prozent formelfrei" sein kann, zeigte Hamburgs größte Wissenschaftsausstellung, die vom 1. Juni bis zum 31. Otkober beim Forschungszentrum DESY stattfand. Es kamen 106.000 Besucherinnen und Besucher in die etwa 1000 Quadratmeter große Erlebnisausstellung "Licht der Zukunft", darunter viele Familien sowie über 450 Schulklassen - von der dritten Grundschulklasse bis zum Physik-Leistungskurs.
"Uns freut nicht allein die hohe Besucherzahl, die unsere
Erwartungen weit übertroffen hat", so Professor Dr. Albrecht
Wagner, der Vorsitzende des DESY-Direktoriums, "sondern vor
allem auch die Tatsache, dass überwiegend sehr wissbegierige
und der Grundlagenforschung gegenüber aufgeschlossene
physikalische Laien kamen". Mit ihnen im Dialog waren über 100 DESY-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler, die ca. 1500 interessierte Besuchergruppen im Schichtbetrieb durch die Ausstellung führten und sich über ihre Forschungsarbeit ausfragen ließen. Zudem standen den Gästen jeweils sechs Physik-Studierende bei den 80 gezeigten Originalkomponenten,
interaktiven Experimenten und Modellen zur Seite. Neben ihrem Ausstellungsjob hatten die 90 ausgewählten Studierenden, die 45 Universitäten angehören, auch Gelegenheit, die DESY-Forschungsgruppen kennen zu lernen und sich über mögliche Ausbildungs- und Berufswege zu informieren.
"Junge Menschen für physikalische Themen und aktuelle
Forschung zu begeistern, ist ein wichtiges Anliegen von DESY", betont Albrecht Wagner. Dazu dient auch das Unterrichtsmaterial, das DESY bei einem erfahrenen Schulbuch-Verlag in Auftrag gegeben hatte und bundesweit an die ca. 4200 Gymnasien und Schulen mit gymnasialer Oberstufe verteilen ließ. Es wurde von den Lehrern eingesetzt, um die Exkursion zum "Licht der Zukunft" vorzubereiten. Die Resonanz war groß: Mehr als 450 Klassen, also
etwa 10.000 Schülerinnen und Schüler, besuchten die DESY-
Ausstellung. Von 100 befragten Lehrern gaben 86 an, Themen der Ausstellung in ihren Unterricht einzubinden, 89 von ihnen fanden, dass die Ausstellung "sehr gut" oder "gut" für Schulklassen geeignet war.
Doch auch in anderer Hinsicht wirkt DESYs Expo-Projekt über den fünfmonatigen Ausstellungszeitraum hinaus. "Wir werden immer wieder gefragt, ob die Ausstellung nicht dauerhaft bestehen bleiben kann. Das können wir leider nicht ermöglichen, aber sie könnte die Initialzündung für ein modernes Wissenschaftsmuseum in Hamburg sein", hofft DESY-Direktor Albrecht Wagner, "wir rechnen auch damit, dass sich besondere Plattformen und Bühnen für die Präsentation von Physik "zum Anfassen" öffnen werden, mit denen
ein neues Publikum erschlossen werden kann."
Im Mittelpunkt der zweisprachigen DESY-Ausstellung "Licht der Zukunft - Light for the New Millennium" stand ein neuer
supraleitender Röntgenlaser von 300 m Länge, der zurzeit beim Deutschen Elektronen-Synchrotron aufgebaut wird und der als eins der acht Hamburger Weltweiten Projekte der EXPO 2000 ausgewählt worden war. Der Aufbau dieser Anlage konnte in einem 180 m langen Tunnelabschnitt besichtigt werden. Zusätzlich wurde in der Halle, die ab 2003 für die Forschung mit dem Röntgenlaser genutzt wird und die als Ausstellungshalle diente, das gesamte
Spektrum der DESY-Forschungen vorgestellt.
Die DESY-Expo wurde als eine ausgewogene Mischung zwischen
der Präsentation von Original-Versuchsaufbauten moderner Physik und der Vorführung physikalischer Phänomene aus dem Alltag konzipiert. Auf der einen Seite wurde viel allgemein verständliche Information über die DESY-Forschung geboten, auf der anderen Seite stand der Spaß am Experimentieren und persönlichem Erleben im Vordergrund. So erfuhren die Ausstellungsbesucher zum Beispiel, wie die Physiker mit haushohen Detektoren die Spuren von Elementarteilchen messen, um den Urknall und das Innere der Materie zu erforschen. In dem Raum "Sensoren und Sinne des Menschen" konnte dann jeder selbst seine eigenen "Messgeräte" zum Hören, Riechen, Fühlen und Tasten ausprobieren und überprüfen.
Die DESY-Expo war vom 1. Juni bis zum 31. Oktober jeden Tag
von 10 bis 19 Uhr, am Donnerstag bis Mitternacht geöffnet. Der Eintritt war frei. Innerhalb eines Rahmenprogramms fanden an jedem Donnerstag Vorträge oder Physik-Aktionen statt, die ebenfalls sehr großen Zuspruch fanden.
Das Weltweite Projekt der EXPO 2000 ist ein "Freie-Elektronen-Laser" für Röntgenstrahlung und ist weltweit die einzige Anlage dieser Art. Zur Erzeugung des scharf gebündelten Röntgenlichts, das in kurzen Blitzen abgegeben wird, nutzen die DESY-Physiker die Lichtverstärkung winziger beschleunigter Elektronenpakete.
Das Röntgenlaser-Mikroskop dient der Untersuchung
physikalischer, chemischer und biologischer Prozesse, die nur wenige Billiardstel Sekunden andauern und sich in einem
Größenbereich von Millionstel Millimetern abspielen. Es wird
möglich sein, von einzelnen Atomen dreidimensionale Aufnahmen herzustellen oder die Zeitabläufe von atomaren Vorgängen zu filmen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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