idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.06.2008 10:27

Risiko für Inselautoimmunität bei Neugeborenen von Typ 1 Diabetikerinnen reduzieren

Christine Huber Pressestelle
Institut für Diabetesforschung

    Ergebnisse der BABYDIAB Studie vom Institut für Diabetesforschung in München

    Ein leicht erhöhter Langzeitblutzuckerwert HbA1c bis 7% bei
    Schwangeren mit Typ 1 Diabetes reduziert das Risiko von
    Inselautoimmunität beim Kind. Auf dieses Ergebnis stießen die
    Forscher des Instituts für Diabetesforschung bei einer Auswertung
    der BABYDIAB Studie.

    Mögliche Ursache ist die Tatsache, dass der Fötus während der
    Schwangerschaft einem leicht erhöhten Zuckerspiegel im Mutterleib
    ausgesetzt ist, der eine schützende Wirkung auslöst. Auf diese Weise
    ließe sich auch erklären, dass das Risiko der Kinder von Vätern
    mit Typ 1 Diabetes höher ist als das der Kinder von diabetischen
    Müttern. Liegt der Langzeitblutzuckerwert bei Schwangeren mit Typ
    1 Diabetes unter 5,7%, steigt das Risiko für Diabetes beim Kind
    auf den Wert, den Kinder von Vätern mit Typ 1 Diabetes aufweisen.
    Daher ist zu vermuten, dass durch eine zu strenge Einstellung des
    Stoffwechsels der Schutz im Mutterleib aufgehoben wird. Ist der
    HbA1c Wert bei der Mutter allerdings über 7%, steigt das Risiko
    noch weiter an. Vermutlich führt der erhöhte Blutglukosewert zu
    einer betazelltoxischen und entzündungsfördernden Reaktion.

    Dass extrem erhöhte Langzeitblutzuckerwerte bei der Mutter ein
    erhöhtes Risiko für Typ 1 Diabetes beim Kind bedingen, konnte
    auch in anderen Studien bereits festgestellt werden. Allerdings
    ist neu, dass niedrige Langzeitblutzuckerwerte der Mutter ebenfalls
    mit einem erhöhten Risiko für das Kind verbunden sind.

    "Das Institut für Diabetesforschung wird die Auswirkungen einer
    strengen Blutzuckereinstellung weiterhin untersuchen, um den
    Betroffenen die bestmögliche Versorgung zu garantieren," so
    Prof. Anette-Gabriele Ziegler, Leiterin des Instituts für
    Diabetesforschung.

    Hintergrund

    Im Jahr 1989 startete die Babydiab Studie, die weltweit größte
    Untersuchung zur Entstehung des Typ 1 Diabetes mellitus. Die
    Multizenter-Studie suchte bis ins Jahr 2000
    Neugeborene, die aus Familien stammen, in denen
    mindestens ein Mitglied von Typ 1 Diabetes betroffen
    ist. Diese Kinder, über 1600 an der Zahl, werden bis
    heute betreut.
    Ziel der BABYDIAB-Studie ist es, zu ermitteln,
    wann Insel-Autoantikörper erstmalig auftreten, welche
    genetischen Faktoren und Umweltfaktoren ihre Entwicklung
    beeinflussen und welche Charakteristika der Autoantikörper am
    stärksten mit der Entwicklung von Typ 1 Diabetes assoziiert
    sind. Bereits frühere Auswertungen der BABYDIAB-Studie
    zeigten, dass genetische Faktoren in einem bedeutsamen
    Zusammenhang zur Entstehung von Inselautoimmunität stehen
    und dass die dem Typ 1 Diabetes vorangehende
    Inselautoimmunität häufig schon in sehr frühem Alter auftreten
    kann.

    Pressekontakt:

    Christine Huber
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

    Institut für Diabetesforschung
    Leitung: Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler
    der Klinik und Poliklinik
    für Kinder- und Jugendmedizin
    (Direktor: Prof. Dr. Stefan Burdach)
    der Technischen Universität München
    Kölner Platz 1, 80804 München

    Tel. 089/3068 3380
    E-Mail: christine.huber@lrz.uni-muenchen.de


    Bilder

    Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler
    Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).