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10.06.2008 14:45

Würzburger Forscher ausgezeichnet

Robert Emmerich Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Für seinen Beitrag "Sarkopenie - Quantifizierung durch neuromuskuläre Funktionsanalyse" hat ein Forscherteam aus Würzburg den Posterpreis "Diagnostik" auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Wiesbaden erhalten.

    Sarkopenie ist eine Krankheit, die vor allem im Alter auftritt. Bei den Betroffenen schwindet die Muskelkraft rapide; in der Folge neigen sie zu einer vermehrten Anfälligkeit auch für andere Krankheiten, zusätzlich verschlechtern sich die Prognosen bereits bestehender Erkrankungen. Die verschiedenen Ursachen der Sarkopenie werden intensiv erforscht. Bis vor kurzem fehlte jedoch ein praxistaugliches Verfahren, mit dem sich die für die Forscher besonders wichtige Beinmuskelkraft im Rahmen einer größeren Untersuchung bestimmen lässt. Alternativ haben Mediziner deshalb in der Regel mit der so genannten "Hand-Dynamometrie" die Handkraft gemessen.

    Inzwischen existiert jedoch eine Technik, die es erlaubt, auch ohne großen technischen Aufwand die Beinkraft zu ermitteln: die von Professor Peter Schneider (Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Würzburg) entwickelte und mittlerweile patentierte Messplattform "Balance X Pro". Dank dieser Plattform konnten unter der Leitung von Dr. Michael Schwab vom Geriatriezentrum Würzburg im Bürgerspital die zwei Medizinstudentinnen Carol Hauptmeier und Nina Messerer im Rahmen ihrer Doktorarbeiten bei Probanden ab dem 50. Lebensjahr die Hand- und Beinkraft vergleichend mit beiden Verfahren untersuchen.

    Ihr Ergebnis: Zwischen der Kraft der Beine - gemessen mit der Plattform - und der Kraft der Hände - ermittelt mit Hilfe der Hand-Dynamometrie - existiert nur ein geringer Zusammenhang. Umso größer fällt dafür die Übereinstimmung aus zwischen der Größe der Beinkraft und der Häufigkeit, mit der die Befragten stürzen: je geringer die Kraft, desto größer die Gefahr für einen Sturz. Mit der Kraft in den Händen ließ sich solch ein Zusammenhang nicht ermitteln.

    Fazit: Die an der Würzburger Universität entwickelte und evaluierte Messplattform Balance X Pro erweist sich als ein praxistaugliches Verfahren, mit dem sich bestimmen lässt, wie stark ein Patient an Sarkopenie leidet. Für dieses Ergebnis, das die Doktorandinnen auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin vortrugen, bekamen sie gemeinsam mit ihrem Betreuer den Posterpreis Diagnostik zugesprochen.

    Wie sich in weiteren, zurzeit an der Würzburger Uni noch laufenden Untersuchungen abzeichnet, ist dieses Verfahren ebenfalls dazu geeignet, bei einem gezielten Kraftaufbautraining den Erfolg der Anstrengungen zu überwachen. Beteiligt an diesen Studien sind unter anderen die Würzburger Osteoporoseschule, Franz Jakob, Professor für klinische und experimentelle Osteologie, Professor Peter Schneider, Dr. Michael Schwab und Dr. Burkhard Ulsamer.


    Bilder

    Die Doktorandinnen Carol Hauptmeier und Nina Messerer bei der Durchführung der Messung und Befragung von Probandinnen.
    Die Doktorandinnen Carol Hauptmeier und Nina Messerer bei der Durchführung der Messung und Befragung ...
    Quelle: Foto: Michael Schwab

    Dr. Michael Schwab
    Dr. Michael Schwab
    Quelle: Foto privat


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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