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Wissenschaft
10 Jahre "Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag"
Technologiebezogene Beratungs- und Entscheidungsprozesse setzen einen umfassenden Kenntnisstand der politischen Gremien voraus. Um die Informationsgrundlagen für die Abgeordneten zu verbessern, wurde vor 10 Jahren das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag - kurz TAB genannt - eingerichtet. Seit seiner Gründung wird das TAB vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des Forschungszentrums Karlsruhe betrieben.
1990 wurde zwischen dem Deutschen Bundestag und dem Forschungszentrum Karlsruhe ein Vertrag über den Betrieb eines Büros für Technikfolgenabschätzung (TAB) geschlossen. Im Vorfeld hatte das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse auf Grundlage einer Ausschreibung die Abgeordneten davon überzeugt, den Auftrag nach Karlsruhe zu vergeben. Nachdem schon 1993, nach einer "Pilotphase", der Vertrag um fünf Jahre verlängert worden war, stimmten 1997 alle Fraktionen und Gruppen des Bundestages einer weiteren Verlängerung bis 2003 zu. Begründet wurde dieser Beschluss vor allem mit der Qualität und dem Nutzen der Arbeit des TAB für das Parlament.
"Der Parlamentsbeschluss war auch Zeichen dafür, dass Konzept und Praxis einer Technikfolgen-Abschätzung, wie sie das TAB vertritt, von den Abgeordneten akzeptiert und geschätzt werden", resümiert Professor Dr. Herbert Paschen, der das TAB seit dessen Gründung leitet.
Das Ziel dieser politikberatenden Technikfolgen-Abschätzung ist die Entwicklung von Handlungs- und Gestaltungsoptionen für die politischen Entscheidungsträger. Grundlage hierfür ist das Ausloten von Potenzialen und Chancen neuer wissenschaftlich-technischer Entwicklungen, die Untersuchung der rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Benennung von potenziellen Auswirkungen und von Alternativen zur Minderung oder Vermeidung von Risiken. Zielführend ist dabei nicht die Frühwarnung vor technischen Risiken, sondern das vorausschauende Abwägen von Chancen und Risiken und, darauf aufbauend, die bewußte Gestaltung neuer technologischer Entwicklungen und ihrer Rahmenbedingungen.
Auch die laufenden Projekte des TAB beziehen sich auf Themen, die öffentlich diskutiert werden und einen politischen Entscheidungsbedarf mit sich bringen. Dazu gehören Fragen im Umfeld der Biotechnologie, der Energieversorgung und der Neuen Medien ebenso wie Entwicklungstendenzen im Lebensmittelbereich.
Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung des Deutschen Bundestages (TAB) orientiert seine Arbeiten am Informationsbedarf des Deutschen Bundestages und dessen Ausschüssen. Auftraggeber des TAB ist der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Er entscheidet über die Arbeitsschwerpunkte des TAB, die sich auch aus Anforderungen anderer Fachausschüsse zur Durchführung von Technikfolgen-Analysen ergeben. Die wissenschaftliche Verantwortung für die Arbeitsergebnisse des TAB liegt bei dessen Leiter. Ein fachliches Weisungsrecht Dritter besteht nicht.
Joachim Hoffmann 04. November 2000
Diese Presseinformation ist auch im Internet unter der Adresse des Forschungs-zentrums Karlsruhe abrufbar: http://www.fzk.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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